Dabei hatte die EU nach dem völkerrechtswidrigen russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zahlreiche Sanktionen gegen russische Energieträger wie Kohle und Öl verhängt. Bis 2027 will die Staatengemeinschaft kein Gas mehr aus Russland importieren, rechtlich bindend ist dieses Vorhaben jedoch nicht. Seit dem Jahreswechsel lässt die Ukraine kein russisches Erdgas mehr passieren und hat den Transit durch Pipelines über ihr Staatsgebiet unterbunden.

Mehr Gas, weniger Nachfrage

Besonders Italien, Tschechien und Frankreich haben Ember zufolge vermehrt Gas aus Russland bezogen. Auch 2025 nähmen die Importe weiter zu, teilte der Thinktank weiter mit. Das sei allerdings nicht nötig. Denn die Nachfrage in der EU sei überhaupt nicht gewachsen. Zudem stiegen die Gaspreise 2024 um fast 60 Prozent an, hieß es weiter im Dokument.

“Es ist ein Skandal, dass die EU immer noch russisches Gas importiert”, sagt Pawel Czyzak von Ember. “Anstatt in wirkliche Alternativen wie erneuerbare Energien und Effizienz zu investieren, um russische Importe zu unterbinden, verbrennen die Mitgliedstaaten Geld mit teuren LNG-Kapazitäten, die nicht einmal genutzt werden.” Ember prognostiziert ein Überangebot für 2030.

Mehr Gas, weniger Nachfrage

Die EU will unabhängig werden von fossilen Energien aus Russland. Das sei weiterhin eine Priorität, sagte EU-Energiekommissar Dan Jørgensen jüngst in einem Interview des Nachrichtenagentur-Netzwerks European Newsroom (enr), zu dem auch die Deutsche Presse-Agentur gehört. Derzeit wird in der EU-Kommission an einem Fahrplan zum Verzicht auf russische fossile Energie gearbeitet. Er soll in den kommenden Wochen vorgestellt werden.

Im “Handelsblatt” kritisierte Jørgensen das Verhalten der Mitgliedstaaten. “Es ist völlig unhaltbar, weiterhin fossile Brennstoffe aus Russland zu kaufen und damit indirekt Putins Kriegskasse zu füllen”, sagte der Energiekommissar. “Seit Kriegsbeginn haben wir so viel Geld für fossile Brennstoffe aus Russland ausgegeben, wie 2400 F-35-Kampfjets kosten würden.”

Flüssigerdgas aus Russland wird weiter in die EU eingeführt. Lediglich Investitionen in LNG-Projekte, die in Russland im Bau sind, sowie Ausfuhren zugunsten dieser Vorhaben sind untersagt. Auch dürfen EU-Häfen nicht zur Verschiffung von russischem LNG in Drittstaaten genutzt werden.

Mehr Gas, weniger Nachfrage

Laut Ember wäre die Versorgungssicherheit allerdings nicht sichergestellt, wenn die EU gar kein russisches Gas abnehmen würde. Der Thinktank mahnt, auch andere ausländische Quellen seien zunehmend unbeständig geworden. Geopolitische Spannungen mit den USA erhöhten das Risiko, sich auf LNG-Lieferungen von dort zu verlassen, hieß es.

Die größten Gaslieferanten der EU sind derzeit Norwegen und die USA. Da auch in den nächsten Jahren weiter Gas in Europa gebraucht wird, will die EU-Kommission die Energie-Beziehungen zu den USA intensivieren. Man versuche so viel wie möglich zu diversifizieren, aber es gebe nicht viele Alternativen für den Einkauf von LNG, sagte EU-Energiekommissar Jørgensen. Trotz angespannterer diplomatischer Beziehungen über den Atlantik könne man über diese Themen sprechen. (APA)

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Kommentare

  • Fixlbua sagt:

    Jörgensen kritisiert andere Staaten ist doch klar warum weil die Norweger dann auf ihrem überteuert Gas sitzen bleiben ist ja eine Frechheit so viel fürs Gas zu bezahlen

  • Kole sagt:

    Diese EU wird Europa zerstören,neue Ordnung durch Chaos,das ist das Ziel!

