
Ralph Schöllhammer: Der Westliche Wunsch nach Selbstzerstörung
Der Untergang des Kapitalismus wird nicht durch ein überlegenes System herbeigeführt werden, sondern durch den Erfolg der kapitalistisch organisierten Wirtschaft selbst. Das rapide Ansteigen des Wohlstandes ermöglicht die Bildung einer intellektuellen Klasse, welche ihre Aufgabe primär in der Kritik am Kapitalismus findet und damit langfristig jenes System aus den Angeln hebt, welches ihre eigene Existenz zu verantworten hat. Man könnte es auch als eine Art kulturell-ökonomischen Suizid bezeichnen.
So beschreibt der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter den Niedergang der freien Marktwirtschat in seinem 1942 erschienen „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie.“ Schumpeter, der den intellektuellen Spagat schaffte, sowohl ein Verteidiger des Kapitalismus als auch ein Bewunderer von Karl Marx zu sein, erfasste früher als andere, dass wirtschaftlicher Erfolg kein Ersatz für spirituelle Erfüllung sein kann. Er ähnelt damit dem großen deutschen Soziologen Max Weber, welcher die kulturellen Wurzeln des Kapitalismus im Protestantismus findet, aber ebenfalls konstatiert, dass sich der Druck der wirtschaftlichen Rationalisierung, welcher dem Kapitalismus innewohnt, irgendwann gegen seinen spirituellen Ursprung wenden wird.
Kapitalismus als Wirtschaftssystem ist eine objektive Tatsache
Um eine Diskussion gleich vorweg zu beenden (und mich für exzessives name-dropping zu entschuldigen), die Überlegenheit des Kapitalismus als Wirtschaftssystem ist mehr eine objektive Tatsache als eine persönliche Meinung. In seiner Studie über die wirtschaftliche Entwicklung des globalen Südens und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zeigt Steven Radelet, dass die Anzahl von Entwicklungsländer, deren jährliches Wachstum über 2 % liegt, in den letzten Jahren von 21 auf über 71 Staaten angestiegen ist. Zwei Prozent scheinen nicht viel zu sein, bedeuten aber für Millionen von Menschen eine Verdoppelung ihres Einkommens und die damit verknüpften Zugänge zu besserer Bildung, Gesundheitssystemen und einer längeren Lebenserwartung. Ermöglicht wurde dieser Erfolg beinahe ausschließlich durch eine Liberalisierung der Wirtschaft, die nur leider nicht überall gleich erfolgreich verlaufen ist. Aber die Armut in einem Großteil Afrikas ist marxistisch geprägten Kleptokraten wie Zimbabwes Robert Mugabe zu „verdanken“, dem es gelungen ist, die Kornkammer Afrikas an den Rand einer permanenten Hungersnot zu führen. Auch in Lateinamerika war es weniger der westliche Imperialismus als eine katastrophale Wirtschaftspolitik, welche Venezuela von einem der reichsten in eines der ärmsten Länder des Kontinents verwandelte, welches mittlerweile mehr Flüchtlinge produziert hat als der Bürgerkrieg in Syrien.
