
WKÖ-Präsident fordert Steuerbefreiung für Trinkgeld – FPÖ: „ÖVP-Schmäh“
Trinkgeld sei ein Zeichen der Wertschätzung und kein Einkommen, meint WKÖ-Präsident Harald Mahrer – und fordert eine vollständige Steuer- und Abgabenbefreiung. Die FPÖ spricht von einem „ÖVP-Schmäh“.

WKÖ-Präsident Harald Mahrer fordert, Trinkgeld künftig vollständig von Steuern und Abgaben zu befreien. Es handle sich um ein Zeichen der Wertschätzung, nicht um reguläres Einkommen – vor allem in Gastronomie und Hotellerie, wo das Personal oft unter enormem Druck arbeite.
Derzeit sind Trinkgelder grundsätzlich sozialversicherungspflichtig. In Wien liegt die monatliche Pauschale bei rund 60 Euro – alles darüber wird voll versteuert. Was früher kaum kontrollierbar war, sorgt heute durch den Trend zur Kartenzahlung für neue Probleme: Elektronisch erfasst, erscheinen Trinkgelder direkt in der Registrierkassa. Medienberichte über Nachforderungen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) nach Betriebsprüfungen sorgten zuletzt für Unruhe in der Branche.

Österreicher sprechen sich klar gegen Besteuerung aus
Die Wirtschaftskammer sieht sich durch eine eigene Umfrage des Market-Instituts bestätigt: 88 Prozent der Österreicher sprechen sich klar für eine Abgabenbefreiung von Trinkgeld aus. 87 Prozent lehnen es ab, dass Betriebe dafür Steuern zahlen müssen. Und die Hälfte der Befragten gab an, im Fall einer weiteren Besteuerung künftig weniger Trinkgeld zu geben.

FPÖ rechnet mit ÖVP ab
Die FPÖ hält Mahrers Forderung für nicht glaubwürdig. Tourismussprecher Christoph Steiner spricht von einem „üblen ÖVP-Schmäh“ und erinnert daran, dass im aktuellen Regierungsprogramm keine Rede von einer Steuerbefreiung sei. Trinkgelder seien ein wichtiger Zuverdienst – gerade in einer Branche mit niedrigen Löhnen und Personalmangel, betont Steiner.
Besonders pikant: Mahrer habe das Regierungsprogramm der „Ampel-Koalition“ selbst mitverhandelt – und genau dort fehle jede konkrete Maßnahme zur Entlastung bei Trinkgeld. Aus Sicht der Freiheitlichen sei eher zu befürchten, dass SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer bereits nach Wegen suche, „noch tiefer in die Taschen von Wirten und Mitarbeitern zu greifen“, so Steiner.
Dass Herr Mahrer erst jetzt plötzlich erkenne, dass eine völlige Steuerbefreiung der einzig vernünftige Weg sei, kann man nur als reine Show verstehen, so der FPÖ-Politiker.
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Kommentare
Kenne Friseurin, brav Trinkgeld genommen, jetzt grad mal 1,000 Euro Pension
Und vor der Pension kommt dann die Ernüchterung, hauptsache nie Steuern bezahlt.
Schaut ein bißchen aus wie der tintifax mit mäusezahnvorbiss auf antapentan
Wie soll man mir geplantem digitalen Euro Trinkgeld geben können ?
Wird bald kein Personal geben und ich gebe gerne für nette Bedienung Trinkgeld nicht fürs Finanzamt…
Schenkst Du mir – schenk ich Dir. Alle Waren und Dienstleistungen auf Schenkungen umstellen. Schenkungen sind im Steuerparadies Österreich heute auch für für die Gestopften steuerfrei. Warum nicht auch die Trinkgelder ???
Die ÖVP haltet alle am Schmäh. Dieser Partei kann man nicht trauen!!!
Wenn dann die ÖVP mal in der Regierung ist und vielleicht auch mal den Kanzler stellt können sie’s ja umsetzten. Das wär doch was.
Tun statt reden ..
Der Multifunktionär mit der Fönfrisur a la Costa Cordalis fordert… Der Kickl hat mehr Hirn im kleinen Zeh, aber nicht so viele Hawara, uns, die Wähler da ausgenommen.
Mahrer hat mitgeholfen diese Wegelagerer in Regierungsämter zu heben.
Jetzt muss er damit leben.
Zuerst denken dann handel, Herr Mahrer.
Wo ist mein Kommentar in dem ich die Wirklichkeit beim Namen nenne, ist das nicht zulässig? Dann lass ich es in Zukunft sein.
Österreich rutschte durch die Wirtschaftliche – Inkompetentz in Europa an die Letzte Stelle. Und wie immer wird das in vornehmer Gesellschaft schön geredet und gefeiert. Die ÖVP ist von der Realität komplett in einer anderen Welt. Aber sie verdienen durch ihrer Inkompetenz Hunderttausende Euro im Jahr.