Wenig Zweifel ließ Putin daran, dass er hinter der Meuterei auch noch weitere Mächte als Drahtzieher vermutet. “Es wäre genau das gewesen, was die Neonazis in der Ukraine und der Westen wollen”, so Putin. Doch die Spaltung des Landes ist ausgeblieben, der Patriotismus habe gesiegt.

Sehr gefährliche Situation für Russland

Putin bedankte sich bei der russischen Bevölkerung, die sich nicht habe spalten lassen und die Verfassung des Landes in einer “sehr gefährlichen” Situation verteidigt hat. “Die Courage und die Aufopferung der Patrioten hat Russland gerettet”, so der russische Präsident im Staatsfernsehen. Gemeint seinen damit ausdrücklich auch jene Wagner-Söldner, die sich dazu entschlossen, ohne Blutvergießen umzukehren. zu seinem Angebot gehöre auch, “denjenigen, die einen Fehler begangen haben, eine Chance zum Nachdenken zu geben und zu verstehen, dass ihr Handeln von der Gesellschaft stark abgelehnt wird und welche tragischen, verheerenden Folgen das Abenteuer, in das sie hineingezogen wurden, für Russland und unseren Staat nach sich zieht“, sagte Putin .

„Ich danke allen unseren Soldaten, Polizeibeamten und Sonderdiensten, die den Rebellen im Weg standen und ihrer Pflicht, ihrem Eid und ihrem Volk treu blieben. Der Mut und die Selbstaufopferung der gefallenen Heldenpiloten retteten Russland vor tragischen, verheerenden Folgen“, so Putin.

Wagner-Söldner können sich der Armee anschließen

Den Söldnern der Gruppe Wagner versprach Putin einmal mehr, dass unbehelligt nach Weißrussland gehen könnten. Und er stellte ihnen in Aussicht, sich der russischen Armee anzuschließen. Diejenigen aber, die den Putschversuch organisiert und geplant hätten, würden für ihre “kriminellen Handlungen” zur Rechenschaft gezogen werden.

Keine Amnestie für Prigoschin?

Auch beim Diktator Weißrusslands, Alexander Lukaschenko bedankte sich Putin. Gemeinsam mit den Patrioten habe er Russland vor einem großen Unglück bewahrt.
Auffallend in der kurzen Ansprache war aber vor eines: Die nicht namentliche Erwähnung von Jewgeni Prigoshin. Nach der klaren, nach der unmissverständlichen Ankündigung, die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu wollen, scheint aus der kolportierten Amnestie für seinen ehemaligen engen Vertrauten nichts zu werden.

Auch bei ihm bedankte sich Putin: Weißrusslands Diktator Alexander Lukaschenko soll mit den Putschisten verhandelt haben