Wahrscheinlich wäre auch die Entwicklungshilfe des Westens besser gewesen wenn in den Studentenzimmern statt Che Guevara und Ho Chi Minh Poster von Lee Kuan Yew (Singapurs erster Premierminister) oder Roh Tae-woo (Südkoreas erster demokratisch gewählter Präsident) hängen würden. 1965 war Singapur ökonomisch auf demselben Niveau wie Chile, Argentinien und Mexiko, Südkorea ungefähr gleich arm wie Ägypten. Heute sind die beiden asiatischen Staaten fast sechsmal so reich wie ihre damaligen ökonomischen Zwillinge. Überhaupt spricht man in postkolonialen Studiengruppen und antikapitalistischen Kolumnen nur äußerst ungern über Asien, da diese das eigene Weltbild zu sehr stören würden. Diese Ablehnung beruht übrigens auf Gegenseitigkeit, wie die Aussage eines ehemaligen Politikers Singapurs belegt: Dinge, die man in seinem Land nie akzeptieren würde, seien „Hippies und Kritik an multinationalen Unternehmen.“
Schumpeters Prognosen näher der Realität als jene von Marx
Womit wir wieder bei Schumpeter angelangt wären, dessen Prognosen wesentlich mehr mit der Realität gemein haben als jene des von ihm bewunderten Marx. Beinahe jede Kolumne eines Jakob Augstein oder einer Margarete Stokowski die sich den Systemwechsel herbeiwünschen bestätigen den Typus des wirtschaftlich wohlhabenden Intellektuellen, die aus lauter Langweile die Ursache des eigenen Wohlstandes zu Grabe tragen möchte. Ohne es zu wollen hat Schumpeter einen Art ideologischen Lackmustest entwickelt, der uns auch hilft viele der zeitgenössischen ideologischen Strömungen besser zu verstehen. Für ihn war es vor allem die kulturelle & spirituelle Obdachlosigkeit als Folge der Niedergangs der Religion welche zu neuen, kapitalismusfeindlichen Ideologien führen würde, welche dann den Platz des Religiösen einnehmen würden.
Klimabewegung erweist sich als religiös
Die moderne Klimabewegung beispielsweise erweist sich mittlerweile mehr als religiöse denn als wissenschaftliche Bewegung. Das bedeutet natürlich nicht, dass der Klimawandel kein wichtiges Thema sei, im Gegenteil, aber gerade wegen der Wichtigkeit sollte man das Feld vielleicht eher trockenen Wissenschaftlern wie William Nordhaus und weniger jugendlichen Aktivisten wie Luisa Neubauer oder Greta Thunberg überlassen. Wenn Neubauer über den Systemwechsel twittert, Fridays for Future das Ende des Kapitalismus herbeisehnt und die Auftritte Thunbergs immer mehr wie religiöse Messen aussehen, werde ich misstrauisch. Wenn der ehemalige Erzbischof von Canterbury, Sir Rowan Williams, Greta Thunberg dann auch noch zu einer von Gott gesandten Prophetin verklärt, greife ich zur Beruhigung zu Alexander Neubachers (immerhin SPIEGEL Redakteur) „Ökofimmel: Wie wir versuchen, die Welt zu retten – und was wir damit anrichten“ oder Michael Shellenbergers „Apocalypse Never: Why Environmental Alarmism Hurts Us All.“ Nordhaus und Shellenberg sind daran interessiert, wie man die Klimakrise realistisch lösen könnte – durch Anreize, Innovation und vor allem Wirtschaftswachstum, welches jene Technologien erst leistbar macht, welche die Klimakatastrophe verhindern könnten. Neubauer und Thunberg hingegen vertreten einen religiösen Absolutheitsanspruch, demzufolge nur kollektive Selbstgeißelung durch Wohlstandsverzicht die Lösung sein kann – ein primär technisches Problem wird hier in eine moralisch-religiöse Weltanschauung umgedeutet, in der es Heilige und Sünder gibt, die dementsprechend bestraft und belohnt werden müssen. Deshalb dürfen Klimaaktivisten auch weiterhin zu Luxusgipfeln nach Davos fliegen, während dem VW Arbeiter in Wolfsburg der Mallorca Urlaub verboten wird.
