Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird nächste Woche die Türkei besuchen, um Gespräche über die Freigabe von Getreideexporten aus der Ukraine zu führen. Diese sind durch Moskaus Angriffskrieg ins Stocken geraten und sollen nun wieder aufgenommen werden, wie der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Dienstag bekanntgab.

Neuerlich Verhandlungen in der Türkei

In der Türkei sollen demnach “Gespräche über die Öffnung eines Sicherheitskorridors” geführt werden, damit die Ukrainer Getreide exportieren können. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin dem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan mitgeteilt, dass Moskau bereit sei, mit Ankara zusammenzuarbeiten, um die wegen des Konflikts blockierte Seeschifffahrt freizugeben.

Dutzende von Containerschiffen sind in ukrainischen Häfen blockiert, die von russischen Streitkräften umzingelt sind, was den Export von Weizen, Sonnenblumenöl und anderen Nahrungsmitteln sowie von Düngemitteln für die Ernte abwürgt.

Der Streit der beiden Präsidenten geht auch bei den Getreide-Exporten in die nächste RundeBildkomposition eXXpress.at

Die Schifffahrt im Schwarzen Meer wurde auch durch Minen behindert, die sowohl von russischen als auch von ukrainischen Streitkräften gelegt wurden. Das sieht der russische Verteidigungsminister Sergej Lawrow jedoch anders: Er richtete am Dienstag den Ukrainern sinngemäß aus, dass Russland Getreideexporte erlauben werde, dafür müssten die Ukrainer aber ihren eigenen Minengürtel im Schwarzen Meer entfernen.

Auch Mangott sieht Kehrtwende

Die Situation rund um die Getreideexporte nahm auch Russland-Experte Gerhard Mangott für einen Anlass zu einem Twitter-Beitrag, in dem er von einer russischen „Kehrtwende“ sprach. Er weist außerdem darauf hin, dass Lawrow als Bedingung nicht wie bisher die Aufhebung der Sanktionen forderte, sondern lediglich die Entfernung des Minen-Gürtels.