Heinz-Christian Strache, der abermals mit seiner eigenen Liste bei der Wien-Wahl antritt, will am kommenden Sonntag für eine “Überraschung” sorgen. So könnte das Ergebnis von 2020, als der ehemalige FPÖ-Chef und Vizekanzler den Einzug mit rund 3,3 Prozent nicht schaffte, durchaus verdoppelt werden, sagte er am Dienstag in einer Pressekonferenz. Eine inhaltliche Zusammenarbeit mit seiner ehemaligen Partei, den Freiheitlichen, schloss Strache nicht aus.

Straches Optimismus beruht auf eigenen Umfragewerten, die ihm laut eigener Aussage ein Potenzial von sieben Prozent bescheinigen sollen, schon beim Wahlkampfstart sei man bei drei Prozent gelegen. “Ich bin guter Dinge, dass wir am 27. April einen Grund zum Feiern haben”, gab er sich konsequent selbstbewusst. Im Unterschied zur letzten Wahl sei man diesmal weit besser aufgestellt und habe auch die Möglichkeit zum Wahlkampf auf der Straße, der 2020 wegen der Coronapandemie nicht möglich gewesen sei.

Seinen Nachfolger als Wiener FPÖ-Obmann, Dominik Nepp, kritisierte er zwar, schloss aber eine Kooperation im Falle eines Einzugs in den Gemeinderat nicht aus. “Ich streite ja nicht”, so Strache, “wo Inhalte da sind, werden wir natürlich zusammenarbeiten”. Konkurrenz belebe außerdem. Auch die Spesen-Causa, in der nach wie vor gegen Strache ermittelt wird, sieht dieser nicht als Hindernis. Es handle sich um “alte Hüte”, die hinreichend dokumentiert seien. “Alles, was man mir privat zugeordnet hat, habe ich bezahlt.”

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp.APA/ROLAND SCHLAGER

FPÖ "falsch abgebogen"

Kritik an der FPÖ übt Strache wegen deren angeblicher Anbiederung an die türkische Community. Die “Nepp-FPÖ” sei in vielen Bereichen “falsch abgebogen”, findet er. “Das muss man herausarbeiten.” Im Gegensatz zu den heutigen Wiener Freiheitlichen sei er, Strache, “bei den Menschen”. “Ja, ich werde ein unangenehmer politischer Zeitgenosse sein”, kündigte er für den Fall eines Einzugs an. Viele würden am Sonntag “mit der Faust im Hosensack in die Wahlzelle gehen”. “Die Kuschelphase wird vorbei sein, wenn das ‘Team HC Strache’ in den Gemeinderat einzieht”, kündigte der Spitzenkandidat an.

Inhaltlich baut Strache weiterhin auf das Thema Sicherheit und fordert etwa einen eigenen Sicherheitsstadtrat nach dem Modell des einstigen New Yorker Bürgermeisters und späteren Anwalts von Donald Trump, Rudy Giuliani. Auch eine eigene Wiener Stadtpolizei will Strache gründen. An Brennpunkten müssten außerdem Polizeicontainer positioniert werden, “da braucht es ein gerechtes und hartes Vorgehen der Exekutive”.

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Kommentare

  • Wahrheitsfreund sagt:

    Ist es vorstellbar das er als “Trojanisches Pferd” von seitens der tü.rkisen benutzt wird und das gar nicht einmal bemerkt ?
    Die rieben sich die Hände, denn ohne sein “Hoppala” hätte es die Övp nämlich nicht so leicht geschafft (den lästigen weil hinterfragenden) Kickl aus dem IM zu entfernen und dadurch Neuwahlen ohne Not zu erreichen, die dann wie wir nun fast alle wissen , mit den Grünen in der vergangenen Koalition und den immensen Schuldenberg (plus neuer Zwänge wie den Pfandunsinn, immense Energiepreise, weiterhin Stau auf der Tangente, usw..) endeten !
    Der H.C. will all dies nicht einsehen wie seine Auftritte in den Medien sehr gut zeigen, da er wirklich glaubt, ER sei “das Original” wie er stets behauptet, und alle anderen waren seine Schüler :).

  • AUCH ICH sagt:

    Ich rechne auch mit einer Überraschung.
    Der HC wird nur 10 Stimmen aus dem familiären Umfeld bekommen.
    Wer sonst sollte den Kasperl wählen bitte.

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    1. Visionär sagt:

      Man stelle sich vor : GANZ Wien wählt Strache ! Was macht Wien, was macht Österreich dann ?? Frau VdL, Herr Weber von der EU ?? Nicht auszudenken….

  • Fpömußher sagt:

    Strache rechnet mit einer Überraschung. Wen dieser Herr anfängt zu rechnen, wird er sich genauso verrechnen wie auf Ibiza.

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  • Mene Tekel Upharsin sagt:

    Mir tut er ganz einfach leid.
    Auf ein Bier und ein Schnitzel würde ich ihn einladen.
    Aber wählen?
    Höchstens(!) zum Obmann in einer Ortsgruppe des Kameradschaftsbundes……

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  • Alfred sagt:

    Der STRACHE hat anscheinend schon alle seine Gehirnzellen versoffen. Ich denke es werden eher 0,5% statt der erträumten 7%. Aber interessant ist es schon, er hat doch nich letztes Jahr gesagt, dass er 15% macht?!

