
Ralph Schöllhammer: Ein Kontinent am Abdanken
Wir haben in Österreich und Europa vergessen, dass wir als Zivilisation auf dem kulturellen Kapital vergangener Generationen aufbauen, und unser heutiger Wohlstand weniger auf unseren kontemporären Leistungen als auf jenen der vorangegangenen Generationen beruht. Aber wie lange wird das noch möglich sein?
Anfang dieser Woche twitterte ein Redakteur des Standard, „im Pisa-Ranking nicht vorne zu sein, ist jedenfalls einmal kein schlechtes Zeugnis für das Schulsystem eines Landes.“ Die Top Performer der PISA Studie von 2018 sind China, Singapur, Estland, Japan und Südkorea – was zeigt, dass mit Ausnahme des kleinen baltischen Staates Asien bei der Schulbildung die Nase vorne hat. Österreichs Schüler finden sich im unteren Mittelfeld, und das sei kein Grund zur Sorge, da ja die heimischen Kinder glücklicher seien als ihre unter massivem Leistungsdruck stehenden Kommilitonen in Fernost.
Die österreichische Einstellung zum Bildungssystem erinnert ein bisschen an einen Betrunkenen dem im Glücksgefühl des Rausches nicht klar ist, dass irgendwann der Kater folgt. Ein Dauerrausch mag vergnüglich klingen, aber besonders produktiv ist er langfristig nicht. Ich will damit nicht sagen, dass mir das Wohlfühlen von Kindern nicht am Herzen liegt, aber ich mache mir Sorgen, dass dieser Fokus uns immer weiter im Wettbewerb mit Asien zurückfallen lässt. Die Idee, dass der Wohlstand, den wir heute genießen eine Art Geburtsrecht sei und der Rest der Welt nur die materiellen Güter produzieren wird, die wir dann konsumieren ist fatal. Und wenn wir unseren Lebensstandard halten wollen wird es auch eine kollektive Anstrengung benötigen und nicht nur den Wunsch, sich möglichst wohl zu fühlen. Wer es sich in der Gegenwart bequem machen möchte, wird von der Zukunft überrollt werden.
Hollywood sieht China mittlerweile als wichtigeren Markt als Europa
In China erinnert man sich noch gut an den Besuch einer britischen Delegation von 1792 die mit allerhand europäischen Innovationen am Hof von Kaiser Qianlong auftauchte. Man habe keinen Bedarf am Schnickschnack des Westens ließ der Kaiser die Briten wissen und schickte sie wieder nach Hause. China sollte diese Arroganz bereuen, als die Europäer knapp 50 Jahre später nicht mit Teleskopen, sondern mit Kanonenbooten zurückkehrten. Im ersten Opiumkrieg 1839 demütigten und beendeten europäische Waffen das chinesische Selbstverständnis als global dominierendes Reich der Mitte. Über den Niedergang Chinas sind viele Bücher geschrieben worden, doch alle kommen zu dem Schluss, dass das Hauptproblem eine innere Stagnation war, die das ganze Land erfasst hat. Statt sich zu modernisieren, fixierte das kaiserliche Bildungssystem auf Etiquette und Konfuzius, während die Europäer den modernen Nationalstaat entwarfen. Im Peking des 21. Jahrhunderts setzt man alles daran, diesen Fehler nicht zu wiederholen. So wie in Taiwan, Singapur und Südkorea setzt man auf ein Schulsystem, welches sicherstellen soll, dass dem Staat die besten Köpfe zur Verfügung stehen. Während in Österreich es mittlerweile eine Ausnahmeerscheinung ist, wenn ein führender Politiker ein Studium nicht nur begonnen sondern auch abgeschlossen hat, sind von den Mitgliedern des Politbüros unter Xi Jinping ein Großteil fertig ausgebildete Ingenieure oder Techniker.
Aber nicht nur in Asien, sondern auch außerhalb macht sich diese Mentalität bemerkbar. Asiatische Studenten an westlichen Universitäten zählen zu den Top-Performern, und machen sich über den geringeren Leistungsdruck im Vergleich zu den Institutionen in ihren Heimatländern lustig. Und bevor jetzt der Einwand kommt, diese Studenten würden nur gute Mathematiker sein aber wir Europäer seien ja so unendlich kreativ: Das mag vor 100 Jahren noch gestimmt haben, aber auch in der Kunst- und Kulturszene holt man im Osten auf. Hollywood sieht China mittlerweile als wichtigeren Markt als Europa, und Südkorea hat eine Filmindustrie, die mit Europa leicht mithalten kann – egal ob Filme („Parasite“) oder Serien („Squid Game“).
