Putins Außenminister Lawrow: "EU verwandelt sich in aggressives Gebilde"
“Schizophren” – so urteilt Putins Außenminister Sergej Lawrow über den Westen. In New York kritisierte er, dass Gespräche zwischen Russland und der Ukraine erst nach der Gegenoffensive Kiews möglich seien sollen. Kiew wirft ihm Heuchelei vor. Und auch Richtung EU teilte Lawrow in seinem Rundumschlag aus.
Er würde gerne erfahren, was der Westen in der Ukraine vorhat, diktiert Lawrow in New York Journalisten in die Notizblöcke. Es sei “diese komische Theorie” aufgetaucht, so der russische Außenminister. So versuche der Westen aktuell für eine erfolgreiche Gegenoffensive der Ukraine zu sorgen – und erst in deren Anschluss wolle man Wolodymyr Selenskyj bitten, Gespräche mit Moskau aufzunehmen. “Aber das ist eine schizophrene Logik”, so Lawrow, der vor der UN einmal mehr betont, die russische Sicherheit in Gefahr zu sehen. Gefragt, ob ein Frieden in der Ukraine noch in diesem Jahr möglich ist, sagte er: “Hoffnungen und Erwartungen sind nicht das, wofür ich bezahlt werde.”
Kiew: "Kompletter Heuchelei-Zirkus"
Russland hat im April turnusmäßig für einen Monat den Vorsitz des Sicherheitsrates inne. Deshalb konnte Lawrow trotz aller Proteste des Westens eine Sitzung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen leiten. “Ein kompletter Heuchelei-Zirkus. Lawrow hat den Vorsitz des UN-Sicherheitsrats, verteidigt den Krieg, die Massaker, die totale Zerstörung… mit dem ‘Völkerrecht'”, heißt es dazu aus Kiew.
Russische Kritik an Brüssel
Lawrow nutze die New Yorker Bühne auch zu einem Rundumschlag Richtung Brüssel: Die EU würde sich “im Eiltempo militarisieren” und sich in ein “aggressives Gebilde, das fest entschlossen ist, Russland einzudämmen” verwandeln. Dies betreffe laut Lawrow unter anderem die Aufnahmepolitik der Union: “So sieht die Europäische Union heute aus: Wenn du eine antirussische Politik betreibst, stehen deine Chancen auf Mitgliedschaft sehr gut
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