Nach der Nennung der neuen Regionen, die in die Russische Föderation eingegliedert werden, bittet Wladimir Putin die anwesenden Delegierten im Kreml um eine Schweigeminute für die Helden, die bei diesem Krieg gefallen sind.

Der Präsident der Russischen Föderation versucht dann, die Annexion zu rechtfertigen: “Die Grenzen wurden willkürlich gezogen. Die Sowjetunion existiert nicht mehr. Es gibt aber nichts Stärkeres als den Willen von Millionen von Menschen, zurückzukommen in ihre wahre historische Heimat.”

Die Delegierten im Kreml

Die Ukraine hätte versucht, “gegen alles Russische zu hetzen”.

Dann folgt die neue politische Finte, die der eXXpress bereits als wahrscheinlich angekündigt hat: Wladimir Putin bietet der Ukraine einen Waffenstillstand an. “Hört auf zu kämpfen”, richtet er der Regierung in Kiew aus.

Dieser Teil von Putins wird in sämtlichen Medien zurzeit verschwiegen. Von einigen – wie “Forbes” – wird sie aber doch erwähnt. Auch dort ist zu lesen: “Putin bot Kiew daraufhin einen Waffenstillstand an und forderte es auf, an den Verhandlungstisch zu kommen, fügte aber hinzu, dass der Status der annektierten Provinzen nicht zur Debatte stehe.”

"Forbes" berichtete ebenfalls von Putins Angebot

Putin verhöhnt die westeuropäischen Politiker, die zum "kürzer Duschen auffordern".

Massiv griff Wladimir Putin bei seiner Rede die USA an: Sie hätten als einzige bisher Atomwaffen auch tatsächlich in einem Krieg eingesetzt. Und Putin meinte auch: “Da wird gelogen wie gedruckt. Sie wollen die Konkurrenz schwächen.”

Dann zielte Putin auf einen besonders empfindlichen Punkt der Europäer: “Warum wird die Integrität Italiens, Frankreichs verletzt? Warum fordern die USA immer weiter Sanktionen?”

Und: Die Sabotage-Aktionen gegen die Pipelines seien ebenfalls genau zuzuordnen.

Wladimir Putin bei seiner Rede im Kreml - exxpressTV sendete live.

Zu den Sanktionen meint der Präsident der Russischen Föderation auch: “Viele Nationen verhalten sich weiter korrekt zu Russland. Sie können nicht die Menschen mit bedruckten Geldscheinen füttern, sie brauchen Nahrung. Oder die aufgeblähten Unternehmensbewertungen – damit werden sei nicht heizen können.”

Putin verhöhnt dann auch noch die westeuropäischen Politiker, die “zum kürzer Duschen und zum wärmer Anziehen auffordern”.

Für ihn ist die Schuldfrage geklärt: “Die Schuld für diese Krise trägt allein der Westen. Sie wollen Russland brechen, andere Staaten plündern, den Reichtum stehlen, das System zum Kollaps bringen.”

Minutenlange Hasstiraden gegen den Westen, der sich dem "Satanismus zugewendet" habe

Im letzten Drittel seiner 50-minütigen Rede betonte Wladimir Putin noch den Kampf Russlands gegen “bedenkliche Entwicklungen im Westen”, dass “Russland seine Kultur verteidigen” würde. In minutenlangen Hasstiraden machte Putin den Westen für alles Mögliche verantwortlich. Dabei kam er auch auf die Gesellschaftspolitik zu sprechen: Russland wolle nicht “Elternteil 1 und Elternteil 2” in seinen Familien. Es gebe nur zwei Geschlechter, so etwas wie Geschlechtsanpassung sei von Russland nicht zu akzeptieren. Der Westen unterdrücke die Religion und wende sich dem Satanismus zu.

Darüber hinaus warf er dem Westen Rassismus sowie “Doppel- und Dreifachmoral” vor und betonte, Russland sei ein “Tausendjähriges Reich”.  Zum Abschluss zitierte Putin schließlich den faschistischen russischen Vordenker Iwan Iljin: “Der Geist des Volkes ist mein Geist, sein Schicksal ist mein Schicksal. Hinter uns steht die Wahrheit, hinter uns steht Russland”.

Nach Standing Ovations für Putin folgte dann die offizielle Unterzeichnung der Dokumente für den Anschluss der vier Gebiete Donetsk, Lugansk, Saporoshje und Cherson an die Russische Föderation.