Wir haben in Österreich und Europa vergessen, dass wir als Zivilisation auf dem kulturellen Kapital vergangener Generationen aufbauen, und unser heutiger Wohlstand weniger auf unseren kontemporären Leistungen als auf jenen der vorangegangenen Generationen beruht. Aber wie lange wird das noch möglich sein? Auf die Frage, wie er bankrottgegangen sei antwortet ein fiktiver Charakter in Ernest Hemingways „The Sun also Rises“ folgendermaßen: „Auf zweierlei Weise, erst schleichend und dann plötzlich“. Eine Zivilisation die sowohl moralisch als auch wirtschaftlich über ihre Verhältnisse lebt, kann keinen permanenten globalen Führungsanspruch reklamieren, und irgendwann wird sich das auch im sinkenden Wohlstand der Bevölkerung widerspiegeln. Wie das Handelsblatt berichtet, hat sich der Anteil Deutschlands an den weltweit exportierten Hightech-Waren seit 1990 nahezu halbiert – der von China jedoch dementsprechend zugenommen. Im Hightech Bereich dominiert mit den USA im Moment noch ein westlicher Staat, aber auch das muss nicht ewig anhalten. Wenn nach der Produktion auch die Innovation Richtung China abwandern sollte, werden europäische durch chinesische Konzerne ersetzt werden und dann wird auch die Wertschöpfung vermehrt in Asien und nicht mehr in Europa stattfinden.
Mit dem kommenden Wohlstandsverlust kommt auch der langsame Abstieg in die geopolitische Bedeutungslosigkeit: Während des Schreibens dieser Zeilen verhandeln Russland und die USA über die zukünftige Sicherheitsarchitektur Europas, und praktisch kein einziger Vertreter der EU ist an diesen Gesprächen beteiligt.
Gleichzeitig bereitet man sich in Teilen Europas mit stoischer Ruhe auf einen möglichen Blackout vor, der Annahme, dass aufgrund der katastrophalen Energiepolitik der letzten Jahre kurzfristig der Strom auch für längere Zeit ausfallen könnte. So wie es in Kabul eben nur zu bestimmten Zeiten eine verlässliche Stromversorgung gibt, wäre es dann auch in Wien und Berlin. Von der ersten Kernspaltung am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin 1938 in den Blackout 2022. Oder wie Hemingway sagen würde, der Abstieg kam zuerst schleichend, dann plötzlich.
Wir brauchen ein Schulsystem, das den Leistungsgedanken wieder forciert
Der aufmerksame Leser fragt sich wahrscheinlich, was das Abschneiden bei der PISA Studie mit Geopolitik zu tun hat. Die Antwort darauf liefert Arthur Wellesley, besser bekannt als der 1. Duke of Wellington und Bezwinger Napoleons in der Schlacht bei Waterloo 1815: „Die Schlacht von Waterloo wurde auf den Spielfeldern von Eton entschieden.“ Was Wellington damit meinte, war dass das britische Schulsystem (mit dem Internat Eton als Beispiel) jene Werte vermittelte, welche den militärischen Erfolg über Napoleon erst möglich gemacht haben. Doch welche Werte vermitteln wir in unseren Schulen heute?
