Putin droht: Russland kann alle Energieexporte nach Asien umleiten
Russlands Präsident will Gas und Öl künftig nach Asien exportieren, nicht mehr nach Europa. An der nötigen Infrastruktur wird bereits gebaut. Europa werde auf russisches Gas vorläufig nicht verzichten können, sagt Putin. Andererseits: Kann Putin auf absehbare Zeit auch ganz auf Europa als Kunden verzichten…?
Putins jüngste Botschaft an die Europäer: Ihr könnt das russische Gas nicht loswerden, aber wir wenden uns nun nach Osten. Russland wolle Gas von Europa nach Asien umleiten und seine Infrastruktur dorthin ausbauen, um so unabhängiger von europäischen Ländern als Kunden zu werden. Das erklärte der russische Staatspräsident am Donnerstag bei einem Kabinettstreffen.
"Es gibt keinen vernünftigen Ersatz für Gas in Europa"
Europa werde nicht in der Lage sein, sofort vollständig auf russisches Gas zu verzichten, unterstrich Putin. Russland, auf das rund zehn Prozent der weltweiten Ölproduktion entfallen, hat engere Beziehungen zu Asien und China, dem größten Energieverbraucher der Welt, aufgebaut und versucht, seine Lieferungen von den traditionellen Liefermärkten in Europa weg zu diversifizieren. Die westlichen Sanktionen erschweren zurzeit die Finanzierung der russischen Energieexporte und ebenso die Logistik.
“Erstaunlich ist, dass die so genannten Partner aus unfreundlichen Ländern selbst zugeben, dass sie ohne russische Energieressourcen nicht auskommen können, zum Beispiel auch nicht ohne Erdgas”, sagte Putin vollmundig auf einer im Fernsehen übertragenen Regierungssitzung. “Es gibt keinen vernünftigen Ersatz (für Gas) in Europa.” Gleichzeitig treibe Europa die Preise in die Höhe und destabilisiere den Markt, indem es davon spreche, die Energielieferungen aus Russland zu unterbrechen. Russland hat Ende 2019 mit der Lieferung von Gas über Pipelines nach China begonnen.
Zurzeit liefert Russland Flüssiggas an China
Russland verzeichnet unterdessen einen steilen Rückgang der Ölproduktion, seiner Haupteinnahmequelle. Das soll auch auf Schwierigkeiten bei den Zahlungen für den Handel und die Schiffe zurückzuführen sein. Große internationale Handelshäuser planen, die Käufe von Roh- und Kraftstoffen von den staatlich kontrollierten russischen Ölgesellschaften bereits ab dem 15. Mai zu reduzieren.
Russland liefert schon heute Gas in die chinesische Volksrepublik, allerdings in verflüssigter Form per LNG-Frachtschiff, was deutlich teurer ist. Selbst wenn die Infrastruktur nach China weiter ausgebaut ist, dürfte andererseits auch Asien für Russland auf absehbare Zeit auch kein Ersatz für Europa sein. Dass Russland daher die Gaslieferungen nach Europa stoppt, erscheint extrem unwahrscheinlich. Die Konsequenzen wären auch für Russland höchst problematisch – höflich formuliert.
Kommentare
Derjenige, der wahllose souveräne Staaten angreift, um sie als Beute ins Reich einzuverleiben, sollte sich vorsehen. Seinem Land könnte eines Tages Ähnliches blühen!
Putin sagt “vollmundig”: die unfreundlichen Länder kommen ohne russisches Gas nicht aus.
Was, bitte, soll hier der Terminus
VOLLMUNDIG ??!
,Erstaunlich ist, daß sie es ja selbst zugeben !’ sagt Putin zurecht.
Wie dumm kann man sein, wie Nehammer ständig von Verschärfungen von Sanktionen zu schwadronieren und gleichzeitig blauäugig zu rätseln, ob Putin deswegen wohl seinerseits die Verträge nicht einhalten wird.
Es grenzt ja ohnehin an ein Wunder, daß er dies nicht schon spätestens seit dem “erfolgreichen” Gespräch mit unserem “Karl den Einfältigen” getan hat !
. . was ich immer geschrieben habe. Wo bekommt DE/Öst.
Energie + Rohstoffe her ? Man muss wissen, US-Fracking geht noch bis 2030, ab da abwärts. Russland dagegen hat Erdgas für 100 Jahre.
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Für die Deutsche Wirtschaft gibt es nur Nachteile. Teuer, mehr Luft-Verschmutzung (weite Wege/CO2) und Wettbewerbs-Nachteile.
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BK Scholz wird kritisiert, weil Zurückhaltung.
Das ist richtig, keine schweren Waffen liefern.
Der Russland/Ukraine Konflikt geht uns nichts an.