Wenn Magistra Dr. Astrid Wagner (61) auf Touren kommt, kann es ungemütlich werden. Im Augenblick ist Österreichs bekannteste Strafverteidigerin auf 180. Nach einer Pro-Palästina-Demo wurde die renommierte Wiener Anwältin von der Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung angezeigt – der eXXpress berichtete.

Sie sei wie eine Terroristin behandelt worden, dabei sei sie nur einer Einladung der Veranstalter gefolgt – wegen ihrer juristischen Expertise. Polizisten hätten sie verfolgt, sie zur Vorlage ihrer Papiere gezwungen. Vier Personen, die an der Veranstaltung teilgenommen hatten, wurden schließlich angezeigt – darunter auch Wagner. “Das ist Amtsmissbrauch”, wetterte die Juristin: “Ich werde mit allen Möglichkeiten gegen das Verhalten der Polizei vorgehen”, kündigte sie an. Neben einer Anzeige wegen Amtsmissbrauchs droht sie der Exekutive auch eine Maßnahmenbeschwerde gegen die Amtshandlung und eine Klage wegen Kreditschädigung an.

Festgenommener Pensionist von Polizei verhöhnt?

Inzwischen will die Strafverteidigerin auch gegen 17 Polizisten konkret vorgehen. Sie vertritt den Pensionisten Walter H., der ebenfalls an der Demo teilgenommen hatte. Ohne Angabe von Gründen sei sein Ausweis gefordert worden. Als er nach der Begründung gefragt habe, hätten ihm Polizisten Handschellen angelegt. Seine Bitte, wegen seiner Blasenschwäche eine Toilette ausfsuchen zu dürfen, wurde verneint. Der Pensionist nässte sich ein. 17 Polizisten sollen den Pensionistem eingekreist und ihn wegen seines Malheurs auch noch verhöhnt haben.

“Ich werde auch für ihn Anzeige erstatten und Beschwerde einlegen”, kündigt Astrid Wagner an. “Wo bleibt die Würde des Menschen?”, fragt sie.

Polizeieinsatz bei Demo.