Die europäische Bildungspolitik des 18. und 19. Jahrhunderts wird in der heutzutage üblichen Ideologisierung der Geschichte gerne als imperialistisch, nationalistisch und proto-faschistisch abgetan, aber gleichzeitig genießen wir alle noch die Ergebnisse ebendieser Politik. Das im Niedergang befindliche humboldtsche Bildungsideal mit seiner Betonung des autonomen Individuums und einer ungezügelten Neugierde gegenüber der Welt war Europas Geheimwaffe im Kampf um die globale Vorherrschaft. Man vergisst es gerne, aber neben den unbestreitbaren Schattenseiten waren die europäischen Imperien nicht nur Zerstörer, sondern durchaus auch Bewahrer. Es waren die Europäer, denen es gelang, die Hieroglyphen zu übersetzen und es war in den europäischen Metropolen wo Institute gegründet wurden, welche sich zu 100% der Erforschung nicht-europäischer Kulturen widmeten. Der britische Historiker Niall Ferguson beschreibt in seinem Buch „Der Westen und der Rest der Welt: Die Geschichte vom Wettstreit der Kulturen“ auf kompakte Art und Weise, wie es insbesondere der Zugang zu Bildung und Wissenschaft war, welcher die Europäer von einem Hinterwäldlertum im 15. Jahrhundert innerhalb von 300 Jahren an die Weltspitze katapultierte. Wie Ferguson ebenfalls richtig anmerkt, nichts von alledem hat mit Rasse oder Genetik zu tun, sondern mit Ideen welche von jeder Gesellschaft wie eine App „downloadbar“ sind. Und exakt das passiert in Asien: Von der Meiji Restauration in Japan 1868 über die Unabhängigkeit Singapurs 1959 bis zum modernen China imitieren und verbessern nicht-westliche Staaten ursprünglich westliche Ideen – inklusive katastrophaler Ideen wie jener des Kommunismus. Während in den europäischen (und auch US-amerikanischen) Schulen die kommende Generation mit einer Art Dauerschuldkomplex bezüglich der eigenen Geschichte indoktriniert wird, lehrt man außerhalb des Westens mit westlichen Methoden – und befindet sich zunehmend auf der Überholspur.
Eine der häufigsten Antworten auf den Tweet des oben erwähnten Redakteurs war, dass es besser sei, glückliche als kluge Kinder in den Schulen zu haben. Ich kann dieser Idee emotional einiges abgewinnen, aber nachhaltig ist sie nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob unsere Schüler wirklich glücklicher sind. Die von den Medien gehypte „Fridays-For-Future“ Bewegung mit ihren Schülerstreiks (eigentlich eine Form der Bildungsvermeidung) ist mittlerweile mehr eine sektenartige Massenpsychose, welche immer mehr junge Menschen in eine von Klimaängsten getriebene Depression stürzt. Kombiniert mit zwei Jahren Coronapolitik und Schullockdowns wird hier die Zukunft einer ganzen Generation verspielt, und deren Glück wird mit sinkenden Berufschancen auch nicht zunehmen.
In den letzten beiden Jahren wurden im Zuge der Coronakrise die Schulanforderungen immer weiter zurückgeschraubt und das Leistungsniveau weiter nach unten nivelliert. Statt jetzt eine massive Schul- und Universitätsreform durchzuführen, bei der die unsäglich langen Ferien und intellektuellen Leerläufe abgeschafft werden, bleibt alles wie es ist. Der Arbeitsminister beklagt einen drohenden Mangel an Fachkräften und die heimischen Unternehmen vom Banken- bis in den Industriesektor beklagen, dass unter den Bewerbern für offene Stellen ein Großteil unfähig ist, sich in Wort und Schrift kohärent auszudrücken aber dennoch unrealistische Erwartungen hat, was Arbeitszeit und Entlohnung betrifft. Gleichzeitig äußert die Politik den Wunsch, mehr und mehr Menschen an die Universitäten zu schicken, um dort die Bildungsdefizite der Schulen auszugleichen. Das kann nicht funktionieren und hier braucht es ein fundamentales Umdenken.
Es sollte kein Grund zur Schande sein, Schulen und Universitäten als Eliteschmieden für die Zukunft zu sehen, und es sollte ein Grund sein, stolz zu sein, wenn das Ausbildungssystem neben Universitätsabsolventen auch hervorragende Facharbeiter und Handwerker hervorbringt. Dafür benötig es aber ein Schulsystem, das den Leistungsgedanken wieder forciert und nicht unterdrückt und ein Gesellschaftsbild, in dem die Lehre den gleichen sozialen Status genießt wie das Absolvieren eines Studiums.
