Nach dem NATO-Gipfel in Vilnius Anfang dieser Woche hat der russische Präsident Wladimir Putin vor den Folgen eines Beitritts der Ukraine zum Verteidigungsbündnis gewarnt.

Putin sagte am Donnerstag in einem Interview mit dem staatlichen russischen Fernsehen: „Ich bin mir sicher, dass dies die Sicherheit der Ukraine selbst nicht erhöhen, die Welt im Allgemeinen aber viel verletzlicher machen und zu zusätzlichen internationalen Spannungen führen wird.“

Putin sprach der Ukraine grundsätzlich das Recht auf die Wahrung ihrer Sicherheit zu. Das dürfe aber nicht auf Kosten der Sicherheit Russlands gehen, schränkte er ein. Um gleich darauf unmissverständlich klarzustellen: „Die Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato schafft eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands“.

Putin wies in diesem Zusammenhang einmal mehr darauf hin, dass die geplante NATO-Osterweiterung ein Grund für den militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine gewesen sei.

Reuters

Putin höhnisch: "Westliche Panzer brennen besser als sowjetische T-72"

Der russische Präsident erklärte in dem Fernsehinterview auch, dass die an die Ukraine gelieferten Waffen aus dem Westen “nicht kriegsentscheidend” seien.

Allein seit Beginn der Kiewer Gegenoffensive Anfang Juni habe das russische Militär 311 ukrainische Panzer zerstört, sagte er. Davon seien mindestens ein Drittel aus westlicher Produktion gewesen, darunter auch deutsche Leopard-Kampfpanzer.

Die ukrainischen Soldaten hätten Angst in westliche Panzer zu steigen, weil diese zuerst abgeschossen würden, höhnte Putin. Und sein nicht minder hämischer Nachsatz: „Sie brennen sogar besser als die Panzer aus sowjetischer Produktion – die bekannten T-72“.

Zur Erinnerung: Die NATO hatte bei ihrem Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius am Montag und Dienstag dieser Woche zwar einen Beitritt der Ukraine in Aussicht gestellt, allerdings noch keinen handfesten Fahrplan genannt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45), der auch zum Gipfel nach Vilnius eingeladen worden war, war darüber nach eigenen Angaben sehr enttäuscht, hatte er doch im Vorfeld des NATO-Treffens einen konkreten Beitrittstermin für sein Land gefordert.