Der Raketen-Angriff auf das Zentrum der Stadt Kramatorsk (150.000 Einwohner) kam völlig überraschend: Mindestens eine russische 9,9 Meter lange Boden-Luft-Rakete vom Typ S-300 detonierte in einer gut besuchten Pizzeria in der City, die nur 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt ist.

Sofort startete ein Rettungseinsatz: Unter den Trümmern der eingestürzten Gebäude lagen Dutzende Zivilisten, 22 überlebten verletzt, drei Ukrainer starben.

Laut dem Berater des ukrainischen Präsidenten Anton Gerashenko ist unter den Toten ein Kind. Er berichtet, dass die Rettungskräfte am Abend nach weiteren unter den eingestürzten Gebäuden Verschütteten suchen. Gerashenko spricht von einem “Terror-Staat, der weiter Zivilisten terrorisiert”.

Chaos und Verzweiflung nur Minuten nach dem Einschlag der S-300-Raketen im Kramatorsk.

Raketenterror zum Jahrestag des Angriffs auf Einkaufszentrum

Der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj sagte, dass die russischen Streitkräfte mit S-300 Raketen auf das Gebäude gefeuert hätten – und zwar ausgerechnet am Jahrestag der Bombardierung von Krementschuk. Damals hatte die russische Armee ein Einkaufszentrum in der Stadt Krementschuk mit Ch-22 Anti-Schiffsraketen attackiert. Das Gebäude brannte aus und wurde vollständig zerstört. 22 Zivilisten starben bei dem Angriff, 59 wurden verletzt.

Selenskyj bat die internationale Gemeinschaft in seiner abendlichen Videoansprache eindringlich darum, alles zu unternehmen, um die Verantwortlichen für den neuerlichen Angriff zur Rechenschaft zu ziehen: “Dieser Terror beweist uns und der ganzen Welt immer wieder, dass Russland für all seine Taten nur eines verdient: Niederlage und Tribunal.”

Ein tief bewegendes Bild aus der Ukraine: die blutige Sitzgarnitur in der zerstörten Pizzeria.
In der Nacht suchten Helfer noch nach weiteren Verschütteten.
Der Rettungseinsatz im Kramatorsk.
Der Rettungseinsatz in der zerstörten Pizzeria.