Seit dem Angriffskrieg in der Ukraine ist Russland von der Sportwelt weitestgehend abgeschnitten. Mit wenigen Ausnahmen wurde man zusammen mit Weißrussland von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Dabei nutzte man in der Vergangenheit Großereignisse wie Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele, um seine eigene Macht zu demonstrieren. In den letzten zehn Jahren war man allerdings gezwungen, stets unter neutraler Flagge anzutreten.

Grund dafür waren Doping-Skandale in der Vergangenheit und zuletzt eben der Angriffskrieg in der Ukraine. Derzeit steht noch nicht fest, ob russische und weißrussische Athleten unter neutraler Flagge überhaupt bei den Olympischen Spielen 2024 antreten dürfen. Die Ukraine hat bereits mit einem Boykott gedroht, sofern Athleten aus Russland und Weißrussland (auch unter neutraler Flagge) antreten würden. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron meinte zuletzt, dass keine russische Flagge bei den Olympischen Spielen wehen sollte.

Putin: "IOC weicht vom ursprünglichen Gedanken ab"

Doch das sieht Thomas Bach anders. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees betonte zuletzt, dass man sich von der Politik distanzieren sollte und die Athleten nicht für das Vorgehen des eigenen Staates bestraft werden dürfen.

Wladimir Putin hat im Rahmen des östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok nun Kritik am IOC geübt. Das Internationale Olympische Komitee würde von seinem ursprünglichen Gedanken abweichen. “Die heutige Führung der Weltverbände und des Internationalen Olympischen Komitees weicht vom ursprünglichen Gedanken von Pierre de Coubertin (den Begründer der Olympischen Spiele, Anmerkung) ab. Sport sollte nicht mit Politik vermischt werden, er sollte die Menschen nicht spalten, sondern vereinen,” sagte Putin.

Zudem kritisierte Putin die “zunehmende Kommerzialisierung in den letzten Dekaden.” Darüber hinaus erfülle das Komitee selbst seine primäre Funktion überhaupt nicht, da er mit finanziellen Interessen in Konflikt geraten sei.

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Kommentare

  • Taxitus sagt:

    So wie Putin seit vielen Jahren vom Gedanken des Völkerrechts abweicht. Gern wird vergessen, dass er Chef des KGB war. Mit allen damit verbundenen Auswirkungen.

  • fewe sagt:

    Ja, die Olympischen Spiele sind gestorben seit dieser Politisierung. Ich schau mir das jedenfalls nicht mehr an.

    Diese Sportfunktionäre und auch manche Sportler sind ziemlich größenwahnsinnig geworden. Ihre politischen Statements sind nicht gefragt.

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  • VIVE LA FRANCE sagt:

    Deutschland ist ein immer gern gesehener Teilnehmer. Die nehmen den anderen keine Medaillen weg.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 sagt:

    Mir erscheint der IOC immer mehr rassistisch und politisch gesteuert.

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  • Tu Felix Austria nube sagt:

    Sport für politische Zwecke zu missbrauchen ist eine Schande. Hitler hat sich 1936 in Berlin inszeniert, die Amis haben die olympischen Spiele in Moskau boykottiert, dafür die Sowjets die von Los Angeles. Kalter Krieg halt. Die Sportler sind nicht schuld, wenn kriegsgeile Grossmächte jedes Mittel nutzen, um den anderen zu missachten und zu bestrafen. Auffällig ist, daß fast alle Sportverbände reflexartig die Russen aussperren, während die Amerikaner völkerrechtswidrige Kriege führen, aber dafür nie ausgeschlossen werden. Doppelmoralische Heuchler bringen das Leid in die Welt, nicht Sportler. Im Gegenteil. Die Südkoreaner haben mit den Nordkoreanern bei den Winterspielen in Korea, eine gemeinsame Mannschaft gebildet. Das ist kein Missbrauch der Spiele, sondern eine Friedensbotschaft! Nachahmenswert.

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  • Spock sagt:

    Was will der ?
    Im Westen wird der Sport kommerzialisiert, im Osten wird er ideologisiert.
    Was geht den das an ?
    Bastelt euch doch selbst eine Olympiade. Wer kommt ist da, wer nicht kommt ist nicht da. Der russ. Dopingverein muss gerade was sagen. Meine Güte, als wäre man hier auf russ. Sportler angewiesen. Die Eskimos nehmen auch nicht teil.
    “Er sollte die Menschen nicht spalten, sondern vereinen,” sagte Putin.”
    Was ein Dummfug. Hier treten Nationen gegeneinander an. Das ist ein Wettkampf, kein Regenbogen-Seminar.

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  • ObjektiverBetrachter sagt:

    Spitzensportler können nach härtestem Training seit früher Jugend oft nur wenige Jahre ihre Höchstleistung bringen… Die Kollektivbestrafung aus politischen Gründen ist eine ziemliche Tragödie für diese Sportler. Sie widerspricht den “europäischen” Werten und spielt daher Putin in die Hände.

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  • Ikarus sagt:

    Die neuen BRICS Länder können doch zukünftig ihre eigene Spiele und Wettkämpfe abhalten. Am besten unter sich, dann stört der imperialistische Westen auch nicht, den sie eh ablehnen. Immer noch zu schnell geschrieben? 😁

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