Klimabewegung als Ersatzreligion
Aber nicht nur die Klimabewegung zeigt Anzeichen, zu einer Art Ersatzreligion zu werden. Als im Sommer 2020 im Zuge der Ermordung von George Floyd weltweit Proteste ausbrachen, um gegen Polizeigewalt und Rassismus zu demonstrieren, war dies sicher in vielen Fällen von guten Intentionen geleitet. Wer sich jedoch näher mit den Zielen der offiziellen Black Lives Matter Bewegung auseinandersetzt, sollte sich einen gesunden Skeptizismus bewahren. Abgesehen von den üblichen marxistischen Strömungen, die sich in nahezu jeder westlichen Protestbewegung heutzutage finden (wie von Schumpeter erwartet), ist es fraglich, ob sich die Situation von Afroamerikanern dank BLM tatsächlich verbessert hat. Glenn Loury und Roland Fryer – beide selbst Afroamerikaner und Ökonomen an der Brown University und Harvard – belegen statistisch auf beeindruckenden Weise, dass weniger Polizei zu mehr Gewaltopfern in der schwarzen Bevölkerung führt. Die „Defund the Police“ Bewegung hat zu einer geringeren Polizeipräsenz in Problemvierteln geführt, mit der Folge, dass die Mordrate vielerorts um über 30 % angestiegen ist. Die Opfer dieser Morde sind größtenteils Afroamerikaner. 8.600 Schwarze wurden 2020 zu Mordopfer, ein Anstieg um über 1.000 im Vergleich zu 2019 (7.484). In Chicago sind 80 % der Opfer von Waffengewalt schwarz, in New York City 71 %. In 90 % der Fälle sind sowohl Opfer als auch Täter schwarz, aber diese Zahlen scheinen kaum jemanden zu kümmern. Die Wahrscheinlichkeit als Afroamerikaner durch eine Gewalttat ums Leben zu kommen ist 13-mal höher als die eines weißen Amerikaners. Laut der Datenbank der Washington Post wurden 2019 14 unbewaffnete Schwarze und 25 unbewaffnete Weiße von der Polizei erschossen. Ein Bruchteil der Gewalt, welche die afroamerikanische Bevölkerung ertragen muss ist Polizeigewalt, und die Wahrscheinlichkeit von einem Zivilisten erschossen zu werde ist 30-mal so hoch wie durch einen Polizisten.
Über 80 % der schwarzen Bevölkerung für erhöhte Polizeipräsenz
George Floyd ist mittlerweile ein Name, den man wahrscheinlich in jedem Haushalt kennt, aber wer kennt Davell Gardner, den 22 Monate alten Bube, der bei einem Bandenkrieg in Brooklyn erschossen wurde? Oder Secoriea Turner, ein achtjähriges Mädchen, das in Atlanta durch Waffengewalt ums Leben kam? Oder den elfjährigen Davon McNeal, der beim Feiern des 4. Juli in Washington DC bei einem sogenannten Drive-by-Shooting ermordet wurde. Dessen Großvater brachte die Situation auf den Punkt: „Schwarze Leben scheinen nur zu zählen, wenn ein Polizist eine schwarze Person erschießt.“ Über 80 % der schwarzen Bevölkerung wünschen sich laut Gallup Umfragen eine erhöhte Polizeipräsenz in ihren Wohngebieten, und in Minneapolis haben afroamerikanische NGOs die Stadt verklagt, weil diese die Polizeipräsenz in von mehrheitlich Schwarzen bewohnten Vierteln reduziert hat.
Ich habe ja den Verdacht, dass für viele das tatsächliche Leid der schwarzen Bevölkerung nur eine Projektionsfläche für die eigene Tugendhaftigkeit ist, genauso wie Demonstrationen gegen den Klimawandel kollektive „Virtue-Signaling“ Events geworden sind. Es ist übrigens eine äußerst arrogante Form des Rassismus, wenn mich schwarze Leben nur kümmern, wenn der Täter weiß ist.
Säße Nordhaus so oft bei Lanz wie Neubauer, würde man Intellektuelle wie Fryer und Loury in Europa besser kennen, hätte es Demonstrationen für die über 8.000 ermordeten Afroamerikaner gegeben, würde mein Urteil vielleicht anders ausfallen. Aber es bestätig sich zunehmend der Eindruck, dass Klimaaktivismus, BLM und andere kontemporäre Bewegungen weniger für die Sache an sich stehen, sondern als ideologischer Rammbock gegen die westliche, kapitalistische Zivilisation fungieren. Wir sehen das Gleiche in der europäischen Flüchtlingsdebatte: Würden uns die Menschen, die sich auf der Flucht befinden, tatsächlich am Herzen liegen, hätten sich jetzt schon Initiativen geformt, um den westlichen Militäreinsatz in Afghanistan zu verlängern, oder hätten sich für eine Intervention in Syrien starkgemacht, um allen Syrern Schutz zu gewähren und nicht nur denen die es nach Europa schaffen. Aber eine solche Intervention würde das Eingeständnis voraussetzen, dass es vielleicht besser wäre, wenn Syrien mehr wie Schweden und Afghanistan mehr wie Dänemark aussehen würde – aber in einer von Relativismus dominierten westlichen Welt wagt man es kaum noch, das Offensichtliche auszusprechen.
