
Putins Geheimplan mit Lukaschenko: Kriegseintritt Weissrusslands nicht in Sicht
Weißrussland unterstützt Russland, wie Machthaber Lukaschenko oft unterstreicht. Jüngst wurden weissrussische Truppenbewegungen vor der Grenze der Ukraine verzeichnet. Doch die NATO sieht bisher keine Anzeichen auf einen Kriegseintritt des Landes. Vermutlich geht es dabei um etwas anderes
Die Nato sieht keine Hinweise darauf, dass sich Weißrussland aktiv am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligen will. Trotz der Stationierung von Truppen an der Grenze zur Ukraine, sei man noch immer der Ansicht, dass das Land nicht offiziell in den Krieg eingreifen wolle, sagte ein Vertreter des Militärbündnisses am Rande eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Als einen möglichen Grund nannte er die dann drohenden Sanktionsmaßnahmen des Westens.
Weißrussische Armee zu schwach
Das Despoten-Duo Putin und Lukanschenko hat anscheinend anderes vor. Der Verteidigungs-Analyst Konrad Muzyka sieht bei den weißrussischen Streitkräften eine „geringe Besatzungsstärke“, „Einschränkung durch Unter-Investitionen“ und „vor allem Militär-Gerät aus der Sowjet-Ära“, schreibt die „Bild“.
Gerade die Luftwaffe sei veraltet. Von rund 60 kampffähigen Fluggeräten seien nur neun moderne Flugzeuge oder Helikopter. Die Boden-Streitkräfte könnten im Kriegsfall auf bis zu 45 000 Soldaten zurückgreifen, allerdings seien viele Einheiten nur zu 40-50 Prozent besetzt.
Lukaschenko stellt vor allem Kriegsgerät zur Verfügung
Analysten zufolge ist Weissrussland auf einen Krieg nicht vorbereitet. Das liege nicht nur an der militärischen Schwäche, sondern auch an der politischen von Lukaschenko. Er braucht das Militär um weiterhin die Opposition im Land zu unterdrücken. Wenn er seine Soldaten in den Krieg schickt, könnte neue Massen-Demos aufflammen.
Also geht es beim Pakt zwischen Weißrussland und Russland um anderes: „Lukaschenko signalisiert seit Kriegsbeginn Unterstützung, aber das bedeutet nicht, dass weißrussische Truppen selbst kämpfen“, sagt Nico Lange (47), bis 2021 Leiter des Leitungsstabs im deutschen Bundesverteidigungsministerium, gegenüber der „Bild“. „Er stellt Infrastrukturen wie Flugplätze zur Verfügung, liefert Munition und jetzt auch Fahrzeuge.“
Video-Aufnahmen zeigen Transport von Panzern
Auf Telegram und Twitter kursieren Videos, die den Transport von weißrussischem Kriegsgerät nach Russland zeigen. Zwei Züge voller Panzer, Last- und Panzerwägen und Raketen-Abwehrsysteme sind zu sehen.
Offensichtlich geht es also um etwas anderes: Lukaschenko unterstützt Russland mit Kriegsgerät an der Front. Die russische Armee erhält Verstärkung.
Kommentare
In der jungen Bevölkerung Weißrusslands gärt es gewaltig. Lukaschenko hat zwei Riesenprobleme, zwei Nachbarstaaten (Polen und die Ukraine) in denen die Menschen Freiheiten besitzen welche in Weißrussland undenkbar sind.
In diesen Ländern entwickelt sich und wächst ein Selbstbewußtsein der freien Bürger heran das Wohlstand und Entfaltung bietet.
Dagegen in den Diktatorstaaten Sowjet- Tristesse grau in grau und Dauerverarsche von einem alten Mann der skurrile Reden hält.
Das spüren die Diktatoren und sie versuchen in einem letzten Gewaltakt die Zeit zurückzudrehen.
Würden sie dabei nicht soviel Menschen foltern und töten könnten sie einem fast leid tun.
Die militärische Stärke von Belarus ist zwar nicht beeindruckend (ein Land mit 9,5 Mio. EW), liegt aber noch vor Finnland (52), Ungarn (57), Dänemark (58), Österreich (59) oder Slowakei (60), mit Ausnahme Österreichs lauter NATO Staaten (Global Firepower Index). Der Umstand, dass Belarus nicht nur eine eigene Rüstungswirtschaft betreibt, sondern auch von Russland aufgerüstet wird und gemeinsam mit dem westlichen Militärbezirk quasi-vereinigt wird, lässt die Dinge anders aussehen. Der Bemerkung von “Analysten” Muzyka muss man entgegenhalten, dass der Ukraine Konflikt maßgeblich mit Sowjet Waffen ausgetragen wird und dieses ist in Belarus auf neuesten Stand gebracht worden. Diese Einordnung ist nicht sehr zielsicher und gehört eher in die Kategorie “Mitteilungen vom britischen Geheimdienst”.
Es investiert nicht jeder gern und viel in den Krieg oder zahlt andere, die einem nichts angehen.
V. Putin dürfte wissen, dass sein Militär unter hohem Druck steht. Seine Streitkräfte werden immer wieder düpiert, haben Probleme gegen westliche Technik, sie sind demoralisiert und wissen nicht, wofür sie eigentlich kämpfen. Und der Winter kommt erst noch. Wenn unterversorgte russische Soldaten in Eiseskälte und danach im ukrainischen Sumpf liegen, da geht die Moral dann richtig in den Keller. Im Kreml wird man längst verzweifelt nach Exit-Strategien suchen, die man propagandistisch irgendwie passabel verkaufen kann.
Sind das dieselben “Experten”, die uns vor Monaten schon erklärt haben, dass den Russen innerhalb weniger Wochen die Raketen ausgehen?
Danke für diese Bemerkung! Das ist auch derselbe Schlag Personen, die in der Tat geglaubt haben, dass unsere großartige Wirtschaft Russland wegsanktionieren kann. Weder gehen Russland die Raketen aus (diese abwegige Annahme kann nur von “Experten” stammen) noch ist in Russland irgendeine Not oder Mangellage zu bemerken (im Unterschied zur EU). Zu Rochan will ich mich nicht äußern, lediglich warne ich davor diverse Kaffesudlesereien allzu willig in die Nachrichten zu bringen.