Radiosender Ö1 musste im Gutachten-Streit zurückrudern
Der öffentlich-rechtliche Radiosender Ö1 musste jetzt die Behauptung eines Studiogastes richtigstellen. Ein Politikwissenschaftler hatte behauptet, dass die beiden Gutachter im Prozess gegen mutmaßliche Muslimbrüder falsche Schlüsse gezogen hätten – tatsächlich aber kannte er den Inhalt der Stellungnahme gar nicht.
Die beiden Politik- und Islamwissenschaftler Heiko Heinisch und Nina Scholz sind zuletzt wie berichtet mehrfach Opfer von Falschberichterstattung geworden. Konkret geht es um ein Gutachten, das die beiden angefertigt haben, auf dessen Grundlage die Hausdurchsuchungen im Rahmen der “Operation Luxor” durchgeführt worden sind. So behauptete im August der Politologe und Islamspezialist Thomas Schmidinger als Studiogast in der Ö1-Sendung “Religion Aktuell” das Gutachten würde nicht dem wissenschaftlichen und politischen Mainstream entsprechen, weil darin falsche Schlüsse zur Muslimbruderschaft gezogen würden.
Tatsächlich aber musste Schmidinger jetzt einräumen, dass er das Gutachten gar nicht kannte und lediglich die Anordnung der Staatsanwaltschaft “interpretiert” habe. Die von ihm unterstellten Aussagen kamen demnach in der Stellungnahme gar nicht vor. Schmidinger soll sich mittlerweile dafür entschuldigt haben.
Anders als @florianklenk und @RaimundLoew vom @falter_at + @FalterRadio hat Ö1 gestern eine auch mich betreffende tatsachenwidrige Behauptung eines Studiogastes richtiggestellt und gesendet. Im Wortlaut: "Am 4. August hat der Politologe und Islamspezialist Thomas Schmidinger /1
— Nina Scholz (@NinaaScholz) October 6, 2021
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