Woran die USA scheiterten: Wie die Taliban den Drogen-Krieg gewinnen
Nachdem Afghanistan lange Zeit bis zu 90 Prozent des weltweiten Heroins produzierte, reduzierte die Taliban-Regierung dieses Unterfangen in kürzester Zeit drastisch. Beobachter kritisieren die Bemühungen der USA im Kampf gegen Drogen scharf.
Afghanistan galt lange Zeit als der Hauptproduzent von Heroin. Bis zu 90 Prozent des weltweiten Verbrauchs wurden dort hergestellt. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 ist die Produktion jedoch drastisch gesunken. In manchen Provinzen sogar um 99 Prozent, wie westliche Quellen berichten. Die Aktion wird bereits als “die erfolgreichste Drogenbekämpfungsaktion in der Geschichte der Menschheit” bezeichnet.
Dies wirft bei Beobachtern jedoch zahlreiche Fragen über die Ernsthaftigkeit der US-Drogenbekämpfung in den letzten 20 Jahren auf.
Taliban verbieten Mohnanbau
Im April des vergangenen Jahres verkündeten die Taliban das Verbot des Mohnanbaus – der natürlichen Herkunftspflanze von Heroin – und beriefen sich dabei sowohl auf ihre starken religiösen Überzeugungen als auch auf die äußerst schädlichen sozialen Kosten, die Heroin in ganz Afghanistan verursacht hat. Mit Stöcken bewaffnet zerstörten sie auch haufenweise Felder im Land.
Das Verbot zeigte sofort Wirkung; nur sehr wenige Menschen ließen sich dazu verleiten, Mohn anzubauen. Zwischen 2020 und Ende 2022 stieg der Preis auf den lokalen Märkten daraufhin um bis zu 700 Prozent.
Experten fürchten höheren Konsum von Fentanyl
Experten befürchten jedoch auch, dass durch die schrumpfenden Heroinvorräte der Konsum von Fentanyl steigen könnte. Dabei handelt es sich um eine Droge, die Dutzende Male stärker ist als Heroin und an der bereits mehr als 100.000 Amerikaner pro Jahr sterben.
Seit kurzem wird diese Droge mit Xylazin gestreckt, einem Medikament aus der Tiermedizin. Die Wirkung auf Menschen erinnert an Zombie-Serien wie “The Walking Dead”. “Tranq”, wie die Droge genannt wird, lässt Gewebe absterben. Teilweise sind sogar Amputationen nötig (eXXpress berichtete).
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