In der Nähe der österreichischen Botschaft in Tel Aviv in Israel ist am Samstagnachmittag eine Rakete eingeschlagen. “Glücklicherweise ist das gesamte Team der Botschaft unverletzt geblieben”, sagte Botschafterin Hannah Liko. Laut Medienberichten wurde dabei mindestens ein Mensch getötet. Die Situation sei “extrem angespannt”, so Liko. Zuvor forderte sie auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: “Das muss sofort aufhören.”

Die Rakete sei in Ramat Gan bei Tel Aviv eingeschlagen, teilte Liko mit. Nach Angaben des Außenministeriums ist die Einschlagstelle 1,4 Kilometer von der österreichischen Botschaft entfernt.

Man halte sich streng an die vom israelischen Zivilschutz vorgegebenen Sicherheitsvorkehrungen. “Bei Raketenalarm haben wir in Tel Aviv 90 Sekunden Zeit, um einen Schutzraum aufzusuchen. Mitarbeiter der Botschaft, die in Tel Aviv wohnen, mussten allein in den letzten Tagen neun Mal einen Schutzraum aufsuchen, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen”, erklärte die Botschafterin. Dort müsse man mindestens zehn Minuten ausharren, manche Menschen würden aber sogar in den Schutzräumen übernachten. In der Botschaft selbst sei bis zu einer Entspannung der Lage nur ein Kernteam vor Ort, der Rest arbeite im Home Office.

Auf die Frage, ob eine neue Eskalation nur eine Frage der Zeit gewesen sei, antwortete Liko, dass sich zwar eine angespannte Situation diese Woche abgezeichnet habe, dass es zu einer “derartigen Eskalation kommen würde, war aber bis Montag nicht abzusehen”, betonte sie. “Aber dass die Hamas und andere terroristische Organisationen jederzeit auf Israel losschlagen können, hat bereits die Vergangenheit gezeigt. Die angespannte Situation war also weniger ein Grund, sondern vielmehr ein Vorwand”, so die Botschafterin zur APA.

Die israelische Luftwaffe setzte Samstagfrüh ihre Angriffe auf den Gazastreifen fort, während die radikal-islamische Hamas von dort den Süden Israels mit Raketen beschoss. Bis jetzt wurden mehr als 2300 Raketen auf Israel abgefeuert. (APA)