Österreichs Bevölkerung wird bis zum Jahr 2080 weiter wachsen, doch zugleich deutlich altern. Trotz einer Bevölkerungszunahme von 5,5 Prozent, wird die Zahl der Erwerbstätigen bis 2024 um 0,8 Prozent geringer sein als 2023, laut einer Pressemitteilung der Statistik Austria.

Grund für Bevölkerungswachstum: Migration

Bis zum Ende der 2060er-Jahre werden in Österreich laut Prognose über zehn Millionen Menschen leben. Der Grund dafür: Zuwanderung. Seit der Jahrtausendwende ist die Einwohnerzahl der Republik vor allem durch Migration gestiegen, denn um die österreichische Geburtenrate steht es schlecht. 2023 lag die Gesamtfertilitätsrate bei 1,32 Kindern pro Frau. Das ist weniger als das Allzeit-Minimum von 1,33 Kindern pro Frau im Jahr 2001.

„Selbst mit Zuwanderung wird die Bevölkerung in den nächsten Jahren kräftig altern: Bis 2040 wird der Anteil der Altersgruppe 65+ von derzeit 19,7 % auf 26,7 % steigen und die Erwerbspersonenzahl zurückgehen“, sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Klein.

Pensions-, Pflege-, und Gesundheitssystem in Gefahr

Diese Situation werde die umlagefinanzierten Sicherungssysteme, wie Pensionen, Pflege oder Gesundheit, unter Finanzierungsdruck setzen und den Fach- und Arbeitskräftemangel verstärken. Seien 1950 auf eine Person im Pensionsalter noch rund sechs Personen im erwerbsfähigen Alter gekommen, so seien es heute nur noch drei Personen und 2040 werden es nur noch zwei sein, hält Klein fest.

Der Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf zieht daraus den Schluss: Die Österreicher werden in Zukunft nicht weniger, sondern mehr arbeiten müssen. „Sonst werden wir unseren Wohlstand nicht erhalten können“, sagt er in einer Pressemitteilung.

Arbeiten im Alter und mehr Vollzeit

Darüber hinaus brauche es Anreize für längeres Arbeiten im Alter. „Wir wissen, dass viele Menschen in der Pension noch arbeiten möchten, aber aktuell lohnt sich der Zuverdienst kaum. Hier müssen wir dafür sorgen, dass sich das Arbeiten in der Pension mehr auszahlt“, sagt Kopf. Zudem sei das tatsächliche Pensionsantrittsalter stärker an das gesetzliche heranzuführen – etwa durch vermehrte Prävention und Maßnahmen, die zum Beispiel den Wiedereinstieg nach längerer Krankheit unterstützen.

Eine weitere Bevölkerungsgruppe, die zu Mehrarbeit zu motivieren sei, sieht der WKÖ-Generalsekretär in jenen, die Teilzeit arbeiten. Auch hier gelte es an einigen Schrauben zu drehen, damit sich Vollzeitarbeit oder zumindest das Aufstocken von Stunden stärker lohnen sowie eine Kinderbetreuung vorhanden ist, die Vollzeitarbeit ermöglicht.

Als letzte Maßnahme nennt der WKÖ-Generalsekretär Zuwanderung. „Ziel muss daher sein, dass vor allem jene Menschen zu uns kommen, die gut in den Arbeitsmarkt integrierbar sind und die wir als Gesellschaft brauchen, um unsere Wirtschaftskraft und die gewohnten Standards im Gesundheits- und Sozialsystem zu erhalten“, so Kopf abschließend.