Die linken Träume sind widersprüchlich
Um es brutal zu sagen, es ist nicht die Aufgabe der Schule, jemanden glücklich zu machen, sondern unseren Kindern die Werkzeuge in die Hand zu geben, um ihres eigenen Glückes Schmied zu sein. Die in Österreich um sich greifende Idee, dass ein glückliches Leben in erster Linie aus wenig Arbeit, viel Urlaub und am besten einem staatlichen Einkommen besteht, mag auf den ersten Blick verführerisch erscheinen, ist aber voller innerer Widersprüche. Der Österreichische Gewerkschaftsbund und ähnliche Organisationen machen Stimmung für die 4 Tage Woche, weil nur mindestens drei freie Tage die volle Entfaltung unseres sozialen und kreativen Potentials ermöglichen würden. Die unterschwellige Arroganz und die historische Vergessenheit solcher Forderungen sind verblüffend. Offensichtlich geht man beim ÖGB und anderen davon aus, dass es keinen globalen Wettbewerb gibt, und wenn uns die asiatischen Staaten überholen, keine Konsequenzen für unsere Wirtschaft zu erwarten sind. Wir könnten auch gleich die 2 Tage Woche einführen und Jeff Bezos und Dietrich Mateschitz enteignen, um das zu finanzieren – letzteres ist ja schon länger der heimliche Traum links der Mitte. So könnte man ein paar Jahre länger weiterwursteln, bis man ganz Europa zu einem Hallstatt für reiche Chinesen gemacht hat. Schön anzusehen, aber letzten Endes nur eine Fassade vergangener Größe hinter der nichts mehr erfunden, produziert, oder gearbeitet wird.
Ralph Schöllhammer ist Assistenzprofessor für Volkswirtschaftslehre und Internationale Beziehungen an der Webster Privatuniversität Wien. Auf Twitter unter @Raphfel sowie auf seinem Podcast “The Global Wire” kommentiert er regelmäßig das globale wirtschaftliche und politische Geschehen.
Kommentare
100 Milliarden kannst jährlich ins ohnehin teuerste Bildungssystem auf dieser Welt investieren, dennoch wird Österreich zum Schlusslicht gehören. Warum ?, das ist leicht erklärt. Wenn man unentwegt unkontrolliert Leute ins Land lässt, die kaum Bildung in ihrer Heimat haben erfahren, die sollen dann in kurzer Zeit ein Mindestniveau erreichen. Sozialromantiker von Rot, Grün und Neos glauben aber das. Schon der unfähige Werner Faymann, BK und einer von der SPÖ hat stets im Fernsehen folgenden Satz unzählige Male wiederholt. “BILDUNG, BILDUNG, BILDUNG hoch 10” und Dumme haben dem zugenickt. Offensichtlich haben viele vergessen, dass in der SPÖ auch Funktionäre sitzen, die einen geringeren Bildungsstatus haben. Auch das Bubi Wiederkehr von den Neos nimmt sich diesem Sprachgebrauch an und sagt: “BILDUNG, BILDUNG, BILDUNG hoch 10”, sei der Schlüssel zum Erfolg. Stimmt nur teilweise. Du kannst ein Hirn haben wie Albert Einstein, dennoch kann es passieren, dass du mit 50 Jahren gekündigt wirst und wenn überhaupt, wird deine neue Firma sicherlich nicht deine Erfahrung bezahlen. Da ist es besser, du gehst zu den Sozialisten und bist ein braver Parteisoldat, denn dann hast ausgesorgt.
“Bildung & Anstand sollte man haben !
Wer darf verzichtet,
auf den können wir auch verzichten!”,
sagte meine Oma !
Hervorragende Analyse, ergänzt um gute und wichtige Gedanken der Poster. Wir könnten sofort damit beginnen gegenzusteuern und diesmal könnten uns wir einiges im Osten abschauen. Man müsste nur wollen …
Guter Kommentar, auch wenn dies nichts Neues ist, siehe Gunnar Heinsohn, Wettkampf um die Klugen.
Nicht einmal die Ignoranz des Standards, der Leibpostille des linksgrünen Schnöselmilieus zu diesem Thema überrascht.
Tip für den Autor: wenn er die grundlegendsten Regeln der Interpunktion beachten würde, anstatt sie permanent zu ignorieren, wären seine Kommentare zum Thema Bildung glaubwürdiger.
Oder will er uns damit nur den lebenden Beweis dafür liefern, wie rasant das Bildungsniveau gesunken ist: was sogar einem Hauptschüler vor einer Generation noch ein glattes Nichtgenügend eingetragen hätte, gereicht offensichtlich heutzutage dem Assistenzprofessor einer “Universität” zur Ehre…
Top Kommentar.
Aber in Zeiten, in denen sich alle aus Kostengründen auf die Sprachsoftware als Korrektor und Layouter verlassen müssen, ist hier wohl Milde angesagt.
