Wolodymyr Selenskyj strebt laut einem im ukrainischen Radio ausgestrahlten Interview eine Beendigung des Kriegs mit “diplomatischen Mitteln” im kommenden Jahr an. Altkanzler Sebastian Kurz begrüßt dies sehr: “Ich habe immer betont, dass dieser Krieg nur auf diplomatischem Wege gelöst werden kann. Die Tatsache, dass sich so schnell eine Dynamik entwickelt, ist eine sehr positive Entwicklung”, schreibt er via Instagram.

Ein Kriegsende ist jedoch alles andere als in Sichtweite: Selenskyj verwies in dem Interview unter anderem auch auf die “wirklich komplizierte” Lage an der Front in der Ostukraine, wo die russische Armee seit Monaten vorrückt. “Unsererseits müssen wir alles tun, damit dieser Krieg nächstes Jahr endet. Wir müssen ihn mit diplomatischen Mitteln beenden”, sagte Selenskyj. Er fügte jedoch hinzu, dass der russische Präsident Wladimir Putin “überhaupt keinen Frieden” wolle.

Screenshot/Sebastian Kurz / Instagram

Auf die Frage nach Vorbedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen mit Russland sagte Selenskyj, solche Gespräche seien nur möglich, wenn die Ukraine dabei “nicht allein mit Russland” und in einer “starken” Position sei. “Wenn wir nur mit Putin reden, nur mit einem Mörder” und die Ukraine vorher nicht “gestärkt” werde, könne sie in solchen Verhandlungen nur “verlieren”, sagte Selenskyj.

Deutschlands Kanzler Olaf Scholz telefonierte mit Putin

Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Freitagnachmittag erstmals seit fast zwei Jahren mit Putin telefoniert. Er forderte dabei nach eigenen Angaben den Kreml-Chef auf, “seine Truppen zurückzuziehen” und sich zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit zu zeigen.

Putin pochte nach Kreml-Angaben in dem Telefonat mit Scholz darauf, dass ein mögliches Abkommen die “neuen territorialen Realitäten” widerspiegeln müsse. Zu den Vorbedingungen Moskaus für Verhandlungen gehört unter anderem, dass die Ukraine vier ihrer südlichen und östlichen Regionen aufgibt, die Russland für annektiert erklärt hatte, ohne sie vollständig zu kontrollieren. Kiew lehnt dies entschieden ab.

Selenskyj hatte Scholz nach dem Telefonat vorgeworfen, er habe mit dem Telefongespräch mit Putin die “Büchse der Pandora” geöffnet. “Das ist genau das, was Putin seit langem will: Es ist extrem wichtig für ihn, seine Isolation zu schwächen”, erklärte der ukrainische Präsident in Onlinediensten. Er bestätigte aber, dass Scholz ihn im Vorfeld über das Telefonat informiert habe.

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Kommentare

  • Opa sagt:

    Bitte nie wieder ein Bild von ihm. Was will man damit bezwecken?

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  • Adi sagt:

    Selensky wird erst über ein Kriegsende nachdenken, wenn kein Geld u. Waffen mehr geliefert werden . Sonst wäre es schon früher passiert. Der ist zu besessen.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Die Vorzeichen, dass Trump, US-Präsident wird.

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  • Maria Englstorfer sagt:

    Das schau ich mir an. Der Herr Chefdiplomat will verhandeln – unter der Bedingung, dass RU alle besetzten Gebiete inkl. Krim zurückgibt. Was für eine großartige, aussichtsreiche Verhandlungs-Grundlage.

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  • Freedomfighter sagt:

    Hier werden harmlose Kommentare zensuriert und gelöscht. Ich werde dieses Medium in Zukunft meiden! Zensur nein danke!

  • Wiena Krätzn sagt:

    Unter Diplomatie versteht man allgemein wohl nicht die laufenden Forderungen nach noch mehr Waffen.

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  • Adi sagt:

    Danke für Löschung. Alle wissen auch ohne Super Express Komentare ,das viel FALSCH LÄUFT.

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  • Zorg sagt:

    Trump wirkt schon, ohne dass er im Amt ist. Auf einmal Diplomatie des Selenskyj. Wer glaubt das denn?

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  • Adi sagt:

    Meinen Komentar wieder einblenden, habe nichts falsches GESCHRIEBEN. OK!!!

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  • Blues sagt:

    Auch wenn ich Selenkyi verstehe, dass er sich nicht einfach Land wegnehmen lassen möchte, so wird es für seine Unterstützer langsam nicht mehr leistbar.

    Er wird sich mit Gebietsverlusten abfinden müssen-vielleicht nicht in dem von Putin geforderten Ausmaß aber ohne Zugeständnisse wirds eine neverending story.

    Dafür gibts ja Verhandlungen. Jetzt wäre das ein Auftrag für die UNO, eine demilitarisierte Zone einzurichten . Die Grenze zu Belarus nicht vergessen.
    Und ohne Druck auf Putin wirds auch nichts werden.

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