Bei den Gemeindewahlen in Niederösterreich wurde am Sonntag in 568 von 573 Gemeinden gewählt, doch eine endgültige Auswertung aller Ergebnisse wird erst nach 20 Uhr erwartet. Die Ergebnisse liegen aber bereits vor.

Für die FPÖ-Spitzenpolitiker Christian Hafenecker und Gottfried Waldhäusl gab es Rückschläge, da beide ihr Ziel, Bürgermeister zu werden, verfehlten. Allerdings konnten die Freiheitlichen in vielen Gemeinden kräftig zulegen.

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In Traiskirchen, der Heimatgemeinde von SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler, hielt die SPÖ trotz Verlusten von fast 12 Prozentpunkten ihre absolute Mehrheit mit rund 60 Prozent der Stimmen. Die FPÖ hingegen verzeichnete einen deutlichen Zuwachs von 13 Prozentpunkten und erreichte 22,6 Prozent, während die ÖVP leichte Verluste auf 8,2 Prozent hinnehmen musste. Die Grünen und Neos erzielten 3,7 beziehungsweise rund 6 Prozent der Stimmen.

In sechs niederösterreichischen Gemeinden erzielte die ÖVP einen Wahlerfolg von 100 Prozent. Neben Großhofen, Aderklaa und Parbasdorf gelang dies auch in Waldkirchen an der Thaya, Altmelon und Wolfsthal. Der Grund für die außergewöhnliche Zustimmung: In keiner dieser Gemeinden trat eine andere Partei oder Liste zur Wahl an.

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In Kaumberg konnte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker die absolute Mehrheit der ÖVP nicht brechen. Die Volkspartei erreichte 68,5 Prozent der Stimmen und verteidigte damit souverän ihre Spitzenposition. Die FPÖ legte zwar um 5,6 Prozentpunkte zu und landete mit 23,4 Prozent auf Platz zwei, blieb jedoch deutlich hinter der ÖVP. Die SPÖ musste Verluste hinnehmen und kam auf 8,1 Prozent, was einem Minus von 4 Prozentpunkten entspricht.

ÖVP-Sensation in Schrems

Es ist eine Sensation für die Bierstadt Schrems: Zum ersten Mal in der Geschichte der 2. Republik ist die ÖVP Wahlsieger in der Stadtgemeinde im Waldviertel, die für das Schremser Bier bekannt ist. An der Spitze der Schremser ÖVP steht die Stadträtin Martina Diesner-Wais, die auch Nationalratsabgeordnete ist.

Demnach kommt die Volkspartei auf 41 Prozent (+4). Die SPÖ erhielt 38,7 Prozent (-9,5) der Stimmen. Für die FPÖ stimmten 10,5 Prozent (+5,9).

Bei den letzten Gemeinderatswahlen im Jahr 2020 ging der Sieg noch an die SPÖ, die ÖVP wurde zweite.

Leichtes Minus für Johannes Pressl

In Ardagger (Bezirk Amstetten), wo Gemeindebundpräsident Johannes Pressl als Bürgermeister fungiert, hat die ÖVP bei den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen am Sonntag 8,90 Prozentpunkte eingebüßt, blieb mit 66,42 Prozent jedoch deutlich Erster. Die FPÖ verbesserte sich um 11,43 Prozentpunkte auf 20,39 Prozent. Die SPÖ erreichte 13,20 Prozent (minus 2,53 Prozentpunkte).

In Bad Großpertholz (Bezirk Gmünd) ist künftig keine “Halbzeitlösung” auf dem Bürgermeistersessel mehr notwendig. Die SPÖ legte auf 65,10 Prozent (plus 35,17 Prozentpunkte) zu. Die ÖVP erhielt 19,29 Prozent (minus 22,14 Prozentpunkte), die FPÖ fiel in ihrer Hochburg vor fünf Jahren mit damals 28,64 Prozent auf 15,61 Prozent (minus 13,03 Prozentpunkte) zurück. Freiheitliche und Sozialdemokraten hatten zuletzt für je zweieinhalb Jahre lang den Ortschef gestellt.

FPÖ holt zweimal den ersten Platz

Zwei Erfolge für die Freiheitlichen: In Enzersdorf an der Fischa im Bezirk Bruck an der Leitha holte Spitzenkandidat Werner Herbert mit 35,71 Prozent den ersten Platz, während die ÖVP auf 27,62 Prozent kam. Auch in Pernitz im Bezirk Wiener Neustadt-Land sicherte sich die FPÖ mit der neu gegründeten Liste unter Stefan Felsleitner 26,58 Prozent der Stimmen. Die ÖVP landete dort knapp dahinter mit 25,97 Prozent auf dem zweiten Platz.

