Die erste Ladung von Marker-Kampfrobotern ist Anfang Februar in der Ukraine eingetroffen. Wenige Tage zuvor hatte der ehemalige russische Raumfahrtchef und jetzige Leiter der militärischen Sonderberatungsgruppe „Zarenwölfe“ Dmitri Rogosin auf seinem Telegramm-Kanal angekündigt, der Kampfroboter werde auf den Schlachtfeldern in der Ostukraine eine „Feuertaufe“ erhalten.

Der „Marker“ ist ein unbemanntes Landfahrzeug (UGV), das nur äußerlich einem Panzer ähnelt. Es verfügt wie ein Panzer über eine Raupenplattform, die mit einer Reihe von Sensoren und Waffen ausgestattet werden kann. Dazu gehören ein Gehäuse für den Drohnenstart und ein Turm mit Maschinengewehren und Panzerabwehrraketen. Der „Marker“ ist mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet und eines von mehrere UGV-Projekten, die in Russland entwickelt wurden. „Mehrere Einheiten“ würden in den annektierten Regionen getestet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TASS.

Vier Marker-Roboter sind bereits eingetroffen

Die Marker-Kampfroboter sollen in der Ukraine getestet werden, hatte Rogosin im Jänner angekündigt. Sie sollen die von den NATO-Ländern zugesagten westlichen Panzer vernichten. „Die ersten vier Marker-Roboter sind genau nach Plan in der Region eingetroffen“, berichtete Rogosin am 2. Februar.

Marker-Roboter sollen getestet werden – auf dem Schlachtfeld.Wiki Commons

Westliche Beobachter bezweifeln die russische Darstellung. „Der russische Kampfroboter Marker wird trotz der Behauptungen seines Entwicklers wahrscheinlich nicht in der Lage sein, vom Westen gelieferte Kampfpanzer zu bekämpfen“, berichtet etwa „Newsweek“. Das Magazin zitiert Samuel Bendett vom Center for Naval Analyses“ (CNA), einem wichtigen Think-Tank der US Navy. Demnach seien die Ankündigungen „weniger realistisch“, wenn man bedenkt, dass die hochentwickelten Panzer „nicht alleine operieren werden“. Der Marker „wird also nicht einfach auf einen Panzer zurollen und ihn abschießen“, sagte er.

Marker sollen künftig Soldaten ersetzen

Auch die ukrainischen Streitkräfte dürften den Marker mit unbemannten Luftfahrzeugen „jagen“, deutet Bendett gegenüber „Newsweek“ an. Der Marker sei entwickelt worden, um „einen Soldaten in gefährlichen Einsätzen zu ersetzen und Einsätze effektiver zu gestalten“.

Seit der Ankündigung der Tests in der Ukraine ist unklar, wie nah die Kampfroboter an der Front sein werden. „Sie werden nicht unbedingt für die sehr komplizierte Umgebung eines ukrainischen Gefechtsfeldes bereit sein“, meint Bendett.