
Volksbefragung zu Windrädern: FPÖ warnt vor „Zerstörung der Heimat“
Am Sonntag werden die Kärntner befragt, ob der Bau weiterer Windräder auf den Bergen und Almen verboten werden soll. Die FPÖ bekräftigt noch einmal ihre Forderung eines Verbotes und warnt vor einer „Zerstörung der Heimat und Landschaft“.

Am kommenden Sonntag findet in Kärnten die Volksbefragung zu einem Verbot weiterer Windräder im Bundesland statt. Konkret lautet die Frage: „Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?“ Die FPÖ und einzelne Abgeordnete des Team Kärnten hatten die Volksbefragung verlangt, das Ergebnis ist allerdings rechtlich nicht bindend.
In einer Stellungnahme hob FPÖ-Chef Erwin Angerer die Bedeutung der bevorstehenden Volksbefragung hervor: „Die Volksbefragung wird eine letzte Möglichkeit sein, um die Natur- und Heimatzerstörung durch hunderte neue Windkraft-Industrieanlagen auf den Bergen und Almen noch zu stoppen“, erklärte Angerer. Er warnte vor einer „Verschandelung“ der Kärntner Berglandschaft, wie sie bereits bei den Kärntner Seen zu beobachten sei. „In den letzten Jahrzehnten wurden die natürlichen Seeufer durch Verbauung zerstört. Bewahren wir unsere weitgehend unberührte Kärntner Berglandschaft vor einem ähnlichen Schicksal“, appellierte er.
Zusätzlich forderte Angerer, dass alle weiteren Windkraftprojekte bis zum Volksentscheid gestoppt werden sollten, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, über die Zukunft ihrer Heimat abzustimmen.

Wenige Tage vor der Windkraft-Volksbefragung in Kärnten hat die FPÖ in einer Pressekonferenz am Mittwoch noch einmal ihre Forderung eines Verbotes für den Bau von Windrädern bekräftigt. Landesparteiobmann Erwin Angerer legte ein Rechtsgutachten vor, in dem aus seiner Sicht zwei grundlegende Aussagen für den Windkraftausbau widerlegt worden seien und teilte gegen die Befürworter aus, die am Vortag in einer gemeinsamen Erklärung in breiter Front gegen das Verbot auftraten.
Angerer präsentierte das Gutachten gemeinsam mit FPÖ-Generalsekretär Josef Ofner. Zur ersten Frage, wonach die Befürworter eine Verpflichtung zur Windkraft sehen, hieß es, dass das Land Kärnten an keine Regelung gebunden sei. Es könne daher auch nicht verpflichtet werden, einen bestimmten Teil der Energie aus Wind zu gewinnen. „Niemand kann uns gesetzlich dazu zwingen, auch nur ein Windrad in Kärnten aufzustellen. Wir sind völlig frei, wie wir unsere Energie erzeugen“, so Angerer mit Verweis auf Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse. Er sieht darin und auch in der besseren Wärmedämmung von Gebäuden eine Alternative zur Windkraft.
"Gesetz steht über Verordnung"
In der zweiten Frage an den Gutachter ging es um die Zonierung. So will Energie-Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) in einer Verordnung festlegen, dass nur in sieben Gemeinden im Nordosten des Landes auf insgesamt 0,26 Prozent der Landesfläche Windräder gebaut werden dürfen. Gesetze stünden aber rechtlich über Verordnungen und ein Energiewendegesetz würde diese Verordnung aufheben, so die FPÖ. Somit wäre laut der Interpretation des Gutachters das gesamte Bundesland Windkraftgebiet, auch National- und Biosphärenparks. Dass die FPÖ in der Steiermark Windkraft befürworte, sieht Angerer nicht als Widerspruch, sondern darin begründet, dass man die Topographie der beiden Bundesländer nicht vergleichen könne. Insgesamt habe die Kampagne der Partei für die Volksbefragung um die 100.000 Euro gekostet.

