Erik ten Hag will bei Manchester United seine eigene Linie durchsetzen. Das stellte der ehemalige Trainer von Ajax Amsterdam bereits unter Beweis. Laut einem Bericht von ESPN soll es nicht einmal zu einem persönlichen Gespräch mit seinem Vorgänger Ralf Rangnick gekommen sein. Stattdessen gab es ein einfaches Telefonat. ESPN bezog sich für seine Informationen auf nicht näher genannte Quellen.

Ten Hag führte Ajax Amsterdam in der vergangenen Saison zum niederländischen Meistertitel. Der Niederländer (52) reagierte bereits skeptisch auf einen Vorschlag von Rangnick, wonach United für die neue Saison bis zu zehn neue Spieler holen müsse. Bereits bei seiner Vorstellung als United-Coach hatte Ten Hag betont, dass er die endgültigen Entscheidungen treffen werde. “Am Ende werde ich meine eigene Linie verfolgen.”

Beratervertrag aufgelöst

Der neue ÖFB-Teamchef führte die “Red Devils” in der abgelaufenen Saison in der Premier League auf Platz sechs, nachdem er das Team im Saisonverlauf übernommen hat. Zu diesem Zeitpunkt war eigentlich noch ein Anschlussvertrag für zwei Jahre als Berater bei United vorgesehen. Schließlich wurde dieser Vertrag aufgelöst. Das gab Rangnick auf Nachfrage in seiner ersten Pressekonferenz als ÖFB-Teamchef Ende Mai bekannt.  In einer unmittelbar danach verschickten United-Mitteilung hieß es: “In beiderseitigem Einvernehmen wird sich Ralf nun ausschließlich auf seine neue Rolle als Teamchef des österreichischen Nationalteams konzentrieren.”

Als Teil der Auflösungsvereinbarung soll United Rangnick laut ESPN-Angaben um eine Verschwiegenheitserklärung gebeten haben. Der Trainer, der mit dem ÖFB-Team in seinen ersten vier Spielen gegen Weltmeister Frankreich (1:1) und Vizeweltmeister Kroatien (3:0) gepunktet hat, hat sich seither nicht mehr entscheidend zu seiner United-Zeit geäußert. Der 63-jährige Deutsche soll unter anderem mit der Übergabe unzufrieden gewesen sein, berichtete ESPN auf seiner Website. Laut den Quellen sei Rangnick auf ein persönlichen Treffen mit Ten Hag eingestellt gewesen, dieses sei ihm aber nicht gewährt worden.