Pawel Ptschelnikow (52), der Direktor der Tochtergesellschaft der russischen Eisenbahnen, wurde leblos auf dem Balkon seiner Wohnung in Moskau gefunden. Russischen Medienangaben zufolge hat er sich selbst erschossen. Die Ukraine sieht das jedoch anders.

Wurde ihm ein Arbeitsfehler zum Verhängnis?

“Wir gehen davon aus, dass er es versäumt hat, die Netzinfrastruktur vor Angriffen ukrainischer Hacker zu schützen”, so Anton Geraschtschenko, ehemaliger stellvertretender Innenminister der Ukraine. Dies habe zu Ausfällen bei der russischen Eisenbahn geführt, weswegen militärischer Nachschub nicht rechtzeitig geliefert worden sei.

Der Tod von Ptschelnikow war bereits der zehnte mysteriöse Mordfall eines russischen Top-Managers.

Die Liste der mysteriösen Todesfälle:

Iwan Peschorin (39) – Putins Beauftragter für die Erschließung der riesigen arktischen Ressourcen Russlands – fiel in der Nähe der Insel Russkij von Bord eines Bootes.

Auch Dmitry Konoplev starb auf seltsame Weise in einem Krankenhaus. Bei einer Xenon-Therapie wegen seiner Depressionen soll der “Waffen-Guru” einen plötzlichen Herzinfarkt erlitten haben. Der Chef des “Shipunov Instrument Design Bureau”, zeichnete etwa für die Entwicklung des Panzir-Systems verantwortlich. Einem modernen russischen Kurzstrecken-Flugabwehrraketen-System, das auch in der Ukraine häufig zum Einsatz kommt.

Zuvor starben bereits mehrere ehemalige Putin-Vertraute einen plötzlichen und unerwarteten Tod. Auch der Mord des bekannten Multimillionärs Yuri Voronov (61) in St. Petersburg findet sich in dieser Liste. Mittlerweile kursieren Spekulationen über mögliche Strafaktionen des Kreml.

So wurde Alexander Tjuljakow, stellvertretender Generaldirektor von Gazprom, einen Tag nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine erhängt in seiner Villa in der Nähe von St. Petersburg gefunden.

In derselben Gegend war ein Monat zuvor der ehemalige Gazprom-Manager Leonid Schulman tot im Badezimmer seines Hauses entdeckt worden. Bei beiden wurden Abschiedsbriefe gefunden.

In Großbritannien wurde der Oligarch Mikhail Watford erhängt in der Garage seiner Villa entdeckt.

Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete im März vom Tod des Oligarchen Wassili Melnikow, seiner Frau und den zwei Kindern in der Nähe von Nischni Nowgorod. Melnikow soll den Ermittlern zufolge erst seine Frau und die Kinder und danach sich selbst getötet haben.

Im April starben der ehemalige Vizechef der Gazprom-Bank, Waldislaw Awaew, und der ehemalige Manager von Novatek, des größten privaten Gasförderers Russlands, Sergej Protosenja. Beide sollen ebenfalls zunächst ihre Frau und Kinder und anschließend sich selbst umgebracht haben.

Im Mai verunglückte Andrei Krukowski (37), Direktor des Skiressorts Krasnaja Poljana, dem wichtigsten Wintersportort Russlands, angeblich bei einer Wanderung.

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Kommentare

  • Niko Witte sagt:

    “Ukrainische Hacker”? Neue Signaltechnik und Zugsteuerung für Russland kam im letzten Jahrzehnt mehrheitlich von Bombardier aus Kanada. Da braucht es keine Hacker, da reicht die Backdoor aus Übersee.

  • Das ist nicht unser Krieg! sagt:

    “Die Ukraine geht davon aus…”. Ja, und ich ersuche auch unbedingt um die ukrainischen Kommentare zum weltweiten Tagesgeschehen.

  • OhDuÖs sagt:

    Das sind noch Konsequenzen bei Management Fehlern. Die Wien Energie hat Glück, dass das rote Wien schon lange nicht mehr unter russischer Aufsicht steht. Obwohl die Justiz Ministerin und Teile der Staatsanwaltschaft aus Kommunisten besteht