Das Team Kärnten, Mitinitiator der Volksbefragung, bekannte sich in einer Presseaussendung am Mittwoch zur Bürgerbeteiligung. Eine Abstimmungsempfehlung für Sonntag gebe es nicht: „Beide Seiten hatten Zeit, ihre Argumente darzulegen. Nun liegt es an den Bürgerinnen und Bürgern, ihre persönliche Entscheidung zu treffen“, so Parteichef Gerhard Köfer. Das Team Kärnten lehne Windkraft nicht ab, wolle aber lediglich bereits fortgeschrittene Projekte unterstützen und einen „unkontrollierten Ausbau“ verhindern. (APA/red)
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Kommentare
Erstens hat Kärnten sehr viel Wasserkraft und zweitens verscheuchen Windkraftwerke die Touristen von denen Kärnten hauptsächlich lebt.
Eine Energiequelle die nur mit Subventionen und Förderungen agieren kann, nebenbei das Landschaftsbild und die Natur massiv belastet, ist abzulehnen. Die Vogelhäcksler sind für eine ganze Region eine absolute Zerstörung des Erholungraumes, sind Kilometerweit Landschaftszerstörend. Pro Windrad wird eine Bodenverdichtung von 5.000 – 10.000 Quadratmeter inkl. Zufahrtsstrassen und Wendeplätze gebraucht.. Weiters muß für den Abtransport der erzeugten Energie eine Kilometerlange Kabeltrasse mit Servetutrecht in die Landschaft geschlagen werden. Schattenwurf / Ultraschall und im Winter Lebensgefährlicher Eiswurf die über hunderte
Meter wie Geschosse geschleuderte Eisbrocken werden, können einen Menschen erschlagen! Hände weg von diesen Unberechenbaren WKW- die nur produziert wenn der Wind bläst!
Sehr guter, weil richtiger und informativer Kommentar !!!
Windräder werden mit zig Tonnen Beton verankert. Um diese an die Baustelle zu transportieren, müssen durch Wälder und über Almen breite Straßen für die LKWs geschlagen werden. Und das nur, damit dann, wenn wir am meisten Strom brauchen, im Winter, die Dinger keinen bzw ganz wenig liefern. Dafür sollen wir die Grundlage unseres Tourismus und die schönste Natur zerstören?
Nein.
Kärntner, sagt bitte nein zu diesem Irrsinn.
ich möchte mal eine fachmänische seriöse Aufrechnung von Kosten/Nutzen/Nutzungsdauer solcher Windräder sehen. Wo die Herstellung, Wartung Nutzungsdauer, inkl. auch der verbrauchten Ressourcen welche bei der Herstellung von den nötigen Rohstoffen wie Zement/Stahl und der Aufwand des Aufstellens mittels schwerem Gerät berücksichtigt ist!
Ich denke dann würde den Herrschaften die Lust auf noch mehr dieser Dinger bald vergehen!
Hab selber so über den Daume gerechnet das für ein Windrad so um die 375 Paletten Zement für Beton nur fürs Fundament benötig werden….
Wenn es nicht soviele Klimasektenteppen und dämliche Wasserrechtsgetzte gäbe, könnte man wesentlich mehr Wasserkraft auch für den privaten Zugang nützlich machen! Lösungen naturschonend gäbe es genug!
Auch ein Wasserkraftwerk, eine Staumauer, ein Stausee, der Betrieb zerstören, verändern die Natur.
Windkraftwerke sind im Gegensatz zu anderen Energiequellen Kilometerweit sichtbar, zerstören eine ganze Region und sind eine extreme Gefahr für die Vogelwelt.
Und sie erzeugen nichtmal wertvollen Strom.
Wenn der Wind bläst gibts Strom im Überfluss, und die Betreiber erhalten weit mehr als den Marktpreis dafür. Bläst er nicht, muss zusätzlich teurer Strom eingekauft werden.
Eine Maltatal-Sperre ist natürlich auch ein Eingriff in die Natur, aber sie erzeugt wertvollen, teuer verkaufbaren Strom. Auf Knopfdruck. Binnen Sekunden am Netz. Sie kann sogar den wertlosen Windstrom mit ihren Pumpen einspeichern – natürlich auf Kosten der Stromkunden, nicht der Windanlagenbetreiber.
Ich weiß dass es niemand hören will, aber Österreich sollte auf Atomkraft setzen. Das ist saubere Energie, effizient, und man könnte zukünftig den Strom auch ins Ausland verkaufen.
Das umliegende Ausland hat, bis auf Deutschland genug Strom und Deutschland wird bald ka Geld mehr haben.
@Gedankenspiel : korrekt, aber wie wollen Sie dies jenen Grünen Ausflugsgruppen erklären, die in den Donau-Auen nach Krokodilen und Gämsen suchen ?? Die fühlen sich doch überforteilt, oder…?? 🙂
Schon die Tatsache, dass Windräder subventioniert werden müssen und durch die Windräder die Netzkosten steigen, sollte zu Denken geben.
Wenn man „zusätzlich“ Geld reinpumpen muss, dann zeigt das die wirkliche Ineffizienz.·
Für Jahrzehnte bestehende optische Umweltverschandelung allerschlimmster Auswirkung im windarmen Österreich, aber verbohrte Ideologie machts leider möglich mit gigantischen Steuergeldsubventionen🤦♀️
Schon die Tatsache, dass Windräder subventioniert werden müssen und durch die Windräder die Netzkosten steigen, sollte zu Denken geben.
Wenn man „zusätzlich“ Geld reinpumpen muss, dann zeigt das die Ineffizienz.····
Schon die Tatsache, dass Windräder subventioniert werden müssen und durch die Windräder die Netzkosten steigen, sollte zu Denken geben.
Wenn man „zusätzlich“ Geld reinpumpen muss, dann zeigt das die Ineffizienz.·