
Minister berät mit Industrie: US-Zölle könnten heimische Exporte treffen
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) berät am Donnerstag mit Industrievertretern über mögliche US-Strafzölle. Ziel ist eine abgestimmte Position Österreichs beim EU-Handelsministerrat am Montag in Luxemburg.
Angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Zölle, die er heute im Detail vorstellen will, werden Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) und IV-Präsident Georg Knill am Donnerstag mit wichtigen Exportunternehmen die möglichen Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft analysieren und beraten, wie man darauf reagieren sollte. Am kommenden Montag befasst sich ein außerordentlicher EU-Handelsministerrat in Luxemburg mit dem Thema.
An dem Treffen am Donnerstagvormittag im Haus der Industrie in Wien wird neben Vertretern wichtiger Exporteure auch der Handelsökonom Harald Oberhofer von der Wirtschaftsuniversität Wien teilnehmen. Ziel des Treffens sei auch die Vorbereitung der österreichischen Positionierung beim Handelsministerrat am Montag, sagte Hattmannsdorfer vor Journalisten in Wien.
„Ein Handelskrieg bringt niemandem etwas – weder den USA noch Europa“, sagte der Wirtschaftsminister. „Ziel muss immer eine Rückkehr an den Verhandlungstisch sein. Aber wir dürfen nicht erst reagieren, wenn es zu spät ist.“ Die EU sei der größte Binnenmarkt der Welt, „und genau diese gemeinsame wirtschaftliche Kraft müssen wir jetzt gezielt nützen, um unsere Interessen wirksam zu vertreten“.
Industrie befürchtet „immense wirtschaftliche Schäden“
Knill warnte davor, dass ein eskalierender transatlantischer Handelskonflikt „immense wirtschaftliche Schäden für beide Seiten sowie das globale Handelsgefüge“ zur Folge hätte. Exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland oder Österreich wären besonders betroffen, so der IV-Präsident. „Für die österreichische Industrie braucht es auf die neuen US-Zölle jedenfalls eine Antwort der EU, die unter Maßgabe der Verhältnismäßigkeit erfolgen sollte und die österreichische und europäische Industrie nicht überbordend belasten darf.“
Die USA sind für Österreich der zweitwichtigste Exportmarkt mit einem Ausfuhrvolumen von 16,2 Mrd. Euro, was einem Anteil von 8,5 Prozent der Exporte entspricht. Nur Deutschland ist mit einem Volumen von 56,8 Mrd. Euro und einem Anteil von 29,7 Prozent noch wichtiger. (APA/red)
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Kommentare
Bin gespannt wie die EU, insbesondere Deutschland, darauf reagiert. Kommt die wichtigste Volkswirtschaft ins straucheln, wird das Kartenhaus EU nicht mehr lange stehen. Unser Wirtschaftsminister kann sich hier nur um Schadensbegrenzung für Österreich bemühen, seinen “Senf” zu der Sache beim Handelsministerrat dazugeben und auf die daraus resultierenden Befehle aus Luxemburg abwarten. Sorry, aber ein eigenständiges Österreich existiert nicht mehr. Unser wirtschaftliches Schicksal liegt leider in den Händen der EU. Sonderabkommen mit den USA werden sicher nicht so leicht machbar werden. Die paar Exportprodukte von uns wird “Uncle Sam” bald woanders und zugleich günstiger bekommen, wenn die Deindustrialisierung so weiter geht wie bisher. Ein möglicher resultierender Wirtschaftsabbau wird dann natürlich auf die USA abgewälzt, weil man in den Augen unserer Ampelregierung und EU alles richtig gemacht hat.
also da die eurokraten alles um 100 % und mehr teurer gemacht haben werden wir die 20 % auf us zölle auch noch schaffffffen oder möchtet ihr jetzt für die teuerung in der eu auf trump schieben
Bis 200% auf Weine.RU kauft ja nun aus Chile.
exporte sorgen sie sich, über die kostenintensiven importe
reden sie nicht, die exschperten
Da kommt er schon drauf?? Darum schaut er so irritiert!
Ein Grund mehr, die EU so schnell wie möglich zu verlassen um mit den USA Sonderkonditionen aushandeln zu können.
Finde ich gut von Trump damit die eu Koffer mal spüren,was Sie mit Ihren Russland Sanktionen Schaden haben.Trump und Putin nehmen Ihre wirtschaftlichen Tättigkeiten wieder auf und die EU geht krachen.