
Preisdeckel auf Putins Öl: G7-Finanzminister wollen Deal vorantreiben
Am Freitag kommen die Finanzminister der G7-Staaten zusammen. Dabei geht es um einen Preisdeckel für russisches Öl. Ein europäischer Vertreter meinte im Vorfeld, dass ein Deal “sehr wahrscheinlich” sei.
Die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G7) wollen am Freitag einen Preisdeckel auf russisches Öl vorantreiben. “Ein Deal ist wahrscheinlich”, sagte ein europäischer G7-Vertreter im Vorfeld der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings steht noch nicht fest, wie viele Details die Gruppe westlicher Demokratien nennen wird. Außerdem ist noch unklar, ob die Pläne ohne Unterstützung großer Schwellenländer wie China und Indien überhaupt Sinn machen.
Die G7 werden sich für eine Obergrenze aussprechen. Die genaue Höhe wird dabei allerdings noch nicht festgelegt. Das betonte ein anderer G7-Vertreter. Danach werde versucht, weitere Partner für das Vorhaben zu finden. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner will sich zu dem Thema im Laufe des Freitags äußern.
Die G7-Gruppe – Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, die USA, Kanada und Japan – will nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die Öleinnahmen Russlands begrenzen. Gleichzeitig soll aber weiterhin Öl gehandelt werden können und größere Preissprünge vermieden werden. US-Vorstellungen zufolge sollen Finanzdienstleistungen, Versicherungen und der Transport von Ölladungen zusammengefasst werden. Ein Cargo-Unternehmen oder Importeur soll diese Dienstleistungen dann nur noch bekommen, wenn sie sich an eine noch zu bestimmende Obergrenze für russisches Öl halten.
Britischer Finanzminister: "Wollen Preisdeckel über Ziellinie bringen"
Schiffsversicherungen werden vor allem am Finanzplatz London ausgehandelt. Analysten zufolge können aber Alternativen hierzu gefunden werden, so dass sich die Maßnahmen des Westens am Ende als ineffizient erweisen könnten. Selbst G7-Vertreter räumen ein, dass idealerweise die wichtigen Ölabnehmer China und Indien an Bord sein müssten. Das gilt aber nicht als übermäßig wahrscheinlich.
Bereits in dieser Woche sagte der britische Finanzminister Nadhin Zahawi bei einer Veranstaltung: “”Wir wollen den Preisdeckel über die Ziellinie kriegen.” Das bestätigte er einen Tag nach den Beratungen mit der Finanzministerin der USA Janet Yellen. Sie ist die treibende Kraft hinter den Plänen. Obwohl das Volumen russischer Öl-Exporte zuletzt zurückgegangen ist, waren die Einnahmen daraus im Juni im Vergleich zum Mai um 700 Millionen Dollar gestiegen.
Kommentare
Ein weiterer Schritt in der langen Liste der Energie-Sanktionen die nach hinten losgegangen sind. Dieser Preisdeckel könnte dazu führen, dass Russland das Pipeline-Öl nach Europa ganz abdreht. Leisten könnte Russland es sich, denn der Handelsbilanzüberschuss ist jetzt immer noch sehr hoch.
Das Risiko besteht auch, dass die ganze OPEC Gegenmaßnahmen trifft, denn dieser Preisdeckel würde einen Präzedenzfall schaffen, der auch andere Lieferanten treffen könnte.
Österreich wäre davon ohnehin nicht betroffen weil es kein Pipeline-Öl aus Russland bezieht, aber der Kreml könnte jederzeit Österreichs Hauptlieferanten Kasachstan abdrehen, weil die Pipeline die uns versorgt über russisches Gebiet geht!
Gazprom hat geschrieben, morgen gibt es kein Erdgas.
