Peinliche Geheimniskrämerei um Anschobers Krankheit – grüne Patientenanwältin Sigrid Pilz gilt als Nachfolge-Favoritin
Dritter Ausfall des grünen Gesundheitsministers in nur sechs Monaten – und die Österreicher dürfen nicht erfahren, wie ernst Rudolf Anschober wirklich erkrankt ist: Zum Impf-Schneckentempo und zum Lockdown-Frust kommt ein Kommunikationsdesaster des Junior-Partners der Koalition. In der ÖVP wird bereits über eine Ablöse Anschobers gesprochen. Und es gibt eine mögliche Nachfolgerin.
Noch immer verweigert die Kommunikationsabteilung des Gesundheitsministers jede konkrete Auskunft über den aktuellen Zustand von Rudi Anschober (60): Vizekanzler Werner Kogler sprach von einer “Kreislaufschwäche”. Und jetzt wurde bekannt, dass Anschober sogar in Spitalsbehandlung ist.
Die Kommunikations-Verweigerung der Kommunikationsabteilung Anschobers führt zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung, die rasch beendet werden muss, meinen auch Polit-Profis in den Reihen des Koalitionspartners ÖVP: “Österreich braucht jetzt, mitten in einer Pandemie, einen starken, stets handlungsfähigen Gesundheitsminister.” Wie berichtet, ist der gebürtige Oberösterreicher in den vergangenen sechs Monaten bereits dreimal ausgefallen: Im Herbst erklärte Anschobers Presseteam einen einwöchigen Spitalsaufenthalt in Linz damit dass “ein Gesundheitscheck” nötig war. Dann, am 12. März dieses Jahres, fiel der Minister aufgrund eines “grippalen Infekts” aus. Und nun, nur wenige Tage später, ist der Grüne erneut für mehrere Tage im Spital.
Auch als Landesrat der oberösterreichischen Landesregierung ist Rudi Anschober bereits im Herbst 2012 für drei Monate aufgrund eines Burn-Outs ausgefallen.
Kommt schon nächste Woche die Ablöse Anschobers?
In dieser schwierigen Situation für die Grünen soll angeblich schon die Suche nach einem Ersatz für Anschober laufen. Weil Leonore Gewessler einen Wechsel vom Infrastruktur- in das Gesundheitsressort abgelehnt hat, hätte nun eine echte Expertin für Gesundheitspolitik eine Chance auf das Ministeramt: Sigrid Pilz (62), die frühere Gesundheitssprecherin der Grünen und jetzige Patientenanwältin deckte gemeinsam mit einer Tageszeitung den Lainzer Pflegeskandal auf, gegen diese eloquente Expertin hätte auch der große Koalitionspartner keine Bedenken.
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