Zwei Jugendpräventionsbeamte der Polizeiinspektion Maroltingergasse in Wien-Ottakring haben nach monatelangen Ermittlungen drei Jugendbanden das Handwerk gelegt, die in Ottakring sowie Hernals für zahlreiche Straftaten verantwortlich sein sollen. Die Polizisten klärten dabei 110 Fakten von schweren Körperverletzungen über Raubüberfälle bis hin zu einem sexuellen Missbrauch von Unmündigen. 65 Verdächtige von 12 bis 17 Jahren wurden ausgeforscht.

Ihre Arbeit an dem Fall nahmen Chefinspektor Manfred K. und Gruppeninspektor Richard G. im vergangenen Jänner auf. Sie hatten festgestellt, dass im Umfeld der U3-Station Ottakring und der S45-Station Hernals sowie in mehreren Parkanlagen der beiden Bezirke wie dem Wiesbergpark, dem Stöberpark oder dem Schuhmeierpark vermehrt Straftaten verübt wurden. Bezüglich dieser Orte häuften sich laut Polizeisprecherin Irina Steirer Beschwerden und Anzeigen.

Zwei Hauptverdächtige agierten unabhängig voneinander

Die Beamten fassten diese Anzeigen zusammen und führten an den Brennpunkten mit Unterstützung der ganzen Polizeiinspektion mehrere Schwerpunkte durch. Bei typischen Jugendtreffs stellten sie Identitäten vieler Jugendlicher fest. Dabei kristallisierte sich heraus, dass es zwei Gruppierungen gab, bei denen ein 17-Jähriger russischer Staatsbürger und ein 16-jähriger Syrer sehr oft an Straftaten beteiligt gewesen sein dürften. Die beiden Banden dürften unabhängig voneinander agiert haben. Den beiden Hauptverdächtigen wurden  besonders viele Straftaten nachgewiesen., beide sind momentan in Untersuchungshaft. Neben den bereits erwähnten Taten geht es um Diebstähle, einen Einbruch, Nötigungen und schwere Nötigungen, Sachbeschädigungen, Brandstiftungen, betrügerische Datenverarbeitungsmissbräuche und Straftaten nach dem Waffengesetz. Die Beamten forschten auch eine dritte Gruppe von Jugendlichen und Kindern aus. Diese Bande hatte sich offenbar auf das Aufbrechen von Zeitungskassen spezialisiert.