Neue Migrationsroute Libyen-Kreta: Österreich nicht betroffen
Griechenland schlägt Alarm: Tausende Migranten landen auf Kreta. Doch Österreich bleibt ruhig. Laut Innenministerium gebe es „keinen Anstieg“ – dank Grenzmaßnahmen, Auslandseinsätzen und harter Linie bei Abschiebungen.
„Wertvoller als Gold": Kreta wird derzeit von illegalen Migranten regelrecht überschwemmt.IMAGO/ANE Edition
Griechenland wird von illegalen Migranten derzeit regelrecht überschwemmt. Seit Freitag sind rund 750 Menschen aus dem arabischen Raum in Kreta angekommen. Insgesamt sind im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 16.848 Menschenper Boot in Griechenland angekommen, davon mehr als 7.100 allein auf Kreta – exxpress berichtete. Die illegalen Migranten haben nun eine neue Route über das Mittelmeer entdeckt, und zwar von Tobruk in Libyen nach Kreta.
Griechenland zeigt sich hoch beunruhigt und sogar der EU-Kommissar für Migration Magnus Brunner (ÖVP) räumt „Sorgen” ein. Nur Österreich hat keine Probleme mit der Migration, es sei laut Innenministerium „kein Anstieg der Flüchtlinge in Österreich festzustellen”.
Karner: Keine Spur von neuer Mittelmeerroute
„In Österreich wird derzeit kein Anstieg festgestellt – im Gegenteil. Aufgrund der von Österreich gesetzten Maßnahmen gibt es aktuell einen Rückgang der Aufgriffe an den Grenzen”, so das Innenministerium zu exxpress. Grund für den Rückgang der illegalen Migranten seien laut Ministerium unter anderem die massiven Grenzpunkt- und Grenzraumkontrollen durch die Polizei, aber auch im Hinterland, beispielsweise durch die Operation Fox. „Auch die österreichischen Kontingente im Auslandseinsatz – bi- und multilaterale Einätze oder Frontex-Einsätze – tragen zur Eindämmung bei”, so ein Sprecher von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Dieser Rückgang würde auch in der monatlichen Asylstatistik bestätigt werden.
Diese gesetzten Maßnahmen sollen auch konsequent fortgesetzt werden. „Eine harte Linie wird es weiterhin auch in Bezug auf Abschiebungen geben – erst vergangene Woche hat Österreich als erstes europäisches Land wieder nach Syrien abgeschoben”, so der Sprecher weiter.
Auch Rücknahmeabkommen und Kooperationen mit Drittstaaten werden derzeit erarbeitet. „Heute zum Beispiel war der jordanische Innenminister zu einem Arbeitsgespräch bei Innenminister Gerhard Karner. Zuletzt hat der Minister auch erfolgreiche Gespräche mit dem syrischen Innenminister geführt”, zeigt sich das Innenministerium optimistisch.
In Jordanien halten sich derzeit rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge auf. „Jordanien ist ein wichtiger Akteur in der Region für Stabilität”, betonte Innenminister Karner nach dem Treffen. Der Innenminister gab das Bekenntnis ab, dass „wir in der Region unterstützen und helfen müssen”.
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