
Putin-Sanktionen bis Welthunger: Die vier wichtigsten Ergebnisse des G7-Gipfels
Im Kampf gegen eine drohende Hungerkrise verpflichten sich die G7-Staaten, weitere 4,5 Milliarden US-Dollar für die weltweite Ernährungssicherheit bereitzustellen. Der eXXpress blickt zum Ende hinter die Kulissen und wir präsentieren Ihnen die vier wichtigsten Beschlüsse des Gipfels in Bayern.

1 .Welthunger
Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte riefen Russland am Dienstag bei ihrem Gipfel im bayerischen Schloss Elmau zudem auf, die Blockade der ukrainischen Häfen ohne Bedingungen zu beenden. Weizensilos und andere landwirtschaftliche Infrastruktur dürften nicht länger zerstört werden.
Ukrainische Häfen im Fokus
Am Montag hatte der deutsche Kanzler Olaf Scholz gesagt, die G7 bemühten sich, Getreideexporte aus dem Kriegsgebiet zu ermöglichen. Die Ukraine und Russland sind die größten Weizen-Exporteure weltweit. Normalerweise decken sie knapp ein Drittel des globalen Bedarfs. Weil Russland die ukrainischen Häfen blockiert, kann viel Getreide aber nicht exportiert werden. Geringere Mengen haben zudem zumindest zeitweise die Preise auf den Weltmärkten hochgetrieben. Länder in Afrika und Asien drohen deshalb unversorgt zu bleiben.
345 Millionen Menschen leiden Hunger weltweit
Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen geht davon aus, dass die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine die weltweite Hungerkrise auf extreme Weise verschärft haben. Aktuell leiden demnach 345 Millionen Menschen in 82 Ländern Hunger. Innerhalb von gut zwei Jahren habe sich die Zahl mehr als verdoppelt. Laut Experten droht die schlimmste humanitäre Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Als katastrophal gilt die Lage in Äthiopien, Nigeria, dem Südsudan, dem Jemen, Afghanistan und Somalia.
2. Ukraine-Krieg
Von den Vereinigten Staaten kommen seinen Angaben zufolge mehr als die Hälfte der zugesagten Finanzhilfen. US-Präsident Joe Biden werde beim Gipfel 2,76 Milliarden Dollar (2,61 Milliarden Euro) an zusätzlichen US-Mitteln für die Bemühungen in über 47 Ländern und regionalen Organisationen zusagen. Zwei Milliarden Dollar davon würden zur Rettung von Menschenleben durch direkte humanitäre Maßnahmen eingesetzt. 760 Millionen Dollar seien für nachhaltige kurz- und mittelfristige Nahrungsmittelhilfe vorgesehen.
3. Energie und Klima
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine unterstützen die G7-Staaten vorübergehend Investitionen in fossile Energien. Das geht aus der Abschluss-Erklärung des G7-Gipfels hervor, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. “In diesen außergewöhnlichen Umständen können öffentlich unterstützte Investitionen in den Gassektor als vorübergehende Maßnahmen angemessen sein”, heißt es mit Blick auf die Bemühungen, sich möglichst schnell von russischem Öl und Gas unabhängig zu machen. Hintergrund ist die Suche nach alternativen Gas-Lieferanten, die ihrerseits Investitionen in die Exploration neuer Gasfelder fordern.
Ausdrücklich werden auch Investitionen in Flüssiggas (LNG) begrüßt, weil LNG eine wachsende Bedeutung bekommen müsse. Die G7-Staaten betonen allerdings, dass dies nicht die Klimaschutzziele infrage stellen dürfe. Es könne sich deshalb nur um vorübergehende Maßnahmen handeln. Zugleich betonen die G7-Regierungen die Notwendigkeit, verstärkt in erneuerbare Energien zu investieren.
4. Kampf gegen Zwangsarbeit
Die G7-Staaten wollen nach Informationen aus US-Kreisen auch gegen Zwangsarbeit vorgehen. So sollen Produkte, die mit Zwangsarbeit hergestellt wurden, von den globalen Lieferketten ausgeschlossen werden. Eine entsprechende Passage werde im Abschlussdokument der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer auf ihrem Gipfel in Elmau enthalten sein, heißt es in US-Delegationskreisen. Dies habe es so noch nie gegeben und sei vor allem an die Adresse Chinas gerichtet, hieß es weiter.
