Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, warnt die USA vor einem Zusteuern auf eine atomare Katastrophe für die Welt. Er begründet dies mit Verschwörungstheorien über angebliche Pläne zur Zerstörung Russlands.

Der Glaube an geheime westliche Pläne gegen Russland ist im Zirkel rund um Wladimir Putin stark verbreitet. Einige der engsten Berater des Präsidenten verbreiten schon seit Jahren anti-westliche Verschwörungstheorien, teils auch öffentlich in Interviews. Die meisten sind wie Putin ehemalige KGBler. Wladimir Putin selbst soll sich seit der Orangen Revolution von 2004 zunehmend in eine anti-westliche Paranoia hineingesteigert haben, die sich seit 15 Jahren auch in den offiziellen russischen Medien widerspiegelt.

Medwedew ist seit Jahren ein enger Vertrauter Putinsgetty

Angeblich "primitives Spiel" gegen Russland seit 1991

Sollten die USA mit der von Medwedew so bezeichneten Verschwörung zur Zerstörung Russlands fortfahren, drohe eine nukleare Katastrophe. Seit dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1991 hätten sich die USA als Teil eines “primitiven Spiels” verschworen, um Russland zu zerstören.

“Es bedeutet, dass Russland gedemütigt, eingeschränkt, zerschmettert, geteilt und zerstört werden muss”, hieß es in Medwedews Erklärung am Mittwoch. Der 56-Jährige war von 2008 bis 2012 Staatsoberhaupt und ist einer der engsten Vertrauten von Präsident Wladimir Putin.

Atomraketen auf Ziele in den USA und Europa gerichtet

Medwedews Äußerungen geben einen Einblick in die Denkweise der russischen Führung – mitten in der schwersten Krise zwischen Russland und dem Westen seit der Kuba-Krise 1962. Man werde niemals die Zerstörung Russlands zulassen, erklärte Medwedew. Sollten die USA ihre Ziele erreichen, dann könnte der Welt eine dystopische Krise bevorstehen, die in einer “großen atomaren Explosion” enden würde.

Medwedew zeichnete das Bild einer Welt nach Putin, die auf den Zusammenbruch Russlands folgen würde: Die Zerstörung des größten Landes der Erde könne zu einer instabilen Führung in Moskau führen, die über eine maximale Anzahl von Atomwaffen verfüge, die auf Ziele in den USA und in Europa gerichtet seien. Russlands Zusammenbruch würde zum Entstehen von fünf oder sechs Staaten auf der eurasischen Landmasse führen, die Atomwaffen besitzen und von “Freaks, Fanatikern und Radikalen” regiert würden. “Ist das eine Dystopie oder eine verrückte futuristische Vorhersage? Ist es Pulp Fiction? Nein.”