“Wohlstand weniger auf unseren kontemporären Leistungen als auf jenen der vorangegangenen Generationen beruht. ”
Nein, falsch. Unser Wohlstand beruht auf 400 jähriger Ausbeutung, Ermorderung und Unterdrückung anderer Völker – Sichtwort: Kolonialismus & Imperialismus. Das hat die Welt nicht vergessen, deswegen hassen uns alle 🙂
Worauf basiert Ihre Behauptung?
Ich war beruflich in internationalen Projekten sehr viel unterwegs und in vielen Gesprächen mit Menschen zumindest der Mittelschicht in GUS, Nord- und Südamerika, Nordafrika, Mittlerem Osten. Auf (historisch oder anders bedingten) Hass auf uns Europäer bin ich da nicht gestoßen.
Allerdings in vielen Fällen auf Interesse an fairer Zusammenarbeit mit technologisch hochstehenden Exportländern.
Mein Eindruck ist, dass die, die Europa am meisten hassen, eine kleine, aber laute Minderheit von sogenannten “Europäern” sind.
Achja, dann frag doch mal die Völker, deren Kultur in europäischen Museen vor sich hingammelt. Oder frag mal die Hereros. Oder frag mal die indigenen Völker Südamerikas. Oder frag mal….
Keep cool, bitte sehr. Hans Dieter hat das sicher ironisch gemeint, anders könnte man es sich nicht erklären eine solche Weltsicht zu verbreiten bzw. zu vertreten?
Und wenn schon. Laut Darwin gilt “Überleben der Fähigsten”. Wenn allerdings in Europa durch Leistungsfeindlichkeit und auch Massenzuwanderung das Niveau immer mehr absinkt, droht uns zumindest wirtschaftlich ein Schicksal wie den amerikanischen Ureinwohnern, wenn uns die fähigen Asiaten überrollen. Das haben uns dann aber die linken Leistungsverweigerer selber eingebrockt.
Seit 1945 werden Generationen von Schulkindern mit der Erbschuld konfrontiert und indoktriniert. Leider bedeutet das auch, ja nicht Vaterlandsliebe zeigen, nur nicht aufmucken, sich immer schön politisch korrekt verhalten und in den letzten Jahren, nur nicht an der EU zweifeln. Das Selberdenken wurde weitgehend abtrainiert und als Eltern steht man oft auf verlorenem Posten. Die Ganztagsschulen prägen immer mehr das Bild der schulischen Erziehung, denn von Bildung möchte ich hier erst gar nicht sprechen. Dass gerade in diesen Schulformen der Einfluss der Eltern maximal reduziert wird und Vieles auf eine politische Weltsicht hinausläuft, die den Werten der Eltern widerspricht, ist leider auch eine Tatsache. Lernfreudige, an Bildung interessierte Kinder werden dadurch kaum entstehen. Meine Meinung: der Zug ist leider abgefahren, denn welche Regierung traut sich wirklich tiefgreifende Änderungen vorzunehmen. Intrigen und Verleumdungen sind ihr gewiss und ein Musterbeispiel dafür durften wir in den letzten Monaten miterleben. Auf Gesamteuropa bezogen, Hochkulturen kommen und vergehen!
Dieser weitblickende Kommentar sollte als Pflichtlektüre in unseren Schulen vorliegen.
Ausgezeichneter und intellektuell hoch stehender Kommentar! Besser kann es kaum mehr gesagt werden.
Einmal mehr – ich danke wem auch immer für die Gnade der früheren Geburt und dadurch nicht auf diese jetztige Kinder-Generation angewiesen zu sein.
Die Gnade der frühen Geburt… oder wie es bei uns unter 40-jährigen heißt: Die, die die Karre gegen die Wand gefahren haben aber immer noch fest der Überzeugung sind, sie können fahren. Boomer, I love it.
Hervorragende Analyse !
Sebastian Kurz, der die Leistung wieder in den Vordergrund bringen wollte, war auch deshalb ein Feindbild der Linken.
die Wurzel allen Übels ist die sozialkommunistische Gleichmacherei. Verrücktheiten wie Gesamtschule und keine Noten führen zwangsläufig dazu, dass sich – in Kombination mit der Sprache, Kultur und Umgangsformen nicht mächtigen Mihigru-Kindern in Massen – die Schulklassen und das Anforderungsniveau nach unten nivellieren.
Leider steckt in dem Artikel allzu viel Wahres, das aber polit-medial konsequent ignoriert wird und für dessen Aussprechen man in der Regel diskreditiert wird.