750 Millionen Menschen wollen Heimat verlassen
Laut einer Gallup Umfrage wollen mindestens 750 Millionen Menschen des globalen Südens ihre Heimatländer verlassen, weil man sich im Westen ein besseres Leben verspricht, gleichzeitig wagt es jedoch niemand zu fragen, weshalb das Leben im Westen denn besser sei. Die politisch Linke erklärt gerne, der moderne Wohlstand sei dem Kolonialismus geschuldet, weshalb offene Grenzen eine Art zeitversetzte Wiedergutmachung seien. Ich glaube auch, dass der Kolonialismus viel Schaden angerichtet hat, aber Länder wie Südkorea oder Singapur haben gezeigt, dass man auch mit einer Vergangenheit als Kolonie durchaus den Sprung ins 21. Jahrhundert schaffen kann – wenn man sich die bei vielen westlichen Intellektuellen so verhassten Werte zu Herzen nimmt. Die in den letzten Tagen bekannt gewordenen Tweets der neuen Sprecherin der deutschen Grünen Jugend bestätigen diesen Trend: Da wird mit Herzenslust über Weiße und Juden hergezogen, aber es regt sich kaum Widerstand in den Feuilletons. Sie sei noch jung gewesen, als sie das schrieb, hieß es zur Verteidigung aber niemanden fällt auf, dass ihre Äußerungen nur das wiedergeben, was der Jugend von der intellektuellen Klasse auf Schulen und Universitäten eingetrichtert wird.
"Kampf der Kulturen"
Samuel P. Huntington, der als Autor der „Kampf der Kulturen“ These Mitter der 90er zu globaler Bekanntheit kam, stellte fest, dass es unter westlichen Intellektuellen einen Trend gibt, sich gegen die eigene kulturelle Herkunft zu wenden und in einer Art Xenophilie alles Nicht-westliche zu überhöhen, und alles was sich unter „westlicher Zivilisation“ zusammenfassen lassen würde zu verdammen. Huntington dachte dabei vor allem an die Ideologie des Multikulturalismus, aber die „woke“ Bewegung trifft es wahrscheinlich besser. Der französische Philosoph Pascal Bruckner kommt in seinem Buch „Der Schuldkomplex: vom Nutzen und Nachteil der Geschichte für Europa“ zu einem ähnlichen Schluss: Der Westen leidet an einer Art pathologischer Selbsthass und ist auf der permanenten Suche nach Möglichkeiten, Buße für seine Vergangenheit zu leisten. Und dieser Wunsch nach historischer Abbitte führt dazu, jede Ideologie zu legitimieren, solange sie einen anti-westlichen Kern aufweist.
Doch darüber mehr in der nächsten Kolumne.
Ralph Schöllhammer ist Assistenzprofessor für Volkswirtschaftslehre und Internationale Beziehungen an der Webster Privatuniversität Wien. Auf Twitter unter @Raphfel sowie auf seinem Podcast “The Global Wire” kommentiert er regelmäßig das globale wirtschaftliche und politische Geschehen.
Kommentare
Sehr gute Analyse, der Mainstream fährt über solche dramatisch wahren Erkenntnisse drüber wie ein schwerer Panzer.
In Europa findet zur Zeit ein Krieg statt, Brüssel, das glaubt Europa zu präsentieren möchte die ca. 60 Mill. Menschen der Viśegrad-Länder in diese sehr gut geschilderte Mischung aus europäischen Selbsthass und Selbstaufgabe zerren.
In den Viśegrad-Ländern ist man aber gewitzt genug um Totalitarismen schon am Geruch zu erkennen und lehnt dankend ab.