US-Präsident Joe Biden hat den G7-Gipfel in Bayern unterdessen bereits am Dienstagvormittag in Richtung Madrid verlassen. In der spanischen Hauptstadt findet am Mittwoch und Donnerstag der NATO-Gipfel statt.
Der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten in Elmau endeet am Dienstag mit einer Abschlusspressekonferenz von Deutschlands Bundeskanzler Scholz. Zur Gruppe der Sieben (G7) gehören neben Deutschland die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan. Zudem ist auch die EU mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel vertreten.
Kommentare
Man braucht nur die UN Charta lesen und wo die Verträge aufbewahrt werden. Mit der Unterschrift haben wir uns den Mächtigen, Reichen, Adeligen, Amerika sowie einer Volksgruppe unterworfen. Für mich ist die Charta ein Wert des Teufels.
Eine Video Konferenz konnten die nicht haben? Ne, besser Steuergelder ausgeben und den Leuten am Standort das Leben schwer machen.
Irgendwie ein etwas seltsam schwaches Erhebnis für ein derart hochrangiges Treffen. Wie aus einer Parallelwelt und ohne große Strategie.
Zu Punkt 1: Erdogan hat hier längst auf diplomatischen Weg eine Lösung hergestellt. Die Schiffe fahren bereits. Der Handel wird über Ankara abgewickelt – nebenbei die Rettung für die türk. Lira.
Zu Punkt 2: hätte Scholz ja direkt mit Trudeau über die Rückführung der Siemens-Verdichterturbinen für NS1 verhandeln können. Dann wäre das Problem sofort gelöst und man müsste sich auch nicht LNG-Gas zum x-fachen Preis besorgen welches eine schlechtere Klimabilanz als Steinkohle hat. Zudem diese “Lösungen” mit LNG erst in einigen Jahren verfügbar sind und aktuell überhaupt nicht kurzfristig das Lieferproblem kompensieren können.
Zu Punkt 4: es sind ja fordergründig Europäische und US-Technologie- und Textilkonzerne die – nicht nur in China sondern in ganz Asien – zu unwürdigsten Bedingungen produzieren und maximalen Gewinn draus erzielen. Völlig absurd nun die Schuld auf andere zu schieben – das ist das Geschäftsmodell vieler großer Top-Konzerne.
Man fragt sich was die dort die ganze Zeit gemacht haben. All dieser gigantische Aufwand mit Luftraumüberwachung, 20000 Polizisten, Jahrelanger Vorbereitung für ein derart profanes Ergebnis in einer solchen Schlüsselsituation. An den Statements der letzten Tage von Johnson und der vdL konnte der Eindruck entstehen denen ist gar nicht bewusst wie in Kürze Europas wirtschaftlicher Stillstand erreicht und in Folge dessen Europas gesellschaftlicher Kipppunkt überschritten ist.
Biden kann zufrieden nach Hause fliegen. Die Europäer habens immer noch nicht kapiert und lachen wie die kleinen Kinder. Das Bild zum Artikel sagt mehr als 1000 Worte.
Im Grunde haben sie in allen Punkten recht 👍👍 war halt ein ziemlich teueres Kaffee Kränzchen mit vielen bla bla bla und heisser Luft wie üblich.. natürlich darf man die Befehlsausgabe der USA nicht vergessen
Monsieur Macron will in Frankreich die Radio und TV Gebühr von 138 Euro jährl. abschaffen! Das ist, sehr lobenswert!
Die Möchte – gern WELTENLENKER !!!
Habe nichts verwerfliches bei den Maßnahmen gelesen, ausser für Russland.
Echt jetzt ?? Lesen sie es lieber noch mal ganz langsam.. Vielleicht erkennen sie es dann. Noch besser lesen sie die offizielle Original Bekanntmachungen dazu muss man halt Englisch verstehen. Wen sie danach noch immer nicht Verstehen das all die Dinge die man beschlossen hat uns rein gar nichts bringt außer noch mehr kosten kann man ihnen auch nicht helfen.. und die Beschlüsse gegen Russland werden genau so viel bringen wie die davor das sollten sogar sie langsam verstehen.. Den Russland ist es eh egal
Sehen die aber glücklich und zufrieden aus… darf man nach dem Grund fragen?