In der Gemeinde Altlengbach fiel die Wahlbeteiligung mit 67,61 Prozent solide aus. Die ÖVP konnte ihre Spitzenposition behaupten und erzielte 56,12 Prozent der Stimmen, musste jedoch einen Rückgang von 6,18 Prozentpunkten hinnehmen (minus 192 Stimmen im Vergleich zur letzten Wahl).

Die SPÖ verzeichnete massive Verluste von 14,24 Prozentpunkten und landete bei 18,55 Prozent, was einem Minus von 294 Stimmen entspricht. Im Gegensatz dazu konnte die FPÖ stark zulegen und erreichte 12,24 Prozent, ein Plus von 7,32 Prozentpunkten (plus 122 Stimmen).

Wiener Neustadt: Minus für ÖVP, FPÖ legt deutlich zu

Nach der Auszählung von 15 der insgesamt 50 Wahlsprengel in Wiener Neustadt – wo ÖVP-Chef Christian Stocker Vize-Bürgermeister ist – zeichnet sich ein klares Bild ab: Die ÖVP bleibt auf Platz 1, muss jedoch ein herbes Minus von 10 Prozentpunkten hinnehmen und kommt auf 35 Prozent.

Die SPÖ sichert sich mit 27 Prozent Platz 2 und kann ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Wahl nahezu halten. Die FPÖ hingegen erzielt einen deutlichen Zugewinn von 6 Prozentpunkten und landet bei 20 Prozent, was Platz 3 bedeutet.

Die Grünen belegen mit 10 Prozent den vierten Platz, während die NEOS leicht zulegen können und mit 3,5 Prozent abschneiden.

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Kommentare

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Ich danke allen Wählern, die „gültig gegen Grün“ gewählt haben.·

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  • Danii sagt:

    Die ÖVP wählen sowieso nur noch ORF schauende Pensionisten – zum Glück, ist diese Partei bald am völligen Aussterben!

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    1. Skandal sagt:

      In unserer Gemeinde hat man nur ÖVP und SPÖ wählen können….so eine Frechheit.
      Besser ungültige Stimme abgeben !!!

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  • In meiner Gemeinde sagt:

    OEVP +10%
    SPOE + 5%
    FPOE – 15%

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    1. Hello sagt:

      Die Pensionisten, die sich ärgern, dass jetzt etwas mehr für die ÖGK von der Pensi zahlen müssen. 😉 Und die Blauen machen sonst was sie wollen mit uns, sagte eine alte Niederösterreicherin. Als ob das eh nicht alle Parteien machen würden.

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    2. Sprachlos sagt:

      Den Bürgern ist nicht mehr zu helfen: drohende Impfpflicht, Verschuldung, Migrationsprobleme …. werden noch belohnt!

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      1. Erklärung sagt:

        @In meiner Gemeinde : das ist ein Einzelfall ! In fast allen anderen Gemeinden in NÖ ist das Bild genau umgekehrt ! Und Gesamt-NÖ : ÖVP u.SPÖ -7,5% , FPÖ + 7,5 % !! Das bildet das Ergebnis besser ab….

  • Daniel Düsenschieb sagt:

    Die ÖVP bleibt auf Platz 1, muss jedoch ein herbes Minus von 10 Prozentpunkten hinnehmen und kommt auf 35 Prozent.
    Aus Sicht des Herrn Stockinger bestimmt ein großer Erfolg.
    Auch aus meiner Sicht übrigens, denn der dritte Platz wäre nmM passender.

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  • Denker sagt:

    @GeBa muss Ihnen vollkommen Recht geben, die Niederösterreicher wollen keine Veränderung. Ein Beben wird es geben, haben alles geschrien, nie mehr ÖVP, man sieht es anhand des Wahlergebnis. Alles vergessen und vergeben, traurig…

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  • oh weh sagt:

    der Anfang vom Ende der FPÖ. Butterweich in den Verhandlungen, sofort gibt es die Quittung vom Wähler und die övp kriegt Oberwasser. Aus der Traum, das wars, Ende Gelände.

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  • GeBa sagt:

    Tja, wer nicht hören will, muss fühlen

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    1. Bluepanther sagt:

      FPOE UND OEVP san hauptsächlich fuer die Reichen.
      Warum unterstützen dann die Meisten in diesem Forum die FPOE?
      Es gibt 2 Mieglichkeiten:
      1 – Der Poster ist selbst ein Reicher (>10Mio Vermögen).
      2 – Der Poster ist nicht reich und würde erfolgreich gehirngewaschen und glaubt der FPOE dass sie eine Partei fuer den/die kleinen Mann/Frau ist.

      Daumen runter interpretiere ich als erfolgreich gehirngewaschen.

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      1. Fragendes sagt:

        In allen Blogs suchen dich bereits deine Pfleger @ Panther !! Melde dich bei ihnen, du hast heute noch keine “Sitzung” gehabt…. 🙂