
Wagner-Boss Prigoschin will doch in Bakhmut weiterkämpfen: Mehr Munition erhalten
Prigoschins Drohgebärden gegenüber Moskau haben Wirkung gezeigt. Der Wagner-Truppe wurde nun mehr Munition zugesagt. Ein vorzeitiger Abzug der Söldner aus Bakhmut am 10. Mai steht damit offenbar nicht länger bevor. Über den wahren Hintergrund des Streits gehen die Meinungen auseinander.

Eigentlich hätten die Truppen des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow in wenigen Tagen die Wagner-Positionen in Bakhmut übernehmen sollen. Die Übergabe war bereits vorbereitet. Doch nun kommt alles doch anders. Der Chef der Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, hat mit seiner lautstarken Kritik an der Militärführung den Druck auf Moskau erhöht. Dort lenkt man ein.
„Uns wurden so viel Munition und Waffen wie nötig versprochen“
Jetzt soll die russische Söldnertruppe Wagner nach eigenen Angaben tatsächlich die geforderte Munition und Verstärkung aus Moskau erhalten. „Uns wurden so viel Munition und Waffen versprochen wie zur Fortsetzung der Kampfhandlungen nötig“, sagte Prigoschin auf dem Telegram-Kanal seines Pressedienstes. Zudem sei ihm Flankenschutz zugesichert worden, damit seine Einheiten nicht Gefahr liefen, eingekesselt zu werden.

Moskau hatte sich zunächst zu Prigoschins zweiminütiger Schimpforgie in einem Video geschwiegen. Der Wagner-Boss hatte am Freitag über fehlende Munition geklagt. Die Schuld sah er bei Verteidigungsminister Sergei Schoigu und dem Oberbefehlshaber der russischen Truppen Waleri Gerassimow – der eXXpress berichtete.
Russische Armee kontrolliert angeblich bereits 95 Prozent von Bakhmut
Mittlerweile kontrollierten die russischen Streitkräfte angeblich etwa 95 Prozent von Bakhmut, teilte Prigoschins Pressedienst auf Telegram mit. Die restlichen fünf Prozent spielten aber keine Rolle für den Marsch der russischen Armee Richtung Westen. „Zwei Quadratkilometer beeinflussen den Fortschritt der militärischen Operation überhaupt nicht.“
Prigoschins Wutanfall vor laufender Kamera haben Rätselraten ausgelöst. Einige Beobachter auf westlicher wie russischer Seite sprechen von einem Machtkampf innerhalb der russischen Armeeführung. Weil die Wagner-Gruppe nur ein Drittel der angeforderten Munition erhalten habe, sollte ihr ein Sieg in Bakhmut verwehrt werden, hatte der Wagner Boss geklagt. Damit hätte sie die reguläre russische Armee in den Schatten gestellt. „Wir hätten die Stadt Bakhmut vor dem 9. Mai eingenommen“, hätten „die Militärbürokraten“ nicht die Munitionslieferungen gestoppt, sagte Prigoschin.
War Prigoschins Kritik nur ein Täuschungsmanöver?
Der 9. Mai hat in Russland eine besondere Bedeutung: An diesem Tag wird dort alljährlich des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg gedacht.
Andere sehen in Prigoschins Kritik ein klassisches Täuschungsmanöver. Schließlich heißt es bereits in „Die Kunst des Krieges“ des chinesischen Kriegstheoretikers Sun Tzu : „Jede Kriegsführung basiert auf Täuschung. Wenn wir angreifen können, müssen wir schwach erscheinen“, und: „Erscheine schwach, wenn du stark bist, und stark, wenn du schwach bist.“ Auch das ukrainische Militär hatte zuletzt Zweifel am angeblichen Munitionsmangel der Russen geäußert.
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Kommentare
Wer hat die Nordstream Pipeline gesprengt? Aufklärung bitte und dementsprechend klare internationale Verurteilungen.
Ernsthafte Themen sollte man ernsthaft behandeln. Der Fasching ist schon vorbei.
Vielleicht könnte der Wagner Chef auch mal die Kabale ordentlich aufrütteln, damit endlich Weltfrieden herrscht und nicht mehr Millionen an Hunger oder Laborviren sterben müssen.
An Hunger sterben nur so viele auf dieser Welt, weil niemand an einem gerechten Steuersystem interessiert ist. Wäre ansonsten ganz leicht zu beenden. Wenn allerdings das Weltkapital im Besitz von ein paar wenigen Musks und Gates ist, dann verhungern die anderen eben.
Bis zu Kunst des Krieges muss man gar nicht gehen. Wer tatsächlich glaubt, dass sich Militärs über Telegram ihre Kriegsstrategie vereinbaren braucht sich keine Hilfe mehr zu suchen, Psychologen sind auch auf ein paar Hirnwindungen angewiesen. Mechaniker oder Kesselflicker wären eine Option.
Prigoshin ist auch punkto Schauspielerei dem traurigen Clown aus Kiew haushoch überlegen.
Ach wissen Sie Marianne, für mich ist das alles ein Drama um beim Paradigma des Schauspiels zu bleiben. Während hier im Forum noch ausgiebig darüber diskutiert wird wer eigentlich Protagonist ist, wird Akt um Akt nur gestorben. Wir, von getarnten Schauspielern in den Rängen welche zum Teil flüsternd, dann wieder schreiend unsere Aufmerksamkeit lenken zum Zusehen verdammt, harren der Dinge und fragen uns wie viele Akte noch gespielt werden, ob wir gar ins Spiel eingebunden werden und wie unerfreulich das Ende sein wird bis unsere Spieler in dünne Luft aufgelöst sind. Und dann werden wir vielleicht für einen Augenblick erkennen, dass es nie einen Helden gab und alles am Ende nur auf Tod und Verderben hinaus lief, der Phönix der sich aus der Asche dieses diabolischen Treibens heben kann wird schließlich so wie immer in unseren Geschichten die Letter des Werks neu setzen aufdass folgende Generationen an Spielern wieder einen Götzen haben und einen bösen Feind, damit sich Brüder wieder die Körper zerfetzen können und ihre Hölle auf Erden erschaffen, denn das ist deren Erbrecht und unser Erbe seit tausenden von Jahren, aeternus et umquam. Darum versuche ich mich gerne von Spielern und Suffleuren fern zu halten und meinem Leben einen anderen Sinn zu geben.