Terrormörder nicht abgeschoben: Justizminister tritt zurück
In vier Ländern wurde einem Tunesier Asyl verwehrt – auch in Belgien. Doch dort durfte der Islamist bleiben, wurde nicht abgeschoben. Dort wurde die tickende Zeitbombe zum Mörder. Für Brüssels Politik hat das Konsequenzen: Justizminister Vincent Van Quickenborne hat seinen Rücktritt erklärt.
Van Quickenborne begründete die Entscheidung am Freitagabend mit einem schweren Verwaltungsfehler. Der Mörder zweier Fußballfans hätte schon lange nach Tunesien abgeschoben werden können. Dass der am 15. August 2022 übermittelte Auslieferungsantrag Tunesiens von dem zuständigen Richter nicht bearbeitet worden sei, sei ein individueller, monumentaler und inakzeptabler Fehler mit dramatischen Folgen gewesen, sagte Van Quickenborne. Er übernehme dafür die politische Verantwortung.
Weitere Festnahme
Wie die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, wurde im Zusammenhang mit dem Anschlag am Donnerstag im französischen Nantes ein Mann festgenommen. Nach Angaben aus mit dem Fall vertrauten Kreisen soll es sich um einen Tunesier handeln, der vor der Tat das Bekennervideo von Lassoued erhalten hatte.
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