Um “Disziplin” und “Fokus” bei der Kommentierung der Nehammer-Rede bat die Bundesparteileitung der SPÖ ihre Genossen. Wie die Tageszeitung „Heute“ berichtet,  sollten sich die Genossen zum Beispiel nicht “intuitiv aufregen” oder “bewusst provozieren” lassen.

Wie die Zeitung enthüllte, seien aus der Parteizentrale sogar Wordings übermittelt worden, die “wirkten, als wären sie von Praktikanten in der SJ verfasst worden”, wie der Funktionär im Bericht zitiert wird.

SPÖ-Praktikant wohl von Nehammer überrascht

Tatsächlich liegt der Zeitung ein Exemplar dieser peinlichen Schummelzettels vor. Inhaltlich ist der eher banal gehalten. Dort wird etwa kritisiert, das Wort „Inflation“ würde im Österreichplan nur einmal vorkommen. Weiter steht dort: „Das war die Bewerbungsrede zur ÖVP-Vizekanzlerschaft unter Herbert Kickl.“ Hier wäre es seitens der Babler-Partei wohl angebracht gewesen, die Rede Nehammers vielleicht doch abzuwarten, bevor man den Genossen einen Befehl verschickt, was sie denn dazu sagen sollen. Was der vermeintliche Praktikant nämlich so wohl nicht erwartete: Nehammer lehnte Herbert Kickl mit den Worten „Er oder ich“ kategorisch ab. Das gilt übrigens offenbar nicht für Leser der sonst eher SPÖ-affinen Zeitung. 51 Prozent wünschen sich in der im Artikel verlinkten Umfrage Herbert Kickl als nächsten Bundeskanzler. Andreas Babler kommt auf 10 Prozent. Mit welchem Wording die SPÖ das kommentieren wird, ist noch nicht bekannt.