@Fabijenna: Wenn Putin den Westen als Abnehmer für seine Rohstoffe nicht brauchen würde, täte er nicht jeden Tag Unmengen von Erdgas abfackeln, anstatt es in den Westen oder nach Asien exportieren!!!!
lacibacsi: Wenn sie sich allein die Umsatz- und Gewinnsteigerungen von Gazprom im 1. Halbjahr ansehen, wüssten sie wovon ich spreche. Europa wird sich für Russland nach und nach nur mehr zum Nebenschauplatz entwickeln, sollten wir nicht bald einlenken. Die Asiaten freut es. Dass wir mittlerweile von Indien russisches Öl kaufen, lässt zudem auf eine fürchterliche Doppelmoral der westlichen Welt schließen und wir Bürger werden für dumm verkauft.
“Die G7-Gruppe – Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, die USA, Kanada und Japan”
Nau Bum, ich habe gar nicht gewusst das Deutschland; Frankreich; Italien; Großbritannien und Japan über so viel Erdölvorkommen verfügen so das sie ihren Eigenbedarf abdecken können. Wenn sie es nicht können sollten, dann haben sich jene Länder gerade wieder einmal selbst ein großes Ei gelegt, denn der Ölmarkt wird reagieren. Aber sicherlich nicht im Positiven, denn jede Energieverknappung bewirkt einen Preisanstieg.
Frage: Was machen die G7 Staaten wenn China, Indien und die anderen Schwellenländern den G7 Staaten nicht folgen wollen?
Ah, ich weiß schon, Sanktionieren !!!!! Man über so viel Dummheit nur noch den Kopf schütteln.
Die Muppets lassen grüssen. In welchem Wirtschaftssystem gibt der Käufer den Preis vor?? Wird wohl gerade vom Wertewesten neu erfunden! Ich glaube, Putin sitzt gerade im Kreml und lacht sich den Ast, auf dem die EU Politversager sitzen und gerade fest daran sägen. Dieses Gehabe ist einfach nur noch lächerlich. Haben diese Politidioten noch immer nicht begriffen, dass Putin den Westen als Abnehmer für seine Rohstoffe nicht braucht.
Kommt auf die Marktmacht des Abnehmers an.. Die Lebensmitteldiscounter z.B. setzen die Produzenten erfolgreich unter Druck.
Ja, aber das 1×1 der Wirtschaft rät halt schon, sich nicht von einzelnen Abnehmern abhängig zu machen. Dadurch kann ich das Risiko der Preiserpressbarkeit erheblich senken.
(Nur) Für die EU-Staaten: Der nächste Schuss ins eigene Knie? (Die anderen sind haben ja keine dummen Regierungen.)
Die Angloamerikaner wollen immer noch über die Welt bestimmen – Zeit, dass es endlich zu Ende geht.
Ein Preisdeckel führt dazu, daß die Russen an solche Staaten bzw Unternehmen NICHTS mehr verkaufen, was die Kosten NOCH EXTREMER explodieren lässt. Sie machens immer noch schlimmer. Gibts das? Verstehen unsere Politiker die eigene Marktwirtschaft nicht? Nichts ist irrer als ein Preisdeckel. Die Ursache des derzeitigen Übels ist Angebotsverknappung und dieses Problem ist ausschließlich durch Sanktionsaufhebung lösbar, nur dann normalisieren sich die Preise.
Na super !!??! D.h. ich kaufe dem Bäcker meines Vertrauens kein Brot mehr ab, weil er FPÖ gewählt hat ! Ich leite den Boykott gegen ihn. Da mir aber andere Bäcker nicht taugen, gehe ich auf den Bäcker zu und sage : Du bist ein Pöööhser ! Ich + Freunde kaufen dir NUR Brot ab, wenn du UNTER deinen Gestehungskosten produzierst !! Ob du nun ein Konkursler wirst, ist uns egal – wir haben die bestraft , weil du ein pööööhser FPÖ-Wähler bist !! Wir hungern gerne…… 🙁 🙁
Dieser “WerteWesten” soll endlich scheißen gehen ! Unpackbar….
Der Westen geht jetzt endlich an seiner eigenen Idiotie zugrunde. Es ist soweit!