Der nicht wirklich schmächtige Armeegeneral ist nun schon seit 2012 Verteidigungsminister. Unter seiner Führung begann die Invasion der Ukraine am 24. Februar. Nun ist der in Tschadan geborene Sergei Kuschugetowitsch Shoigu schon seit zwölf Tagen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Militärexperten sehen darin ein Zeichen – und sprechen sogar davon, dass Shoigu “vielleicht gesundheitliche Probleme haben könnte”.

Sein Abtauchen aus dem direkten Umfeld seines langjährigen Politfreundes Wladimir Putin (69) könnte auch mit den Misserfolgen der russischen Armee in der Ukraine zu tun haben: So wird der Armeespitze bereits im Kreml vorgeworfen, keine einheitliche Führungsstruktur der Gesamtkriegsführung geschaffen zu haben – die einzelnen Truppenteile in der Ukraine würden sich nicht ausreichend gegenseitig unterstützen und würden zu unkoordiniert und zu selbständig operieren.

Die russische Armee hat zwar hohe Verluste, ist aber von einer Niederlage weit entfernt.
Unter Druck: Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergei Shoigu

Muss Shoigu die Verantwortung übernehmen?

Die Bilder von Shoigu mit Wladimir Putin beim Wandern oder auf der Jagd gingen immer um die Welt. Jetzt stellt sich allerdings die Frage, ob der Verteidigungsminister für Putin die Verantwortung für den Misserfolg und für die vermutlich bereits tausenden toten russischen Soldaten in der Ukraine übernehmen muss – und die Freundschaft so ein Ende findet.

Damals war die Welt noch in Ordnung: Putin und Shoigu beim Wandern

Kommandant der 810. Marinebrigade auch getötet

Schmerzhaft sind für den Kreml auch die Erfolge der ukrainischen Armee bei der Ausschaltung hochrangiger Offiziere im Kriegsgebiet: Erneut wurde heute ein russischer General getötet, in der Nähe von Mariupol sei der Kommandant der 810. Marinebrigade Alexei Sharov gefallen.

Damit verloren bereits mehr als 15 Top-Offiziere der russischen Armee in den ersten vier Wochen des Krieges in der Ukraine ihr Leben.

Ebenfalls getötet: Alexei Sharov, Kommandant der 810. Marinebrigade
Diese russischen Top-Offiziere fielen bereits in der Ukraine.