Das deutsche Nationalteam war nach dem blamablen 1.2 gegen Japan gefordert. Gegen Spanien wollte man sich keinen weiteren Ausrutscher leisten. Doch die Mannschaft von Luis Enrique ging nach dem 7:0 Sieg mit einer breiten Brust ins Stadion von Al Khor. Bereits Stunden vor dem Anpfiff ereilte die DFB-Elf eine gute Nachricht.  Da Costa Rica Japan mit 1:0 besiegte, war ein vorzeitiges Aus des vierfachen Weltmeisters schon vor dem Abendspiel abgewendet.

Spanien erarbeitete sich dank überragender Ballkontrolle Vorteile. Leipzig-Stürmer Dani Olmo rang Neuer nach wenigen Minuten einen Reflex ab, der Ball klatschte an die Lattenunterkante (7.). Ein Fernschuss von Jordi Alba zischte am Außennetz vorbei, dann schoss Ferran Torres aus bester Position über das Gehäuse (33.). Ein Treffer hätte aufgrund einer Abseitsstellung von Passgeber Olmo aber ohnehin nicht gezählt. Spanien versuchte es vor allem über die Flügelstürmer Olmo und Torres, da Deutschland im Zentrum dicht machte.

Kurz vor der Halbzeit jubelte Hansi Flick über den ersten Treffer. Nach einem Freistoß stand Antonio Rüdiger bei seinem Kopfball allerdings im Abseits. Daher ging es für beide Mannschaften torlos in die Kabine. Spanien hatte, wie zu erwarten war, mehr als doppelt so viel Ballbesitz und hatte mehr als doppelt so viele angekommene Pässe. Nach dem Seitenwechsel agierte Deutschland mit hohem Pressing und versuchte, den Spielaufbau der Spanier so frühzeitig zu stören.

Die Spanier ließen sich nur bedingt aus der Ruhe bringen. Für Torres war dann Schluss, mit Morata kam der einzige echte Mittelstürmer im Kader ins Spiel. Einmal zahlte sich das deutsche Pressing fast aus: Torhüter Unai Simon brachte einen Mitspieler mit einem schlechten Pass in Bedrängnis, Joshua Kimmich kam zum Abschluss, Simon machte den Fehler aber gut (56.).

Der oft kritisierte Morate konnte letztlich die Torsperre beenden. Nach einer Flanke von Alba am linken Flügel war der Angreifer von Atletico Madrid zur Stelle und netzte an der ersten Stange perfekt ein.  Flick suchte nach einer Antwort und brachte neue Kräfte, so kam auch Füllkrug für Müller in die Partie. Deutschland baute nun Druck auf, Musiala schoss aus guter Position zu zentral auf Simon (73.).

Musiala hatte auch seine Beine beim Ausgleich im Spiel. Der Jungstar sicherte im Strafraum den Ball, Füllkrug nahm ihn in Empfang und hämmerte ihn unter die Latte. Einmal kam danach noch Spannung auf. Bereits in der fünften Minute der Nachspielzeit stürmte Leroy Sane Richtung Tor, ließ sich aber zu weit abdrängen.