Russland hat drei mit Hyperschallraketen bestückte Kampfflugzeuge in Kaliningrad stationiert. Die Ostsee-Exklave Kaliningrad um das ehemalige Königsberg liegt zwischen Litauen und Polen. Sie ist nur etwa 500 Kilometer von Berlin entfernt.

Kaliningrad gehörte einst zu Ostpreußen

NATO: Zu schnell, um abgefangen zu werden

Die Flugzeuge des Typs MiG-31i mit “Kinschal”-Raketen wurden auf dem Stützpunkt Schkalowsk in Kaliningrad untergebracht worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Sie bildeten dort eine Kampfeinheit, die “rund um die Uhr einsatzbereit” sei. Die acht Meter langen “Kinshal”-Raketen sind eine der furchterregendsten Neuzugänge der russischen Luftwaffe. Sie fliegen extrem schnell und extrem hoch, bleiben aber Moskau zufolge manövrierfähig. Nach Einschätzung der NATO sind sie mit herkömmlicher Flug- oder Raketenabwehr kaum abzufangen.

Dieses vom russischen Verteidigungsministerium am 19. Februar 2022 veröffentlichte Handout-Video zeigt einen Flieger bei der Untersuchung eines MiG-31K-Kampfflugzeugs mit einem Hyperschall-Marschflugkörper vom Typ Kinzhal.APA/AFP FOTO /Russisches Verteidigungsministerium
Eine Ch-47M2 Kinschal an dem Abfangjänger MiG-31K

Beim Start von einer MiG-31 soll das Waffensystem eine Reichweite von bis zu 2000 Kilometern haben, gemäß russischen Angaben. Die “Kinschal” kann mit bis zu 480 Kilogramm Sprengstoff oder einem nuklearen Sprengkopf ausgerüstet werden. Nach Angaben Moskaus wurden die Raketen bereits im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt.

Streit um Transport von mit Sanktionen belegten Gütern nach Kaliningrad

Die Exklave Kaliningrad besitzt keine direkte Landverbindung nach Russland und ist mehr als 1000 Kilometer von Moskau entfernt. Litauen hatte Mitte Juni den Transport von mit Sanktionen belegten Waren aus Russland nach Kaliningrad unterbunden.

Eine russische Hyperschallrakete fliegt über den WolkenGETTY
MiG-31K-Kampfflugzeug der russischen Luftwaffe mit einem Hyperschall-Marschflugkörper vom Typ KinzhalAPA/AFP FOTO /Russisches Verteidigungsministerium"

Nach Protesten und Drohungen aus Moskau erstellte die EU-Kommission neue Leitlinien für den Transitverkehr nach Kaliningrad. Russland darf jetzt auf der Sanktionsliste stehende zivile Güter wieder ohne große Einschränkungen per Bahn durch Litauen bringen. Den Leitlinien zufolge muss dies in den bislang üblichen Mengen erfolgen.

USA hat bereits massive Kriegsflotte in Ostsee geschickt

Wie der eXXpress im Mai berichtet hat, haben die USA bereits eine massive Kriegsflotte in die Ostsee geschickt, als Warnung an den Kreml. Einen so gewaltigen Flottenverband hat man in der Ostsee seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Begleitet von einer dänischen Marine-Eskorte waren zwei gewaltige US-Kriegsschiffe in die Ostsee gefahren. Ein Zerstörer war schon zuvor angekommen.