Die Sache ist völlig klar:
– ohne ausreichend eigene Kinder, welche auf Leistungserbringung hin erzogen werden und diese im Leben dann auch erbringen,
– mit Zuzüglern, die nicht als Leistungserbringer kommen, sondern – aufgrund einer nur als verrückt zu bezeichnenden Geisteshaltung – von der bestehenden Gesellschaft mit Leistungen geradezu überschüttet werden, und zwar ohne Einfordern von Gegenleistung, und in ihrer Mehrheit dauerhaft Leistungsempfänger bleiben werden (siehe die Grafik hier im Exxpress zu den Leistungsbilanzen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in Dänemark)
– mit einen Drang der jungen Menschen hin zu Ausbildungszweigen und Studienrichtungen, wo klar vorgezeichnet ist, dass die Absolventen keine wirtschaftliche Wertschöpfung erbringen werden, sondern im Gegenteil, öffentliches Vermögen konsumieren oder sogar beitragen werden, öffentliches Vermögen umso schneller auszugeben
– mit einer öffentlichen Verwaltung, die Investitionen nicht von Konsumausgaben unterscheiden kann (man denke an die Schilder auf öffentlichen Spielplätzen “hier investiert Niederösterreich” etc.)
ist für uns alle massiver Wohlstandsverlust unvermeidbar.
Aktuell wird unser SCHEINBARER Wohlstand noch durch eine Schuldenorgie finanziert, ein Spiel mit absehbarem Ende.
Ich befürchte, sehr viele, die sich heute auf “Wohlfühlen” konzentrieren, werden ein unangenehmes Erwachen haben.
Die Conclusio des Kommentars “wir brauchen ein leistungsorientiertes Schulsystem” ist zweifellos richtig, aber nicht komplett:
– wir brauchen eine leistungsfördernde Erziehung in der Familie, Anreize und echte Kritik statt falsches Lob
– wir brauchen eine leistungsfördernde Schule statt ein wischi-waschi-Hauptsache-keiner-ist-überfordert-Schulsystem
– ebenso an den Universitäten, man muss eine klare Differenzierung machen hinsichtlich auf wirtschaftliche Berufe ausgerichtete Studien (MINT, Jus, Medizin, Betriebswirtschaft) und Fächer, wo für die Absolventen kein produktives Erwerbsleben oder “Erwerbsleben” auf Gesellschaftskosten absehbar ist, zB mit unterschiedlichen akademischen Graden oder mit echten steuernden Studiengebühren.
– und last but not least braucht man eine leistungsfördernde und leistungsanerkennende Unternehmenskultur. Jeder, der (wie ich) schon Jahrzehnte im Arbeitsleben steht und den Wandel des Begriffs “Unternehmensführungen” erlebt hat, weiß, was das bedeutet.
Das sind lauter “no-na” Aussagen. Die große Frage ist, wie wir diese “no-na” bekommen.
Leider: mit heutiger Politik und Medien nicht.
Das Ergebnis “Linker Staatswirtschaft”, die allmählich den freien Markt komplett verdrängt, weil die produktiven Kräfte immer weniger Anreize haben ihren Tätigkeiten nachzugehen….Genderforscher statt Handwerker, Anwälte und Steuerberater statt Ingenieure, Politikwissenschaftler statt Chemiker, Corona Masken Polizei statt schlagkräftiger Landesverteidigung, Toiletten für das 7. Geschlecht statt Straßen, Flughäfen und Bahnlinien usw.. China wird es freuen.
An erster Stelle sind die Eltern gefragt, ihren Kindern zu lehren, dass es eine Entlohnung erst nach einer erbrachten Leistung gibt.
Der innere Drang und die notwendige Neugier zur geistigen Reifung der Kinder wird untergraben, wenn sie überschüttet werden mit Geschenken und Gütern.
Die jungen Erwachsen setzen diesen anerzogenen Konsum fort und fordern ihn auch in Form von Demonstrationen und Aufmärschen vehement ein.
Und was macht die Politik, sie macht sich diese Bewegung zunutze, indem Wahl-Slogan wie “Hol dir was dir zusteht” oder eine Prämie für`s Impfen geboten wird.
Wir haben leider keinen Politiker mehr, der darauf aufmerksam macht, dass zuerst in den Topf eingezahlt werden muss bevor man etwas heraus nimmt.
