Russland halte sich an Regeln, die für die Ukraine, die für den Westen nicht gelten. Gewohnt kontroverse Worte von Alexander Dugin, der dem Westen unterstellt, Russland entkolonialisieren und schwächen zu wollen. Aus Sorge, die offenbar abgewendete Meuterei der Wagner-Söldner könnte tatsächlich die Macht des Kreml schwächen, fordert Dugin, Moskau solle die “Selbstbeherrschung” im Krieg mit der Ukraine verlieren.

Krieg soll weiter eskaliert werden

Den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj beschreibt Dugin als “giftiges Eichhörnchen”, das sich sogar einen Atomkonflikt wünschen würde. Doch für Putins Propaganda-Rasputin gibt es vor dem Einsatz nuklearer Waffen ein breites Spektrum an Möglichkeiten, den Krieg mit konventionellen Waffen zu eskalieren. “Viele Register sind noch nicht ausgeschöpft worden. Das liegt an den Regeln.”

Er gilt als der einflussreichste Ideologe Putins: Alexander Dugin

"Der Sieg steht über jeden Regel"

Dugins Sorge schreibt er auf einer russischen Webseite so nieder: “Die Krim wird angegriffen werden und unsere alten Gebiete auch. Sie greifen bereits an”. Und so bleibe freilich auch die Frage der strategischen und der taktischen Atomwaffen. Doch diese Frage, so Dugin, sei die letzte – nicht die vorletzte. Aktuell würde Russland die Front gegen Selenskyjs Streitkräfte halten. Doch das reicht Dugin nicht. “Es wäre besser, wenn es (die Aktion Russlands, Anm. d. Red.) scharf, unerwartet, hart und tödlich für den Feind wäre. Der Sieg steht über jeder Regel. Und nichts weniger als der Sieg wird uns zufrieden stellen.”

Alexander Dugin und seine getötete Tochter Darya

Autobombe tötete Tochter des Rechtspopulisten

Dugin selbst hat im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bereits einen hohen persönlichen Preis bezahlt. Eine Autobombe, die mutmaßlich ihm gegolten hatte, tötete seine Tochter, Darya Dugina. Die Journalistin starb vor den Augen ihres Vaters. Ihre Mörderin, Natalya Vovk (43), konnte bis heute nicht überführt werden.