Die Europäische Partei für Tierrechte hat bei der Staatsanwaltschaft von Trient eine Klage gegen den Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti wegen der Tötung des “Problembären” M90 eingebracht. Das Tier sei “ohne Betäubung mit schweren und unrechtmäßigen Leiden vor dem Tod erlegen worden”, hieß es in der Klage. M90 war vergangene Woche von Förstern im Trentino erschossen worden.

Es geht um die Tötung von M90 gemäß eines Erlasses von Fugatti, weil das Tier nach “Abschreckungsmaßnahmen, die sich als nutzlos erwiesen haben”, als zu “vertrauensselig” und daher als gefährlich eingestuft wurde. “Mit der Eröffnung des Verfahrens wollen wir Gerechtigkeit für M90 und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Wir werden M90 nicht zurückbekommen, aber wir müssen ihm Gerechtigkeit verschaffen”, so die Partei in einer Presseaussendung.

Vorfall in Trentiner Tal

Die Entscheidung, den Bären zu töten, erfolgte nach einem Vorfall im Trentiner Tal “Val di Sole”. M90 war zwei Freunden gefolgt, die auf einem Waldweg in der Gemeinde Mezzana spazieren gingen. Der Bär hatte sich den beiden bis auf zehn Meter genähert und war erst dann weggelaufen.

Übermäßige Vertrautheit mit Menschen

Analysen ergaben, dass es sich um M90 handelte, ein Tier, das als gefährlich gilt, da es in der Vergangenheit wiederholt übermäßige Vertrautheit mit Menschen gezeigt hatte und sich häufig auf städtischen und stadtnahen Straßen aufhielt. Aus diesem Grund hat der Landesrat die Tötung des Bären beschlossen. Dank des Funkhalsbandes, mit dem er ausgestattet war, wurde der Bär von Förstern lokalisiert und erschossen. Tierschützer protestierten vehement.