Nur Armenien, Weißrussland, Kasachstan und Kirgisistan sind vom neuen Embargo der Russischen Föderation ausgenommen: Von vielen Mainstream-Medien verschwiegen, hat die Regierung in Moskau vor wenigen Stunden ein Ausfuhrverbot von Diesel und Benzin beschlossen. Trotz der seit Monaten verhängten Sanktionen Brüssels gegen Russland wird diese Boykott-Maßnahme besonders Europa treffen: “Die Entscheidung Russlands, Dieselexporte in die meisten Länder zu verbieten, hätte für Europa zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können”, schreibt dazu CNN.

Und: “Die Europäische Union stoppte Anfang des Jahres die Einfuhr des Treibstoffs aus Russland über den Seeweg als Teil der Sanktionen, die gegen Moskau wegen der umfassenden russischen Invasion in der Ukraine verhängt wurden. Um die Preise stabil zu halten, braucht die EU jedoch weiterhin einen stetigen Zufluss von russischem Diesel zu den Weltmärkten.” Damit ist es nun aber vorbei.

Sorgt auch noch für eine Teuerung des Treibstoffs: Leonore Gewessler (Grüne) - sie lässt die CO2-Steuer anheben

Hohe Nachfrage - aber noch knapperes Angebot: Die Preise steigen

Die Regierung in Moskau erklärte dazu: “Das Ziel der Maßnahme ist, die inländischen Kraftstoffpreise zu senken. Die vorübergehenden Beschränkungen helfen, den Treibstoffmarkt zu sättigen, was es in Folge erlauben wird, die Preise für die Verbraucher zu senken.” Im Erlass von Ministerpräsident Michail Mischustin war von einer “vorübergehenden Maßnahme” die Rede, eine Frist wurde jedoch nicht genannt.

Auch das deutsche Handelsblatt befürchtet negative Folgen für Europa – Zitat: “Für die Verbraucher in Europa ist die jüngste Ankündigung aus Moskau eine schlechte Nachricht: Sie müssen sich auf höhere Preise an der Zapfsäule einstellen. Denn die Maßnahme dürfte die ohnehin angespannte Versorgungslage bei Diesel weiter verschärfen. Russland gehört zu den weltweit wichtigsten Exporteuren von Rohölprodukten – allen Sanktionen zum Trotz. Zuletzt hatten Länder, die sich nicht an den Embargos der G7-Industriestaaten und der EU beteiligen, ihre Importe aus Russland erhöht. Dazu zählen auch ölreiche Länder wie Saudi-Arabien, die wiederum ihrerseits mehr nach Europa exportierten. Diese Mengen fallen nun weg.”

Somit trifft nun eine starke Rohöl-Nachfrage auf ein knappes Angebot: Fehlende Raffinerie-Kapazitäten außerhalb Russlands hatten bereits dafür gesorgt, dass sich Diesel in den vergangenen Wochen deutlich stärker verteuerte als Rohöl. Die Internationale Energieagentur (IEA) wies in ihrem September-Ölmarktbericht darauf hin, dass die Raffinerien zuletzt nicht in der Lage waren, die starke Nachfrage zu bedienen.

Österreichs Bundesregierung erhöht auch noch selbst den Sprit-Preis

Besonders grotesk verhält sich in dieser Situation Österreichs schwarz-grüne Bundesregierung: Der Verteuerungs-Plan von Klima-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) für eine weitere Anhebung der CO2-Steuer für alle Treibstoffe ab 1. Jänner 2024 wird nicht gestoppt. Somit steigen die Diesel- und Benzin-Preise nun mit dem neuen russischen Embargo und die Koalition setzt nochmals 10 Cent pro Liter ab Jahresbeginn oben drauf – jede Tankfüllung (70 Liter) wird somit um 7 Euro teurer. Bei zwei Tankstopps im Monat erhöhen sich die Kosten pro Jahr auf 168 Euro, bei monatlich drei Tankfüllungen auf 252 Euro.

Zu befürchten ist, dass schon in Kürze die internationalen Entwicklungen auch an der Tankstelle in ihrem Heimatort dramatisch spürbar werden – die Mineralöl-Konzerne werden vermutlich nicht lange warten, die höheren Einkaufspreise an die Endverbraucher weiterzugeben.

Dreht den Spieß um: Auch Wladimir Putin verhängte nun ein Embargo - das Europa vermutlich hart treffen wird.