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    1. Reicher sagt:

      Ich wünsche HC Strache das er über 10% erreicht. HC ist für Wien das beste was man sich nur vorstellen kann….

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      1. Don sagt:

        Man merkt aber den Unterschied zu seiner früheren Performance. Das Gehirn der Organisation war er nie, nicht mal annähernd!

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  • Hier klicken um Kommentar zu löschen sagt:

    Die FPÖ setzt auf das falsche Pferd.
    2015 erzielte Strache mit der FPÖ das historisch beste Ergebnis mit 30,8% und brachte die SPÖ das zweite mal knapp unter 40%, nach 1996.
    Lt. aktuellen Umfragen wird die FPÖ diesmal ein Drittel von diesem Ergebnis darunter liegen. Also in etwa 21-22% schaffen (Durchschnitt aus sieben Umfragen).
    Selbst die Ergebnisse von 1991 (22,5%), 1996 (27,9%), 2010 (25,8%) wird man diesmal wahrscheinlich nicht erreichen.

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    1. Hier klicken um Kommentar nicht zu löschen sagt:

      Die SPÖ setzt auf das falsche Pferd.
      1927 erzielte Seitz mit der SPÖ das historisch beste Ergebnis mit 60,3% und brachte die SPÖ das erste mal knapp unter 61%, wie auch 1973.
      Lt. aktuellen Umfragen wird die SPÖ diesmal ein Drittel von diesem Ergebnis darunter liegen. Also in etwa 38-39% schaffen (Durchschnitt aus sieben Umfragen).
      Selbst die Ergebnisse von 1991 (47,8%), 1996 (39,2%), 2010 (44,3%) wird man diesmal wahrscheinlich nicht erreichen.

      😉

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  • conciliateur sagt:

    Vorab, natürlich liebäugelt Strache damit, über diese Hintertür wieder bei der FPÖ andocken zu können, ob ein Duo, Strache / Kickl überhaupt harmonieren könnte, bleibt natürlich fraglich. Bei Nationalratswahlen wäre eine zweite rechte Partei grundsätzlich nicht ohne Vorteil, Voraussetzung wäre allerdings, dass Strache nicht als kommunizierendes Gefäß zu FPÖ auftritt, sondern d i e rechten Sympathisanten einfängt – und wenn es nur 5 % wären, die zwar grunsätzlich die FPÖ wählen würden aber nicht Kickl, Potenzial wäre möglich, Kickl hat zwar hohe Zustimmungswerte aber er hat auch die allermeisten Ablehnungsstimmen. Bei den jetzigen Landtags/ Gemeinderatswahlen wär eine Strache- Partei nicht von Nöten, da die FPÖ, es sei denn, sie bekäme die Absolute, so oder so, mit oder ohne Strache durch das System in Wien, sowieso nie in die Macht eingebunden werden. Allein der Sieger und dies wird realistisch gesehen, der jetzige BM sein, bestimmt wet in die Regierung kommt. Es wäre also ” wurscht “ob die FPÖ und die Strache- Partei als nicht amtsführende Mitglieder alleine oder zu zweit nichts zu bestimmen hätten. Mehr als sich für die übernächste Wahl in eine bessere Ausgangslage zu manövrieren wird für die FPÖ nicht drinn sein.

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  • Mike16 sagt:

    Überraschung wäre es, wenn der H.C. Strache die 5% schafft; ich denke nicht.

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    1. Reicher sagt:

      Wenn es um die Sicherheit der Wiener Bevölkerung geht ist HC Strache mit Abstand der beste Mann. HC ist einer der nicht nur redet sondern handelt….Heinz Christian Strache hat eine Chance verdient….

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  • ha ce sagt:

    Man muss Strache zugute halten, dass er schon einmal die FPÖ auf das Niveau zurückgestutzt hat, das ihr zusteht. Und eins ist klar, der Nominik ist gegen den Strache ein Nichts. Und ich finde das Angebot von Strache fair, dass er der FPÖ eine Zusammenarbeit anbietet.

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  • LinzerWorte sagt:

    Wie wäre es, da sie politisch unmöglich nochmal etwas erreichen oder verändern können, mal einer regulären Arbeit nachzukommen?
    Von Steuergeld zu leben, ist nicht die einzige Option.

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    1. Reicher sagt:

      Warum soll HC Strache seine Chance nicht bekommen? Mit seiner echten patriotischen Einstellung hat er damals unzählige Menschen begeistert und seine FPÖ dorthin gebracht wo sie heute steht. Nur weil er von gewissen Verbrechern in eine inszenierte Falle gelockt wurde und im betrunkenen Zustand dumme Sachen geredet hat, sollte man HC nicht für ewig verdammen. Jeder Besoffene spricht dummes Zeug und macht oft viel schlimmere Sachen als es HC getan hat. Unzählige Menschen sagen heute noch das HC Strache mit Sebastian Kurz die beste Regierung war. Jeder Mensch macht mal Fehler, deshalb wünsche ich Herrn Strache bei der kommenden Wahl viel Erfolg. Frage an “Linzer Worte”: Ich möchte Sie sehen wenn Sie betrunken sind und vielleicht auch mit Drogen vollgepumpt wurden….Jeder Mensch verdient eine Chance…

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