Obwohl die ÖVP trotz eines Rückgangs von 5,3 Prozentpunkten landesweit mit 38,3 Prozent den ersten Platz behaupten konnte, blieb sie in 91 der 96 Gemeinden die stärkste Partei. Allerdings verzeichnete sie in nur zwei Gemeinden Stimmenzuwächse, während sie in 94 Gemeinden Wähler verlor. Im Gegensatz dazu konnte die FPÖ, die landesweit ein Rekordergebnis erzielte, in allen Gemeinden zulegen.

Die ÖVP erreichte bei der Landtagswahl, trotz eines Rückgangs von 5,3 Prozentpunkten, mit 38,3 Prozent klar den ersten Platz, gefolgt von der FPÖ mit 28,0 Prozent (laut vorläufigem Ergebnis inklusive APA/ORF/Foresight-Wahlkartenprognose). Diese anhaltende Dominanz zeigt sich auch darin, dass die Volkspartei in sämtlichen Gemeinden mehr als 30 Prozent der Stimmen erhielt. Das schwächste Ergebnis für die ÖVP gab es in Fußach mit 30,74 Prozent (-5,53 Punkte). Den größten Verlust erlebte sie in Dünserberg mit einem Rückgang von 29,89 Prozentpunkten (auf 48 Prozent).

Die generellen Verluste der ÖVP spiegeln sich ebenfalls in den Gemeindeergebnissen wider: In 26 Gemeinden betrug der Rückgang mehr als zehn Prozentpunkte, während in drei Gemeinden die Volkspartei mehr als 20 Prozentpunkte einbüßte. Die absolute Mehrheit – also mehr als 50 Prozent der Stimmen – erzielte die ÖVP nur noch in 31 Gemeinden; 2019 waren es noch 55. Die stimmenstärkste Gemeinde der ÖVP war Fontanella mit 82,18 Prozent, wobei sie ein Minus von 5,58 Prozentpunkten verzeichnete. Stimmenzuwächse konnte die ÖVP lediglich in Viktorsberg (+0,35 Prozentpunkte/54,77 Prozent) und Hard (+0,06 Prozentpunkte/34,64 Prozent) erzielen.

FPÖ feiert große Zugewinne

Die FPÖ konnte landesweit nicht nur ein Rekordplus von 14,1 Prozentpunkten verbuchen, sondern erreichte mit 28,0 Prozent auch ein historisches Ergebnis. In sämtlichen 96 Gemeinden verzeichnete die Partei Zuwächse, wobei sie in fünf Gemeinden sogar die stärkste Kraft war. In 33 Gemeinden überschritten die Freiheitlichen die 30-Prozent-Marke, in 85 Gemeinden lagen sie über 20 Prozent. Die Gemeinde mit dem höchsten Stimmenanteil für die FPÖ war Dünserberg, wo sie 45,33 Prozent der Stimmen erhielt – ein Anstieg um 33,75 Prozentpunkte, was den größten Zugewinn darstellt.

In nur einer Gemeinde, Damüls, blieb die FPÖ einstellig mit 7,14 Prozent (ein Plus von 3,69 Punkten). In der Landeshauptstadt Bregenz erzielte die FPÖ ebenfalls signifikante Zugewinne, wenn auch unter dem landesweiten Durchschnitt, mit einem Anstieg von 11,59 Prozentpunkten auf 24,29 Prozent. Die ÖVP konnte ihr Ergebnis von 2019 weitgehend halten und verzeichnete einen Rückgang von 1,51 Prozentpunkten (Endergebnis: 31,04 Prozent). Die Grünen hingegen erlitten dort starke Verluste von 8,13 Punkten (Ergebnis: 14,71 Prozent). Die SPÖ blieb mit einem minimalen Plus von 0,12 Punkten nahezu stabil, während die NEOS um 0,83 Prozentpunkte zulegten.

Grüne und SPÖ mit Minus

Die Grünen verloren landesweit rund ein Drittel ihrer Wählerschaft, was einem Minus von 6,4 Prozent entspricht (Ergebnis: 12,5 Prozent). Wie die ÖVP verzeichneten die Grünen in 94 Gemeinden Rückgänge. Den größten Verlust erlitten sie in Fraxern mit einem Rückgang von 10,6 Prozentpunkten (Ergebnis: 8,51 Prozent). Am schlechtesten schnitt die Öko-Partei in Warth ab, wo sie nur 1,23 Prozent (-0,9) erhielt. Zuwächse konnten lediglich in Schröcken (+1,34 Prozentpunkte, Ergebnis: 7,76 Prozent) und Raggal (+1,27 Punkte, 11,38 Prozent) verzeichnet werden. Die Grünen erreichten in nur sieben Gemeinden mehr als 15 Prozent und in 45 Gemeinden über 10 Prozent. Die höchste Stimmenanzahl verzeichnete Röthis mit 16,93 Prozent, was einem Rückgang von 6,04 Prozentpunkten entspricht.

Die SPÖ verlor im Vergleich zu ihrem historisch schlechtesten Ergebnis in Vorarlberg am Sonntag erneut Stimmen, wenn auch nur geringfügig (-0,4 Prozentpunkte), und kam auf 9,1 Prozent. In 33 Gemeinden konnten die Sozialdemokraten zulegen, während sie in 61 Gemeinden Stimmen einbüßten. Die traditionell schwache Position der SPÖ in Vorarlberg zeigt sich auch darin, dass sie in nur drei Gemeinden über 15 Prozent lag und in 15 Gemeinden über 10 Prozent. Bludenz war mit 18,21 Prozent (-1,48 Prozentpunkte) die stimmenstärkste Gemeinde für die SPÖ. Den größten Zuwachs verzeichnete die Partei in Klaus mit +2,11 Prozentpunkten (Ergebnis: 8,26 Prozent).

In 61 Gemeinden musste die SPÖ Stimmenverluste hinnehmen, wobei der größte Rückgang in Tschagguns mit einem Minus von 7,39 Prozentpunkten (5,77 Prozent) zu verzeichnen war. In vier Gemeinden (Damüls, Fontanella, Warth, Dünserberg) erhielt die Sozialdemokratie überhaupt keine Stimmen. In 96 Gemeinden lag ihr Ergebnis unter 30 Prozent, und in 80 davon erzielte die Partei weniger als 10 Prozent.

NEOS landesweit leichte Zugewinne

Die NEOS konnten, neben der FPÖ, als einzige Partei landesweit Stimmengewinne verzeichnen, wenn auch mit einem bescheidenen Anstieg von +0,4 Prozentpunkten (vorläufiges Gesamtergebnis, einschließlich der Briefwahlkartenprognose: 8,9 Prozent). In 60 Gemeinden erreichten die NEOS Zuwächse. Die höchste Stimmenanzahl erzielten sie in Lech mit 15,67 Prozent (+3,83 Punkte), der einzigen Gemeinde mit mehr als 15 Prozent. Den größten Anstieg verzeichneten die NEOS in Warth mit +10,39 Prozentpunkten (Ergebnis: 13,58 Prozent). In 15 Gemeinden überschritten sie die 10-Prozent-Marke.

Die NEOS mussten jedoch in 35 Gemeinden Verluste hinnehmen, und in einer Gemeinde (Dünserberg) gingen sie komplett leer aus. Der größte Rückgang fand in Dalaas statt, wo die NEOS ein Minus von 4,43 Prozentpunkten auf 7,85 Prozent verzeichneten. (APA/red)