Manchmal schreibe ich einfach nur Unsinn, um zu sehen, wer drauf rein fällt
😀
Was soll ich zu dieser großartigen – und vor allem zutreffenden – Analyse noch sagen? Es bleibt mir nur noch:
👍👍👍👍💖💖👍👍👍👍
Eine ausgezeichnete Analyse, der nichts hinzuzufügen ist!
Eine exzellente Analyse, die erschreckende Perspektiven eröffnet.
ein bürgerlicher VWLer – ein Hammer. Wäre auf öffentlichen Unis wie der marxistischen WU Wien undenkbar!!
Wer es sich heute leisten kann, schickt seinen Nachwuchs in Privatkindergärten, Privatschulen und weiter auf Privatuniversitäten. So ist sichergestellt, dass man von der allgemeinen Vertrottelung und Unterwerfung nach links verschont bleibt.
PS: Der bürgerlichen Gesellschaft droht Gefahr nicht von links oder rechts, sondern von der religiösen Sekte der Grünen.
LG 🌼
Sg. Herr Schöllhammer. .. Es gut zu hören, dass es Sie beruhigt, wenn sie sich der Lektüre Alexander Neubergers hingeben. Allerdings frage ich mich, was Herrn Neuberger als, Spiegel Redakteur und Volkswirt, für das Thema Klimawandel qualifizieren soll. Man kann auch vom Kopf in den Sand stecken ersticken. Vielleicht sollten sie doch auch manchmal zu einem Buch von renommierten Klimaforschern greifen. Ich kann das Buch von Frau Kromp Kolb – warum wir uns für die Rettung der Welt erwärmen sollten – empfehlen.
Haben Sie sich schon einmal mit der Veränderung der Sonneneinstrahlung auf unserer Hemisphäre beschäftigt? Nein, schade, da würden Sie vielleicht auch Zweifel hegen, ob die Erderwärmung allein auf den CO2 Ausstoß zurückzuführen ist. Nur 0,04% der Erdathmosphäre bestehen aus CO2!
Sie sagen es richtig. Obwohl sich die wissenschaftliche Evidenz deutlichst verdichtet hat, könnte man immer noch ZWEIFEL DARAN HEGEN, ob der CO2 Ausstoß tatsächlich eine so starke Auswirkung hat. Aber was wenn es doch so ist?
Wenn man ein vernünftiger Mensch ist und es gibt eine Hurricanwarnung, dann lässt man seine Familie auch dann evakuieren, wenn die Wahrscheinlichkeit auch nur 0,5 Prozent wäre, dass jemand dabei zu Schaden kommt. Genau so sollte man beim Klimawandel handeln. Es gibt irreversible Kipppunkte, wie etwa das Auftauen des sibirischen Permafrostes mit Freisetzung von Methan. In Sibirien war gerade diesen Sommer eine Hitzewelle unbekannten Ausmaßes! Es geht um die Lebensqualität zukünftiger Generationen und da sind riskante Experimente fehl am Platz.
Südkorea war noch vor 50 Jahren ein Entwicklungsland. Heute kommt Hochtechnologie entweder aus Südkorea, Japan oder USA.
Und Bananen kommen aus Kuba und Venezuela.
Tipp: Den linken antikapitalistischen Gleichmacher*:innen ihre Handys aus Südkorea, Laptops aus Japan und Software aus den USA wegnehmen,
und sie haben genau das, was sie sich so sehr erträumen:
Eine bunte neue Welt unterm bunten Regenbogenland und Bananen für alle!
Cappuccino für alle! ☕ ☕
Also heute hat sich der “Herr Professor” wieder selbst überboten, solche tiefsinnigen Ausführungen erinnern an die Club´s 2 in den 1970/80 Jahre im ORF mit Paul Watzlawick, Erwin Ringel, Konrad Lorenz, Franz Kreuzer und vielen anderen hochgebildeten Philosophen, Journalisten und Wissenschafter.
ja, der westliche Selbsthass ist evident. Er ist äußerst vielschichtig und wird von der Wiege bis zur Bahre mehr oder weniger subtil jedenfalls aber permanent in allen Lebensbereichen transportiert.
