Die Gehälter von den Bundespolitikern werden kommendes Jahr nicht erhöht. Darauf haben sich ÖVP, SPÖ und NEOS geeinigt, wie die APA erfuhr. Damit wird die ursprünglich von der türkis-grünen Regierung angekündigte Nulllohnrunde auch auf Abgeordnete ausgeweitet.

Das war zuletzt auch erwartet worden, sind doch die Verhandler einer neuen Regierung von ÖVP, SPÖ und NEOS auch gerade damit beschäftigt, ob des riesigen Budgetlochs ein milliardenschweres Sparpaket zu schnüren. Die Einigung kommt noch rechtzeitig vor dem letzten Plenum in diesem Jahr am Mittwoch. Denn will man vom gesetzlich vorgegebenen Anpassungsfaktor abgehen – für 2025 wären das 4,6 Prozent gewesen – ist ein Beschluss im Nationalrat notwendig.

"Nulllohnrunde auf breiter parlamentarischer Basis"

Schon im Sommer hatte die bisherige Koalition aus ÖVP und Grünen eine Nulllohnrunde angekündigt, allerdings nur für “Spitzenpolitiker” im Bund. Betroffen gewesen wären davon unter anderem der Bundespräsident und die gesamte Regierungsmannschaft sowie Nationalratspräsidenten und Klubobleute. Mandatare in Nationalrat und Bundesrat sollten hingegen den halben Anpassungsfaktor bekommen. Mit der Wahl Ende September haben sich aber die Mehrheitsverhältnisse im Nationalrat geändert, ÖVP und Grüne haben keine Mehrheit mehr. Deshalb musste nun eine Lösung unter Fraktionen gefunden werden, die gemeinsam eine Mehrheit im Nationalrat haben – diese wurde nun von ÖVP, SPÖ und NEOS, die derzeit miteinander eine Koalition verhandeln, fixiert. “Damit steht die Nulllohnrunde auf einer breiten parlamentarischen Basis”, hieß es zur APA.

Bundesländer entscheiden selbst

“Wir sind der Sparsamkeit verpflichtet”, sprach August Wöginger, geschäftsführender ÖVP-Klubchef, in einer Stellungnahme von einem “wichtigen Schritt”. “Unabhängig davon, wer die angespannte budgetäre Situation zu verantworten hat, ist es jetzt unsere gemeinsame Verantwortung, einen Beitrag zu leisten und mit gutem Beispiel voranzugehen”, erklärte SPÖ-Vizeklubchef Philip Kucher. “Die Menschen müssen die Bereitschaft spüren, dass der Staat bei sich selbst spart. Sonst wird es kein Verständnis der Bevölkerung geben, einen Sparkurs mitzutragen”, meinte der stellvertretende Klubchef der NEOS, Nikolaus Scherak. “Wir halten eine Nulllohnrunde für den einzigen Weg und denken auch, dass einige Länder dieser Maßnahme folgen werden.”

Die Regelung für die Anpassungen auf Landes- und Gemeindeebene bleibt allerdings den jeweiligen Bundesländern überlassen. Grüne und FPÖ hatten am Wochenende gefordert, auch auf Landesebene eine Nulllohnrunde für Politiker zu verhängen.

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Kommentare

  • pussyriot-fotzenschleimpower-pudertanzallergie sagt:

    Die sollten lieber etwas zurückzahlen.

  • Lou-Zifer sagt:

    Gehalt wie auch Anzahl der Mandatare an die Wahlbeteiligung koppeln …
    Dann würden die Nichtwähler auch gewürdigt werden, so wie es in einer Demokratie sein sollte!

  • besserwisser sagt:

    Politik muss ehrenamtlich werden. Kein Geld, keine Gehalt, nada. Damit stellt man wenigstens sicher, dass keine Sesselkleber und unfähige Nichtskönner auf die Positionen kommen. Schlimmstenfalls bekommt man eine mafiöse Unternehmerregierung. Aber schlimmer als die momentane Situation ist das auch nicht. Jeztzt bezahlen wir hundertschaften von völlig inkompetenten Nichtswissern, die nie etwas ausserhalb des geschützten Bereichs gearbeitet haben und deren einzige Karrierechance der Staat ist.

  • k sagt:

    für politiker sollte man eine deppensteuer einführen! d wären einige schon bankrott

  • Freedomfighter sagt:

    Halbierung des Gehalts wäre das Mindeste was diese Politiker verdienen!

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    1. Bemerkung sagt:

      Richtig. Mein Vorschlag : NULL-Lohnrunde hieße , die Parlamentarier (alle , vom Land in den Bund, Nationalrat, Bundesrat..) verzichten für 3 Monate auf’s Gehalt ! Das wäre NULL-Lohn !! Aber so….?

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  • Tina sagt:

    Nulllohnrunde? na und
    die sollten noch zurück zahlen
    was sie so alles vernichtet haben

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  • Omiwetterwachs sagt:

    WAHNSINN! Diese Selbstverständlichkeit wird den Staatshaushalt retten.
    Haben sich diesen großen Wurf die 300 Unterverhandler in wochenlangen zähen Gesprächen ausgedacht? Oder ist es eine Reaktion der “großen 3 Chefs” auf das Verlangen von Herbert Kickl?

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  • Mike66 sagt:

    Von der FPÖ gefordert und jetzt glaubt die Zuckerl-Partie, sie würde sich beliebt machen. Ihr wurdet NICHT gewählt und die Mehrheit will euch NICHT. Am 19. Janner gibt es die nächste Antwort auf diese dreiste Vorgangsweise. Ich freue mich darauf.

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    1. Omiwetterwachs sagt:

      Freue mich auch schon. Wenn mir unser engagierter sympathischer Bürgermeister auch ein wenig leid tut. Aber auch die Basis der ÖVP hätte die Möglichkeit etwas gegen Nehammer zu unternehmen.

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    2. Omiwetterwachs sagt:

      Freue mich auch schon. Wenn mir unser engagierter sympathischer Bürgermeister etwas leid tut.
      Aber, mitgefangen – mitgehangen!

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  • Zum Wutbürger mutiert sagt:

    Wie wär’s wenn diese Ver.sager.trup.pe einen Teil vom Gehalt zurückzahlt? Wäre nur fair, denn in der Privatwirtschaft hättest du die Kündigung in der Hand bei dieser Arbei.tsleis.tung!

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  • Gastleser sagt:

    Das war er, der große Wurf. Wenn das alles bis dato ist, nau bumm.
    Wenn Nehammer Rückrad hätte würde er schon längst zurück treten, von was auch immer.

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    1. Josef 15 sagt:

      Ein Rückrad, mit dem er seinen Posten verlässt, wäre nicht schlecht. Das Rückgrat fehlt ihm sowieso.

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      1. Spruch sagt:

        Guter Rad teuer ! Kommt Zeit , kommt Rad !

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