    10
  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Ihr habt das falsche Titelbild verwendet.

    Wenn man eine Internetsuchmaschine nimmt und „Putin lacht“ eingibt, dann findet man haufenweise Bilder, die vorzüglich passen würden.

    ———

    »»»Achtung««« Hier treibt ein linker Spinner sein Unwesen. Er verbreitet unter fremde Profilnamen seine Linkspropaganda und spammt mit Kommentarkopien die Kommentarfunktion voll.

    Der „Linksfanatiker“ will hier die Kommentarfunktion stören.

    Den Profilnamenfälscher lache ich nur noch aus. 🤣️

    0× „kritischer Fehler“

  • Walter Gerhartz sagt:

    Warum sollte Putin die EU und den Rest Europas überfallen wollen?

    LGBTQ, Genderei, Dekadenz, Billionen Schulden, keine Demokratie und keine Rohstoffe !

    Nichts was Russland braucht !!

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    1. @Walter Gerhartz sagt:

      Wer die Vorgeschichte zum Ukraine-Krieg kennt …

      Hervorragend vorgetragen von „ Gabriele Krone-Schmalz“ unter »Mit Friedensjournalismus gegen “Kriegstüchtigkeit”«.

      … der weiß, dass das was Sie schreiben vollkommen der Wahrheit entspricht.

      Der UA-Krieg hat einen rein sicherheitstechnischen Hintergrund für Russland. Es war nie die Absicht ein Land zu erobern.

  • Roland Müller sagt:

    Die Alternative zu russischem Gas besteht darin, sich den Allerwertesten abzufrieren und große Teile der Produktion einzustellen. Allerdings sollte man die Möglichkeit nicht verachten, dass ein zugefrorener Allerwertester für manchen antirussischen Hetzer eine heilsame Lehre sein kann.

    13
  • Mika sagt:

    Anhand der vermeintlichen Verfehlungen des Regimes könnte sich für so manchen die Frage aufdrängen, ob wir nicht doch von fremdbestimmten Idioten regiert werden.

    13
  • Don sagt:

    Irgendjemand muss ja auch das Gas für die Ukraine bezahlen!

  • Feststellung sagt:

    Nachteile von LNG ggü. Erdgas herkömmlich :
    Herstellung von LNG ist energieaufwendig.
    Methan, was bis zu 98% von LNG ausmacht, ist 25-mal schädlicher für das Klima als CO2 (!!)
    Bei LNG kommt hinzu, dass der Prozess der Verflüssigung, die Kühlung beim Transport, der Transport selbst und die Regasifizierung am Import-Terminal sehr energieaufwändig sind. Lagerung und Transport von flüssigem Gas erfordert zudem höchste Sicherheitsanforderungen (in JEDER Phase) .

    15
  • Walter Gerhartz sagt:

    Insolvenzen: Über 20.000 Unternehmen #futschi – so lügt sich die Regierung aus der Verantwortung

    Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im Zeitraum von Januar bis November 2024 deutlich gestiegen. Laut einer Antwort der Bundesregierung (Drucksache 20/15115) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion wurden insgesamt 20.021 Unternehmensinsolvenzen registriert. Die Bundesregierung führt diesen Anstieg in erster Linie auf die gedämpfte „gesamtwirtschaftliche Entwicklung“ sowie auf Nachwirkungen vergangener Krisen zurück.

    IN WAHRHEIT SIND ES DIE EIGENEN SANKTIONEN GEGEN RUSSLAND !!

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  • Mars sagt:

    Erst machen sie die Pipelines kaputt , dann zahlen sie doppelt so viel und lügen uns an.

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    1. Max sagt:

      Nur ein Wort Deppert!!!!!

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