Wie lange wird das Verschleiern um die Pensionen noch möglich sein?
Nur die erbrachte Leistung führt zum Erfolg beim Einzelnen wie auch im Staat.
Habe heute den Satz gelesen:
Reiche machen es sich schwer und haben es leicht, Arme machen es sich leicht und haben es schwer.
Soll keiner sagen, das hätten wir nicht gewußt. Thilo Sarrazin wurde vor Jahren für sein Buch “Deutschland schafft sich ab” wütend attackiert – er war da wohl zu nahe an der Wahrheit. Quod erat demonstrandum.
Europa geht den Bach runter, das ist aus meiner Sicht nicht mehr aufzuhalten.
Im deutschen Pflichtschulen gibt es schon deshalb kein Leistungssystem mehr, weil dann 90% der Neubürger***innen zu keinem Schulabschluss kommen würden. In den höheren Schulen u Universitäten wurde dieses System erfolgreich übernommen.
Um ja keine Migranten aus musl. Ländern/Entwicklungsländern zurückzulassen, wird in Deutschland (aber auch schon in Österreich) alles nach unten nivelliert, in China hingegen alles nach oben.
Die Übernahme der 68er ist ein voller Erfolg, alles nur noch zweitklassig in dem Land von Einstein, Planck, Humboldt und Kant, das einst die meisten Nobelpreisträger hervorbrachte.
Und die Deutsch*innen sind auch noch stolz darauf. Woke u Gender ist heute wichtiger als Ingenieur- und Naturwissenschaften. Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Genderforscher*innen & Gender-Lehrstühle als im Annalena-Deutschland.
LG 🌼
PS: Annalena, die selbsternannte Völkerrechtlerin, ist nur eine schlecht gelungene Karikatur der 68er … und Merkel die Rache von Honecker.
Es gibt eine grundlegende Gesetzmäßigkeit, die lautet, alles was man gut kann macht Spaß, alles was man schlecht kann, ist eine Qual. Ich fing als Dreißigjähriger an, Mountainbike zu fahren. Am Anfang war es eine entsetzliche Quälerei, doch es wurde immer schöner. Aber schon in der Schule habe ich erkannt, dass Fächer, in denen man schlecht ist, plötzlich interessant und spannend werden, wenn man den Stoff beherrscht und damit umgehen kann. Dasselbe gilt für Studium und Beruf. Es ist mühsam und unerquicklich, ein Stümper zu sein. Mit einer Herabsetzung der Leistungsanforderungen unter das Niveau einer Person macht man niemanden glücklich. Passivität und Drogenkonsum, Rowdytum und riskantes Verhalten nicht nur im Straßenverkehr funktionieren als Ersatzbefriedigung. Der Mensch besitzt Funktionslust und ein Bedürfnis nach Leistung, das durch Randale im Fußballstadion nicht erfüllt werden kann!
.. als Unternehmerfamilie mit 4 Kindern bringt mich das zum Nachdenken…man will “Alles ” Positive” für die eigenen Kinder : Lebensfreude, Familie , Bildung , Freizeit…..den goldenen Mittelweg zu finden ist schwierig.. vor allem weil der goldene Mittelweg je nach Bildungsschicht ein anderer ist.Eine ausgelichene Work-Life – Balance wird von der Jugend angestrebt…vielleicht nicht so wie bei uns wo beide Eltern beide rund um die Uhr arbeiten…und 4 Kinder erziehen.
Vielleicht ist auch das asiatische Modell uns 20 Jahre hinten nach.. .und die Ernüchterung der dortigen Jugend wird folgen..
Vielleicht ist es auch das polit. System das uns zu Konsumenten von Sozialleistungen macht – als zu Produzenten?
Vielleicht wird fleißiges Arbeit zu wenig im System berücksichtigt?
Vielleicht wird Unternehmertum in Ö zu streng reglementiert? ( viele wollen reinen Versorgerjob mit niedrigem Einkommen und sind auch bereit Abstriche zu machen vom eigenen Lebensstandard)
Guter Beitrag ! Mir fällt dazu als Hintergrund die Maslow’sche Bedürfnispyramide ein… !! Viel Glück im Leben 🙂
Wie wahr ! Ambition und der Wille zur bestmöglichen Leistung ist verloren gegangen. Hauptsache “durchkommen” wurde zum Motto seit den 1970ern.