Nicht Al-Kaida oder der Islamische Dschihad – sondern die Internationale Union Muslimischer Gelehrter (IUMS) ruft nun offen zur Gewalt auf. In einer aktuellen Fatwa erklärt sie: Jeder Muslim sei verpflichtet, sich am Dschihad gegen Israel und seine Verbündeten zu beteiligen – andernfalls gelte er als Abtrünniger.

Überdies verlangt die IUMS die Unterstützung der Terrororganisation Hamas – der exxpress berichtete. Wörtlich erklärt sie: „Die Unterstützung der Mudschaheddin mit Waffen, Fachwissen und Informationen ist eine bindende Pflicht.“

„Eine unmittelbare Bedrohung für Europa“

Der Historiker und Extremismus-Experte Heiko Heinisch schlägt Alarm: „Der Aufruf zum individuellen Dschihad stellt auch für Europa eine unmittelbare Bedrohung der inneren Sicherheit dar.“ Besonders brisant: Die IUMS gilt als Lehrautorität für bekannte Moscheeverbände im deutschsprachigen Raum. „Ihr Einfluss lässt sich bis in einzelne Moscheen zurückverfolgen“, berichtet der Experte.

Heiko Heinisch nennt die IUMS die „weltweit führende Autorität der Muslimbruderschaft“. Auch die Dokumentationsstelle Politischer Islam zählt die Organisation zu den wichtigsten Muslimbruder-Einrichtungen mit Sitz in Doha, Katar.

„Hier ruft eine Organisation der Muslimbruderschaft zum bewaffneten Kampf gegen Israel und dessen Unterstützer auf. In Verbindung mit dem von ihr verbreiteten Antisemitismus ist das eine Bedrohung für Juden und jüdische Einrichtungen auf der ganzen Welt“, warnt Heinisch.

Die IUMS erklärt die Unterstützung der Hamas-Terroristen (Bild) zur religiösen Pflicht.GETTYIMAGES/Getty Images

Antisemitismus als ideologischer Kern

Tatsächlich gehört Antisemitismus zum ideologischen Fundament der IUMS. So schrieb Generalsekretär Ali Al-Qaradaghi am 7. Dezember 2023: „Die Juden haben die Welt nur durch Geld, Medien und Gedanken kontrolliert … Der Dschihad mit der Feder und der Zunge ist nicht weniger wichtig als der mit dem Schwert.“

IUMS-Generalsekretär Ali Al-Qaradaghi (Bild) verbreitet klassische antisemitische Verschwörungstheorien.APA/AFP/KARIM JAAFAR

Ein Tag nach dem Massaker: religiöse Unterstützung für Hamas-Terror

Weniger als 24 Stunden nach dem bestialischen Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel veranstaltete die IUMS eine Online-Konferenz zur Unterstützung der „Operation Al-Aqsa-Flut“ – so nennt die Hamas ihren Terrorangriff auf israelische Zivilisten, darunter Frauen und Kinder.

Mehr als ein Dutzend Prediger lobten dort den „heiligen Krieg“ gegen Israel, riefen zum Terror mit allen Mitteln auf und flehten Gott an, „den Feind zu vernichten“. Einer der Gastredner: Hamas-Chef Ismail Haniyeh.

Ismail Haniyeh (Bild): Der ehemalige Hamas-Chef verteidigte das Massaker der Hamas bei einer Online-Konferenz von IUMS.GETTYIMAGES/Momen Faiz/NurPhoto

Muslimbruderschaft und Hamas: untrennbar verbunden

Die IUMS ist seit ihrer Gründung im Jahr 2004 in Doha personell und ideologisch engstens mit der Muslimbruderschaft verflochten. In einer Stellungnahme von 2020 verteidigte sie die Bruderschaft ausdrücklich gegen eine saudische Fatwa: Die Muslimbruderschaft sei eine „Gruppe im Dienst des Islam“, die Anschuldigungen gegen sie seien „falsches Zeugnis“.

Der verstorbene IUMS-Gründer Yusuf al-Qaradawi bekannte sich offen zur Hamas, dem palästinensischen Zweig der Muslimbruderschaft. 2007 erklärte er in Doha: „Ich unterstütze den Widerstand und den Dschihad. Ich unterstütze Hamas … und Märtyrer-Operationen.“ Der mittlerweile getötete Hamas-Chef Ismail Haniyeh war Mitglied der IUMS.

