Was sich die EU-Behörden im Falle des Brüsseler Mörders geleistet haben, grenzt beinahe an Beihilfe zum Terroranschlag. Der Tunesier (45), der am Abend eines EM-Fußballspiels einfach zwei schwedische Fußballfans tötete, hält sich seit zwölf Jahren unberechtigt in der EU auf.

Und zwar nicht irgendwie undercover als U-Boot in einer anonymen Großstadt. Der IS-Killer meldete sich stets an seinen Aufenthaltsorten, weil er Asyl beantragte, um in den Genuss des jeweiligen Sozialsystems gelangen zu können. Ohne Chance auf Anerkennung, weil für ihn nie ein Schutzbedürfnis bestand.

Norwegen, Schweden, Italien - überall blitzte der Attentäter ab

Sein Marsch durch die längst gescheiterte EU-Migrationsbürokratie begann schon 2011. In Norwegen stellte er einen Asylantrag, wurde jedoch nach wenigen Monaten abgelehnt. Er blieb zunächst in Skandinavien und versuchte es nur ein Jahr später in Schweden, doch auch da blitzte er ab.

Was ihn nicht besonders zu beeindrucken schien, eine Aufforderung zur Ausreise ignorierte er einfach und setzte sich in wärmere Gefilde ab. Anlauf Nummer drei in Italien. Doch auch dort verspürte niemand das Bedürfnis, den radikalen Islamisten in die Gesellschaft zu integrieren. Der Asylantrag wurde abgelehnt, der Tunesier zog weiter.

Bis er schließlich im belgischen Brüssel landete, wo die tickende Zeitbombe endgültig zum Mörder wurde. Am Montagabend vor einem EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden erschoss er zwei schwedische Fans und verletzte zwei weitere unschuldige Passanten. Der Tunesier konnte zunächst flüchten, am Dienstag wurde er von der Polizei aufgespürt und erschossen. Der so genannte Islamische Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich.