
Transgourmet zieht zurück: Umstrittenes Logistikzentrum in Auhof gestoppt
Überraschende Wende in Wien-Auhof: Der Gastronomie-Großhändler Transgourmet verzichtet auf den Bau seines geplanten Logistikzentrums. Rechtsunsicherheit und mögliche Verzögerungen hätten das Projekt blockiert, heißt es vom Konzern. Große Freude herrscht bei der ÖVP – Nationalratsabgeordneter Wolfgang Gerstl spricht von einem „Sieg für Lebensqualität und Klima“.

Das umstrittene Logistikzentrum des Gastronomie-Großhändlers Transgourmet in Auhof wird überraschend nicht gebaut. Der Konzern nimmt von den Bauplänen Abstand, wie am Donnerstag bekannt wurde. „Die bundesweite Gesetzeslage in Österreich ermöglicht es, Projekte dieser Art über einen sehr langen Zeitraum zu verzögern oder zu blockieren”, lautet die Erklärung der Firma.
Trotz intensiver Vorarbeit keine Umsetzungsperspektive
„Das ist Realität, und diese müssen wir als Unternehmen zur Kenntnis nehmen. Als ordentliche Kaufleute wissen wir: Wer Verantwortung übernimmt, muss auch den Mut haben, einen Schlussstrich zu ziehen – insbesondere dann, wenn zentrale Rahmenbedingungen dauerhaft unklar bleiben”, so der Geschäftsführer von Transgourmet Österreich Manfred Hayböck.
„Trotz intensiver Vorarbeit konnte bislang keine tragfähige Umsetzungsperspektive geschaffen werden”, so Hayböck weiter. Aufgrund von Rechtsunsicherheiten sowie der Möglichkeit weiterer Verzögerungen und allfälliger und derzeit nicht absehbarer Einsprüche in den weiteren Genehmigungsverfahren habe man sich entschieden, „aus dem Projekt auszusteigen”.
Erfolg für Penzinger ÖVP-Nationalrat Gerstl
Große Freude über das Aus des riesigen Logistikzentrums herrscht bei der ÖVP. Der Nationalratsabgeordnete Wolfgang Gerstl kämpfte seit Bekanntwerden der Pläne 2022 gegen den Bau. „Durch das Logistikzentrum wäre es zu einer Verkehrserhöhung von bis zu 1.200 Kleintransportern und 300 Sattelschlepper pro Tag gekommen – ein CO2 Ausstoß von über 2000 Tonnen pro Jahr”, rechnet Gerstl. „Als Penzing-Nationalrat freue ich mich nun über den Erfolg für die Lebensqualität der Wienerinnen und Wiener.”
In der Vergangenheit wurde das Projekt auf Gerstls parlamentarische Anfragen hin stets von der damaligen an Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) verteidigt.
„Meine Initiative, die Sachverständigen und die Bürger haben das Projekt zu Fall gebracht”, freut sich Gerstl über seinen Erfolg, nicht zuletzt, weil die Kaltluftschneise erhalten bleibt. „Davon profitiert nun die gesamte Stadt. Denn: Wer die Stadt klimafit machen will, darf sie am Stadtrand nicht verbauen”, so Gerst zum exxpress.

Zur Erklärung: Laut einer Projektstudie hätte das geplante Gebäude mit einer Gebäudehöhe von zwölf Metern sowie einer Längsausdehnung von über 390 Meter parallel zur Kaltluftschneise Wiental eine Barrierewirkung gegenüber den Talwinden des Lainzer Tiergartens erwirkt. Die kühle Luft hätte somit an heißen Sommertagen nicht in die Stadt ziehen können.
Pläne für die Fläche hat der ÖVP-Abgeordnete auch bereits: „Das Gebiet kann nun für eine Öffnung zum Lainzer Tiergarten mit einem Seminarhotel und einer Leichtathletik-Anlage, welche seit vielen Jahren für den Westen Wiens gefordert wird, nachhaltig bewirtschaftet werden.”
Was tatsächlich auf dem Areal, auf dem sich derzeit eine aufgelassene Tankstelle sowie das Hotel ‚Lenas West Hotel’ befindet, passieren wird, ist allerdings noch nicht bekannt.
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Kommentare
Die ÖVPler sind nicht ganz dich! Ihre links-willfährigen “Siege” für Lebensqualität und Klima katapultieren Österreich in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Einen besseren und logischeren Platz hätte es für dieses Projekt nicht gegeben die Doppelmoral der ÖVP wird zur Recht in Wien nächste Woche abgewählt.
Bravo Wirtschaftspartei ÖVP!
Wieder erfolgreich Arbeitsplätze im Westen von Wien verhindert obwohl die Geschäftsleitung den überwiegenden Einsatz von Elektofahrzeugen zur Warenauslieferung zugesagt hat. Ein großer Anteil der Sattelschlepper hätte zur Warenanlieferung die Westautobahn benutzt.
Verstopfen die Hochbauten in Kagran die sogenannte Donaudüse?
Heute kann jeder mit Hilfe von “Experten” haarsträubende Behauptungen herbeireden.
Wer Zahlt schafft an und bekommt daher das gewünschte Ergebnis.
Nachtrag: Die Fahrbahn der A1 liegt in diesem Bereich ca. 6 Meter über dem Niveau (lichte Höhe der Brücken ca. 4,5 m und 1 m Betontragwerk und Asphaltauflage)
Die ÖVP darf offenbar nur positiv erwähnt werden!
Die ÖVP belebt nicht die Wirtschaft, die ÖVP ruiniert diese noch mehr! Die ÖVP ist linker als die Linken selbst! Die ÖVP ist verlogen und verblödet!
In Breclav, Bratislava, Sopron gibt genug Platz und deutlich weniger Bürokratie und Abgaben..
Unnötige Dreckspolitiker alles keine natürlichen Autoritäten.schmarotzen sich durch und grinsen dämlich.
Das Gebiet hätte UN-bebaut bleiben sollen!!!!!!
Die Heuchelei der Politik ist widerlich.
Jetzt wird Natur zerstört- nur eben mit einem anderen riesigen Gebäude das kein Mensch braucht! !!!!
Die ÖVP ist bei der Klima Doppelmoral ganz vorne mit dabei…
Das Gebiet hätte UN-bebaut bleiben sollen!
Die Heuchelei der Politik ist widerlich.
Jetzt wird Natur zerstört- nur eben mit einem anderen riesigen Gebäude das kein Mensch braucht!
… braucht auch KEIN Mensch ! Also Dampf ablassen…. 🙂 🙂
Wenn der CO2 Ausstoß von 2000 t nicht in Auhof stattfindet, dann findet er halt irgendwo anders statt. Mit Umweltschutz hat die Umsiedelung also nichts zu tun.