Das wird bei Papst Franziskus in Rom die Alarmglocken schrillen lassen. Erst im vergangenen Jahr hatte der Pontifex eine große Anti-Pornografie-Rede gehalten. “So tritt der Teufel ein”, warnte Franziskus die Nutzer von Porno-Seiten eindringlich. Ausdrücklich meinte er dabei nicht nur “kriminelle Pornografie”, wie er sich ausdrückte, sondern auch “normale Pornografie”.

Bis in die Erzdiözese Köln scheint der Appell des Papstes nicht vorgedrungen zu sein. Wie der “Kölner Stadtanzeiger” jetzt aufdeckte, haben zwei Mitarbeiter des bischöflichen Ordinariats von Kardinal Rainer Maria Woelki (66) Anzeige bei der Polizei erstattet, weil bei einer Überprüfung durch IT-Sicherheitsexperten festgestellt wurde, dass von Dienstrechnern massenhaft Zugriffe auf Pornoseiten erfolgt waren. Inzwischen liegen den Ermittlern Listen mit den abgerufenen Seiten und den mutmaßlichen Nutzern vor.

Darunter sollen sich hohe Geistliche befinden, die Spuren führen bis in das Generalvikariat. Lieblings-Suchworte der katholischen Seelsorger sollen die Begriffe “Teenager” und “Babes” gewesen sein. Die Sonderstaatsanwaltschaft für Cyberkriminalität (ZAC) durchsuchte ein Büro im Generalvikariat wegen des Verdachts der Beschaffung und des Besitzes von Kinderpornografie.

Erzbistum bereits durch ganze Serie von Skandalen belastet

Es ist der nächste Skandal im wichtigsten und größten deutschen Bistum. Erst im Juni hatte eine Razzia für Aufsehen gesorgt, die sich direkt gegen Kardinal Woelki richtete. Der hohe Würdenträger stand unter Meineidverdacht, soll vor Gericht eine Falschaussage getätigt haben – der eXXpress berichtete.

Der Kardinal gehört auch zu den zentralen Figuren im Missbrauchsskandal um die katholische Kirche. Woelki soll sexuelle Übergriffe von Priestern vertuscht oder verharmlost haben.