Die Produktion war sicher aufwändig und teuer: Auf vielen russischen Social-media-Kanälen läuft das Video bereits, das den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Handpuppe des Westens und der Waffenindustrie zeigt – am Schluss darf für den Kreml natürlich nicht das Statement fehlen: “Stop Nazi-Games!”

Mit diesem Anti-Nazi-Wording will Moskau die Regierung in Kiew noch mehr in eine Rolle drängen, die auch vielen Westeuropäern nicht gefällt. Immerhin wurde ohnehin schon viel über die Soldaten des Asov-Regiments oder der Kraken-Einheit und den eindeutigen Hitler- oder Waffen-SS-Tattoos der Kämpfer in diesen Einheiten berichtet.

Russische Propaganda: Wolodymyr Selenskyj als Handpuppe im aktuellen Video

Knallharter Kampf um die Social-media-Meinung

Die russische Seite holte beim Kampf um die “Lufthoheit” in den Social-media-Plattformen nach einem extrem schlechten Start gegenüber der Ukraine deutlich auf: So verbreitet nun auch schon seit einigen Wochen das russische Verteidigungsministerium die aktuellen Verlustzahlen der Ukrainer, die vermutlich ebenso stimmen, wie die von Kiew veröffentlichten Verlustzahlen der russischen Armee.

Auch bei den Videos, die auf Telegram-Kanälen verbreitet werden, ist der Kreml deutlich stärker in der Offensive, als es nun die Ukraine schafft: So werden fast jede Woche Kurzfilme von ukrainischen Einheiten gezeigt, die den Kampf nicht mehr fortsetzen wollen und desertieren. Aber auch Dokus mit Interviews von gefangenen Azov-Soldaten werden veröffentlicht , was der Ukraine nicht wirklich positive Reaktionen bringt.

Die Social-media-Teams in Kiew setzen hingegen weiter auf die Zugkraft ihres Präsidenten: Nopch immer sehen sich tausende User die abendlichen Statements von Wolodymyr Selenskyj zur aktuellen militärischen und politischen Lage an, der das – auch aufgrund seiner Ausbildung – sehr professionell macht.

Sämtliche Generalstäbe in Westeuropa sollte allerdings diese Entwicklung alarmieren: Eine derartige Propaganda-Infrastruktur wie in Kiew und jetzt auch in Moskau fehlt für den Ernstfall dem österreichischen Bundesheer ebenso wie auch den meisten anderen europäischen Armeen.

Der Ukraine-Konflikt, so wie ihn der Kreml sieht: Der zuvor angegriffene Donbass.
Im neuen Propaganda-Video: die Darstellung des ukrainischen Präsidenten als Puppe des Westens.
Der eXXpress distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses Videos. Im Rahmen der Berichterstattung zeigen wir aber auf, welche Propaganda-Videos derzeit in sozialen Medien kursieren