Nachdem Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 den Grenzzaun zu Israel durchbrochen hatten, verübten sie mit 1.182 Toten den größten Massenmord an Juden seit dem Holocaust. Die IUMS verteidigt und preist das Massaker.GETTYIMAGES/Hani Alshaer/Anadolu Agency

OLG Graz: Hamas ist nicht Teil der Muslimbruderschaft?

Während Staaten wie Saudi-Arabien oder Ägypten nicht nur die Hamas, sondern auch die Muslimbruderschaft als Terrororganisation einstufen, vertritt die österreichische Justiz eine andere Sichtweise: Am 12. Dezember 2023 stellte das Oberlandesgericht Graz (OLG Graz) ein Verfahren gegen zwei mutmaßliche Muslimbrüder ein. In seinem Beschluss erklärten die Richter, die Hamas sei „nicht als Teilorganisation der Muslimbruderschaft“ anzusehen – eine Mitgliedschaft in der Bruderschaft bedeute daher nicht automatisch eine Zugehörigkeit zur Hamas (siehe dazu einen Artikel auf libratus).

Diese Einschätzung sorgt bis heute für Verwunderung bei internationalen Islamismus-Experten – und sie widerspricht der offiziellen Gründungscharta der Hamas, in der es wörtlich heißt: „Die Islamische Widerstandsbewegung (Hamas) ist einer der Flügel der Muslimbruderschaft in Palästina. Die Muslimbruderschaft ist eine universelle Organisation …“

Die Hamas-Ideologie ist Kindern im Gazastreifen wohlvertraut – sie wachsen von klein auf damit auf.GETTYIMAGES/Courtney Kealy

Politische Nachsicht – trotz Terrornähe

Weil sich die Muslimbruderschaft von Terrorgruppen wie Al-Kaida oder dem IS distanziert, genoss sie in Europa lange Zeit politische Nachsicht – im Gegensatz zu vielen arabischen Staaten. Doch seit dem 7. Oktober 2023 zeigt sich: Auch vermeintlich gemäßigte Vertreter legen ihr friedliches Gewand ab – und unterstützen brutale Gewalt gegen Zivilisten, selbst wenn sie schwangere Frauen und Babys trifft.

Die IUMS liefert dafür die religiöse Rechtfertigung – und Europa schaut weiter zu.

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Kommentare

  • Toni Maroni sagt:

    G*tt ist groß!

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Nichts für die Sicherheit der Bürger zu tun, ist auch Amtsmissbrauch.

    Amtsmissbrauch aufgrund von Unterlassung.

    ———

    »»»Achtung««« Hier treibt ein linker Spinner sein Unwesen. Er verbreitet unter fremde Profilnamen seine Linkspropaganda und spammt mit Kommentarkopien die Kommentarfunktion voll.

    Der „Linksfanatiker“ will hier die Kommentarfunktion stören.

    Den Profilnamenfälscher lache ich nur noch aus. 🤣️

    0× „kritischer Fehler“

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  • CORDULA sagt:

    Ich würde sagen, dann muss man sich von denen eben schnellstens trennen! Ab nach Schwechat und Tschüß! Was ist so schwer daran liebe Politiker????

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  • Praeceptor sagt:

    Europa als Spielwiese für diese irren Fundamentalisten! Das wird sicherlich ein Schenkelklopfer! Und die Politik wird, wie bisher auch schon, erste Reihe fußgrei tatenlos zusehen!

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  • Lebertran Pepi sagt:

    Müllentsorgung!

  • MP sagt:

    Und unsere saudummen europäischen Politiker haben es immer noch nicht verstanden. Aber das Volk erkennt die Gefahr.

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  • Dagobert sagt:

    Lach.
    Nicht einmal der 7. Oktober darf mehr im Zusammenhang mit den Terroristen genannt werden.

    Schämt euch, ihr Zensurmurkel.

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  • Dagobert sagt:

    Nur eine Frage der Zeit, bis irgendwo in Europa auch ein 7. Oktober stattfindet.

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  • Bastler sagt:

    Wo ist das Wahrheitsministerium wenn solche Fake-News verbreitet werden. Das kann doch niemals von der Religion des Friedens sein ………

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  • Gönn ich jedem VdB Wähler sagt:

    zimbo findet KI super

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  • Alle anzeigen