Nehmen wir zB eine vordergründig unverdächtige Naturrevue wie etwa “Universum” und betrachten sie dahingehend kritisch, so erkennen wir sogleich die Kernbotschaft, die nicht etwa die Vermittlung der Naturschönheiten darstellt, sondern stets versucht herauszuarbeiten, der Mensch sei a) nicht Teil der Natur, indem fortwährend von dem (westlich zivilisierten) Menschen – im Gegensatz zur Natur – gesprochen wird und b) erfahren wir laufend, was nicht alles durch seine Schuld, durch seine übergroße Schuld gefährdet sei.
Soweit geht die totale Verblödung, dass die derart herangebildeten weder Fleich noch tierische Produkte essen wollen, um ihre Schuld zu sühnen – dafür sind sie aber begierig Beutegreifer wie etwa Wölfe unter strengem Schutz massiv zu vermehren….
Diese infantile Entrückung, Realitätsentfernung, totale Vereinfachung und Fokussierung auf vermeintlich vom System unterdrückte Außenseiter erleben wir in allen Lebensbereichen – Natur und Raubtiere siehe oben, inklusive Schulmodelle, die Lehrer und nicht-verhaltensgestörte Schüler zur Verzweiflung bringen, illegale Migranten, Berufsversager mit Vollversorgung, Schwerstkriminelle bzw zu Resozialisierende…. usw usf… das System ist analog und wird bereits den Jüngsten – mehr oder minder subtil zB im TV – als moralisch wertvoll und die wahre Lebenshaltung vermittelt.
Die Überhöhung von Außenseitern, Versagern, Kriminellen, Geächteten führt zwangsläufig zu einer kritischen Hin- bzw Abwendung von “der Konvention” und voila…. aber wen wundert das? Praktisch alle einschlägigen Medien, die nicht vom Verfassungsschutz als “rechtsextrem” eingestuft und beobachtet werden (das passiert nämlich allen anderen) beten uns genau diese Essenz von Kindesbeinen an vor. Das fällt nur deshalb nicht mehr massiv auf, weil wir uns so sehr dran gewöhnt haben ….
Auch Religionen, die sich ins Staatsgefüge einmischen, sind ein großes Übel.
Ein noch größeres Übel sind Kommentare, die ihr eigenes Zerrbild von Religion vor sich hertragen.
@ Rosebud Religion im europäischen Sinne ist ein inneres Korsett, das es einem anderen sehr schwer macht, einen selbst zu manipulieren, sozusagen “Ersatz-Gott” zu spielen. Familie im größeren Sinne ist eine soziale Absicherung, durch welche man nicht von anderen sozial/fianziell abhängig wird. Beides ist in Österreich tot, an Stelle dessen trat der “Ersatz Gott” SOZIALSTAAT . Finden Sie das gut ?
Wenn spirituelle und ökonomische Bedürfnisse nicht harmonieren, kommt es zur Schizophrenie. Und das ist bekanntlich krank. Womöglich bedarf es einer Religion, der zufolge Wohlstand durch Fleiß keine Sünde ist.
“… der zufolge Wohlstand durch Fleiß keine Sünde ist.” Den Calvinismus etwa?
Dann wäre Wohlstand ein Beleg für Gottgefälligkeit und falsch, ebenso wie Armut kein Beleg dafür ist. Es geht wohl weniger um das Sein und mehr um das Tun hinsichtlich des Vermögens.
Haha, Afrika hat eh wie Dönemark oder Schweden ausgesehen. Aber das war vor der Entkolonialisierung.
Chapeau – als Vielleser unterschiedlichst politisch orientierter Medien gehören die Kommentare von Ralph Schöllhammer & auch Bernhard Heinzlmaier mMn. zum Besten, das ideologieresisenter, klarer & pragmatischer österr. Journalismus (weit außerhalb der schon so öden Haltungs- & Erziehungs-Journalismus-Blase) derzeit zu bieten hat. Danke dafür & weiter so, bitte.