
Premiere: Ministerin Schramböck tritt per Facebook zurück
Ungewöhnlicher Abgang von Margarete Schramböck: Sie tritt als Wirtschafts- und Digitalministerin zurück – Ihren Rückzug aus der Politik gab sie per Video auf Facebook und Instagram bekannt.
“Nach fast fünf Jahren in der Politik lege ich mein Amt als Wirtschafts- und Digitalministerin zurück”, begann Margarete Schramböck ihr Rücktritts-Statement. Dabei kam es zu einer Premiere: Ihren Rückzug aus der Politik gab sie per Video auf Facebook und Instagram bekannt.
Dabei zählte Schramböck noch einmal ihre durchgesetzten Vorhaben auf und resümierte: “Ich habe diesen Schritt nie bereut.” Österreich sei ein solider Wirtschaftsstandort, so Schramböck, die sich auch bei Regierungskollegen, Sozialpartnern und Landeshauptleuten bedankte und meinte: “Es war mir eine Ehre für Österreich zu arbeiten und ich danke für das Vertrauen.”
Einige Projekte liefen schief:
Nach einer Reihe von Pannen wie der Verwirrung über die Corona-Regeln im Handel (der eXXpress berichtete) oder das gescheiterte Vorhaben “Kaufhaus Österreich” galt Schramböcks immer wieder als Ablösekandidatin. Das Projekt “Kaufhaus Österreich” wurde im November 2020 vorgestellt und sollte Österreichs Antwort auf den Online-Riesen Amazon werden – schnell war jedoch klar, dass es sich dabei um einen riesigen Flop handeln würde. Bereits nach kurzer Zeit wurde das virtuelle Kaufhaus wieder “geschlossen”.
Schramböck galt als schillernder Neuzugang
Schramböck galt bei ihrem Regierungseinstieg unter Sebastian Kurz als einer der schillernderen Neuzugänge. Bei Alcatel hatte sich die aus einem Arbeiter-Haushalt stammende Tirolerin erstmals in der Wirtschaft einen Namen gedacht, bei der Telekom brachte es die Betriebswirtin und vormalige WU-Managerin des Jahres bis zur Chefin von A1. Ihr Abgang war eng mit einem Konflikt mit dem damaligen Konzernchef Alejandro Plater verbunden. Kaum dort ausgeschieden, fand sie sich schon in der Regierung wieder.
Kommentare
Eine Wirtschaftsministerin die behauptet hat, man könne mit handgeschriebenen Erlagscheinen die EU-Sanktionen gegen russische Banken umgehen, das ist auf der 10-teiligen Peinlichkeitsskala eine glatte 11. Auch sonst nur Pleiten, Pech und Pannen.. (Kaufhaus Österreich etc.).
Noch eine Dame, die niemandem abgehen wird. Baba und foi ned.
“Österreich war ein solider Wirtschaftsstandort” und “Es war mir eine Ehre für Brüssel zu arbeiten…” wäre korrekt gewesen.
Es ist schön und anerkennenswert, wenn es jemand aus dem Arbeitermilieu geschafft hat, aber man merkt es halt doch gelegentlich, dass es da an etwas fehlt, das man offenbar nicht mehr in der Schule oder Universität aufholen kann.
Von der Tiroler ÖVP ist bereits zu vernehmen, dass zumindest einer der beiden freigewordenen Posten mit jemandem aus dem Tirol besetzt werden müsse.
Aber genau das ist das Problem, nicht nur in der österreichischen Politik. Qualifikation egal, hauptsache ein Parteimitglied aus dem richtigen Bundesland wird auf irgendeinen Posten gesetzt.
Per Facebook zurückzutreten zeigt besondere Qualität.
Rücktritt per Facebook? Was ist denn das für eine Art? Umso besser, dass sie weg ist. Wir werden sie nicht vermissen. Hat eh nix getaugt. Wieder eine Ministerin, die uns viel Steuergeld gekostet hat uns nichts als Baustellen hinterlässt. Jetzt, wo Karl Nehammer verlangt hat, dass die Ministerinnen einen Plan vorlegen, seilen die sich ab. Ernshaft: Man sollte einen Teil des Geldes zurückverlangen.
Da drängt sich sofort die Frage auf: Hat Nehammer überhaupt einen Plan?
Fabian Gernjak
ach, da macht man als Minister ein Video und tschüss?
Unser Staat wird zum Spielball der Konzerne und zum verblödeten Kasperltheater, das sich unentwegt selbst schädigt.
Wie sie ging ist eigentlich egal. Hauptsache weg ist sie. Und es mögen alsbald noch viele folgen.