China ist ein wichtiger Partner Russlands und hat dem Land in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine bisher Rückendeckung gegeben, indem sich die Volksrepublik nach außen hin neutral positionierte.

Putin reist mittlerweile wieder ins Ausland, nachdem der Internationale Strafgerichtshof im März einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatte. Eine Festnahme droht ihm in Peking allerdings nicht. China ist dem sogenannten Römischen Statut des Gerichtshofes im niederländischen Den Haag nie beigetreten und kann den Haftbefehl deshalb ignorieren.

Zum Seidenstraßen-Gipfel werden Vertreter aus mehr als 140 Staaten erwartet. Russland ist wie viele Länder in Afrika, Südamerika sowie Zentral- und Südostasien Teil der Initiative. China setzt in diesen Ländern zum Beispiel Infrastrukturprojekte um. “Meiner Meinung nach ist der Hauptvorteil des von China vorgeschlagenen Kooperationskonzepts, dass im Rahmen der Zusammenarbeit niemand dem anderen etwas aufzwingt”, sagte Putin im Vorfeld zu chinesischen Medien. Dies sei der Unterschied von Xis Seidenstraßen-Initative im Vergleich zu anderen Projekten von Ländern mit “kolonialistischem Beigeschmack”.

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russland seine Beziehungen mit China vor allem im Energiebereich gefestigt. Russland exportiert rund 2,0 Millionen Barrel Öl pro Tag nach China, mehr als ein Drittel seiner gesamten Rohölexporte. Moskau will auch eine zweite Erdgaspipeline nach China bauen. Obwohl die Chefs der russischen Öl- und Gasgiganten Rosneft und Gazprom Teil von Putins Reisedelegation sind, sind keine neuen Deals im Energiebereich zu erwarten.